Westthüringen Projekt für digitale Leitstelle soll ohne Gotha fortgesetzt werden

14. November 2024, 21:31 Uhr

Das Leitstellen-Projekt in Westthüringen soll auch ohne den Landkreis Gotha fortgeführt werden. Der Wartburgkreis und der Ilm-Kreis halten an einer gemeinsamen Rettungsleitstelle fest. Das teilte Ilm-Kreis-Landrätin Petra Enders (parteilos) mit. Beide Kreise bedauern den Ausstieg von Gotha. Die verbliebenen Partner wollen das Ziel einer digitalen Leitstelle nun weiterverfolgen. Auch mögliche weitere Partner seien im Gespräch, sagte Enders.

Petra Enders
Landrätin Petra Enders: Projekt soll mit Wartburgkreis fortgeführt werden Bildrechte: IMAGO/ari

Laut Innenministerium wirkt sich ein Austritt von Gotha nicht auf die Leitstellenstrategie des Landes aus - aber auf die Fördermittel. Sie seien an eine Leitstellen-Partnerschaft geknüpft und könnten aktuell nicht bewilligt werden. Laut Wartburgkreis soll der Leitstellenverbund mit dem Ilm-Kreis bis spätestens Ende 2026 betriebsfertig sein.

Zentrale Leitstelle sollte in Schwabhausen entstehen

2020 wurde der gemeinsame Zweckverband "Zentrale Leitstelle Westthüringen“ von den drei Kreisen gegründet. Geplant war ursprünglich, eine gemeinsame zentrale Leitstelle ab 2027 in Schwabhausen (Kreis Gotha). Ein geeignetes Grundstück wurde vor knapp zwei Jahren am Standort gefunden. Aufgrund der hohen Kosten von etwa 17 Millionen Euro ist laut Enders im Zweckverband eine mögliche gemeinsame digitale Leitstelle diskutiert worden. Laut Enders könnten dadurch nicht nur Baukosten, sondern auch Fahrtzeiten der Mitarbeiter gespart werden. Diese Alternative hat der Kreis Gotha abgelehnt und angekündigt, den Zweckverband zu verlassen. Der Austritt soll zum Jahresende erfolgen. Das erworbene Grundstück soll dann dem Landkreis Gotha übereignet werden.

Land will Leitstellen verknüpfen

Seit mehreren Jahren verfolgt das Land das Ziel, Leitstellen zu verknüpfen. Die Partnerschaft zwischen Nordhausen und Erfurt sei bereits fortgeschritten und es gebe eine entsprechende Zweckvereinbarung. Zwischen Gera und Jena stehe eine Einigung unmittelbar bevor. Parallel würde technisch geplant. Auch im Süden wird an einer gemeinsamen Leitstelle gearbeitet. So gab es bereits erste Gespräche im Rettungsdienstzweckverband Südthüringen. Die Landkreise Unstrut-Hainich, Eichsfeldkreis sowie der Landkreis Weimarer Land nehmen nicht am Projekt teil.

Die von den Kommunen betriebenen Leitstellen nehmen Notrufe entgegen und koordinieren Rettungs- und Notarzteinsätze. Aktuell gibt es zwölf Rettungsleitstellen in Thüringen. Diese Zahl soll aber reduziert werden. Mit einer Konzentration der Leitstellen solle es etwa einfacher werden, diese auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Zudem rechnet das Innenministerium damit, Kosten zu sparen. Das Land und gesetzliche Krankenkassen finanzieren die Leitstellen mit.

MDR (wdy/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 14. November 2024 | 18:00 Uhr

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