Erweiterung Industriepark Zeitz: Südzucker baut weitere Fabrik
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14. November 2024, 12:25 Uhr
Der Lebensmittelkonzern Südzucker will in Zeitz ein weiteres Werk bauen. Das notwendige Areal dafür hat das Unternehmen kürzlich gekauft. Auf der 15 Hektar großen Fläche soll eine Biomethan-Anlage entstehen.
Im Chemie- und Industriepark Zeitz (Burgenlandkreis) will die Südzucker AG ein weiteres Werk bauen. Wie die Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH am Dienstag mitteilte, hat das Unternehmen ein circa 15 Hektar großes Areal gekauft. Das entspricht einer Größe von 21 Fußballfeldern. Darauf soll in den kommenden zwei Jahren eine Biomethan-Anlage entstehen. Wie viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Der Chemie- und Industriepark Zeitz im Detail
In den Chemie- und Industriepark wurden nach Angaben der Betreiber seit 1990 rund 400 Millionen Euro investiert. Am Standort sind auf einer Fläche von rund 230 Hektar mittlerweile 50 Produktions- und Dienstleistungsunternehmen mit insgesamt 1.000 Beschäftigten ansässig. Das Areal gehört im Vergleich zu Leuna, Schkopau und Bitterfeld-Wolfen zu den eher kleinen Chemieparks in Deutschland.
Produziert werden chemische Grundstoffe, Schmierstoffe und Spezialchemikalien. Auf dem Gelände befand sich einst das Hydrierwerk Zeitz mit einer Erdöl-Raffinerie. Im Zuge des Strukturwandels der ostdeutschen Chemie wurden der Großbetrieb und sämtliche Anlagen abgerissen.
Landrat Götz Ulrich teilte mit, dass die Verkaufsentscheidung den Produktionsstandort Zeitz der Südzucker AG für die Zukunft sichert. "Sie ist aber gemeinsam mit dem Bau der Bio-Ethylacetatanlage von CropEnergies und der Errichtung unserer Wasserstoff-Pipeline auch ein Zukunftsprojekt für die Produktion von weiteren grünen Basisstoffen der Chemie." Ulrich erhoffe sich von der Entscheidung Nachfolgeinvestitionen für die Region Zeitz.
Anderes Werk wird bereits gebaut
Die Südzucker AG baut im Industriepark Zeitz derzeit bereits eine Anlage. Dabei handelt es sich um eine Bio-Ethylacetat Fabrik. Es handelt sich nach Angaben des Unternehmens Cropenergies (gehört zur Südzucker-Gruppe) um die erste Anlage für erneuerbares Ethylacetat in Europa.
Südzucker im Industriepark Zeitz Südzucker betreibt in Zeitz bereits mehrere Werke: eine Zuckerfabrik, eine Weizenstärkefabrik, eine Biocarbonic-Anlage und eine Bioethanolfabrik. Derzeit wird an der Errichtung einer Bio-Ethylacetat-Fabrik gearbeitet. Ziel ist später der CO2-freie Produktion, teilte der Konzern mit.
Ethylacetat ist ein charakteristisch nach Klebstoff riechendes Lösungsmittel, welches unter anderem bei Limonaden, Bonbons, Arzneimitteln und Nagellackentferner verwendet wird. Der Stoff wird bei der Herstellung flexibler Verpackungen und Beschichtungen, Farben und Klebstoffen sowie in der Lebensmittel-, Getränke-, Kosmetik- und Pharmaindustrie verwendet. Derzeit wird Ethylacetat den Angaben nach hauptsächlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Pro Jahr sollen in der neuen Anlage rund 50.000 Tonnen erneuerbares Ethylacetat hergestellt werden, teilte das Unternehmen mit.
Werk mit 50 Jobs soll 2025 starten
Das Werk zur Herstellung von Bio-Ethylacetat in Alttröglitz bei Zeitz soll im kommenden Jahr in Betrieb gehen und 50 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Gegen den Bau dieser Anlage hatten Anwohner protestiert. Nach ihrer Ansicht wird der weitere Ausbau den Lebensraum in der Elsteraue extrem einschränken, unter anderem durch noch mehr Emissionen und LKW-Verkehr.
Südzucker erhält Klimaschutzvertrag
Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt Unternehmen dabei, leichter auf erneuerbare Energien umzustellen. Dazu übergab Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Mitte Oktober die ersten 15 sogenannten Klimaschutzverträge, darunter auch an die Schmiedewerke Gröditz in Sachsen und Südzucker. Die geförderten Unternehmen kommen aus ganz Deutschland, neben der Großindustrie sei auch der Mittelstand vertreten, heißt es in einer Mitteilung dazu. Sie sollen Vorreiter bei der Umstellung auf eine CO₂-neutrale Produktion sein.
Harbeck sagte: "Jetzt können 15 konkrete Zukunftsprojekte von Unternehmen starten, die die Weichen klar auf Dekarbonisierung stellen." Die Unternehmen erhalten für die Umstellung ihrer Produktion zusammen maximal 2,8 Milliarden Euro. Ausgezahlt wird das Geld den Angaben nach erst, wenn tatsächlich CO2 eingespart wurde.
dpa, MDR (Susanne Liermann, Hannes Leonard), zuerst veröffentlicht am 12. November 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 12. November 2024 | 16:00 Uhr
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