Migration Bezahlkarten für Geflüchtete im Kreis Greiz: Ausgabe für weitere Asylbewerber ab Ende Januar
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25. Januar 2024, 16:30 Uhr
Seit Dezember werden im Landkreis Greiz Bezahlkarten für Asylbewerber ausgegeben. 15 Betroffene haben sich laut Landratsamt seitdem nicht mehr gemeldet. Ab Ende Januar sollen weitere Geflüchtete die Karte erhalten.
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Seit der Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber im Kreis Greiz haben sich laut Landratsamt 15 Betroffene nicht mehr gemeldet. Diese hätten sich sonst die monatliche Unterstützung im Landratsamt abgeholt. Ob sie den Landkreis verlassen haben, sei nicht bekannt, da sie sich nicht beim Landratsamt abmelden müssen, erklärte eine Sprecherin. Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) hatte Mitte Januar zuvor erklärt, dass rund 200 Personen eine Bezahlkarte erhalten hatten.
Taschengeld wird noch bar ausgezahlt
In anderen Landkreisen oder Kommunen würden die 15 Geflüchteten, die sich nicht mehr gemeldet hatten, auch keine Asylbewerberleistungen mehr bekommen. Ihre persönlichen Daten sowie der Fingerabdruck und/oder ein biometrisches Foto sind laut Landratsamt im Ausländerzentralregister mit dem Vermerk "Landkreis Greiz" gespeichert.
Die nächsten Bezahlkarten werden am 30. Januar in Greiz ausgegeben und aufgeladen. Dann wird den Asylsuchenden auch das Taschengeld bar ausgezahlt.
Karten funktionieren ähnlich wie Prepaid-Card
Der Landkreis Greiz gibt seit dem 1. Dezember 2023 Bezahlkarten aus - ein Pilotprojekt in Thüringen. Diese werden mit den jeweils zustehenden Leistungen aufgeladen und ersetzen Bargeld. Lediglich das Taschengeld wird ausgezahlt.
Mit der Bezahlkarte für Asylbewerber sieht sich der Landkreis Greiz auf dem richtigen Weg. Landrätin Schweinsburg will so Missbrauch vorbeugen und sicherstellen, dass das Geld in der Region ausgegeben wird. Die Bezahlkarte auf Mastercard-Basis funktioniert ähnlich einer Prepaid-Card. Man kann damit nur im Landkreis Greiz einkaufen und bezahlen. Bargeld-Abhebungen sowie Überweisungen ins Ausland sind nicht möglich.
750 Menschen sollen ausgestatten werden
Die Kosten für die Karten liegen laut Landratsamt bei einmalig sechs Euro pro Stück und einem Euro pro Monat und Karte. Technischer Partner beim Greizer Modell ist der Kartenanbieter Givve.
Bis spätestens Ende Februar will man die Kartenausgabe an die restlichen Asylsuchenden geschafft haben. Insgesamt müssen laut Landratsamt knapp 750 Personen mit der Bezahlkarte ausgestattet werden.
Auch das Eichsfeld hatte eine Bezahlkarte für Geflüchtete eingeführt. Der Saale-Orla-Kreis plant ab Februar die Einführung.
MDR (kabe/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 24. Januar 2024 | 15:30 Uhr