Ronneburg Ermittlungen nach "Politischem Aschermittwoch" von rechtsextremem Bündnis
Hauptinhalt
15. Februar 2024, 07:37 Uhr
Die Polizei ermittelt nach dem "Politischen Aschermittwoch" des Bündnisses "Aufbruch Gera" in Ronneburg. Teilnehmer sollen unter anderem gegen Polizisten Widerstand geleistet haben. Erst am Montag hatte die Kirchgemeinde Gera Anzeige gegen Teilnehmer einer Demonstration erstattet, zu der der Geraer Rechtsextremist Christian Klar aufgerufen hatte.
Nach dem "Politischen Aschermittwoch" des rechtsextremen Bündnisses "Aufbruch Gera" in Ronneburg (Landkreis Greiz) ermittelt die Polizei. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben sieben Strafverfahren und drei Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.
So sollen Teilnehmer Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen benutzt und gegen Polizisten Widerstand geleistet haben. Zudem soll einer der Veranstalter eine verbotene Nazi-Parole gerufen haben. Rund 350 Menschen hatten an der Veranstaltung in der Bogenbinderhalle Ronneburg teilgenommen.
Gegenkundgebung mit 160 Menschen
Gegen die Veranstaltung demonstrierten rund 160 Menschen. Nach Polizeiangaben verlief der Protest, der vom Bündnis "Gera gegen rechts" organisiert wurde, friedlich. Unter den Demonstranten waren auch Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) und die Ostthüringer SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser.
Bekannte Gesichter der rechtsextremen Szene vor Ort
Beim "Politischen Aschermittwoch" des rechtsextremen Vereins "Aufbruch Gera" sprachen unter anderem der Rechtsextremist Christian Klar, die früheren AfD-Politiker Andreas Kalbitz und André Poggenburg sowie der Chefredakteur des rechtsextremistischen Magazins "Compact", Jürgen Elsässer.
Sie attackierten unter anderem die Politik der Bundesregierung. Zudem sprachen sich die Redner gegen die Flüchtlingsunterkunft in Gera aus.
Rechtsextremist macht regelmäßig Schlagzeilen
Christian Klar, der bei "Aufbruch Gera" eine bedeutende Rolle spielt, war in den vergangenen Wochen immer wieder an Veranstaltungen in Gera beteiligt gewesen, bei denen es teils auch zu Polizeieinsätzen kam. Anfang Februar hatten er und weitere Demonstranten vor der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Gera unangemeldet demonstriert. Dabei waren Teilnehmer auch auf Polizisten losgegangen. Die Polizei nahm 50 Anzeigen auf.
Am Montag hatten er und weitere Demonstranten die Absperrung der Johanniskirche missachtet und zerstört und dort Kerzen angezündet. Die Kirche hatte sich damit zu den Demonstranten abgrenzen wollen und im Anschluss Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung gestellt.
MDR (kabe/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Februar 2024 | 08:00 Uhr