Prozess Geldautomaten in Gera gesprengt: Angeklagter gesteht vor Gericht
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04. Januar 2022, 12:31 Uhr
Im Prozess um die Sprengung von Geldautomaten in Gera hat der Angeklagte gestanden. Der Prozess hatte am Dienstagmorgen vor dem Landgericht Gera begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 20-jährigen Mann aus den Niederlanden vor, im März 2019 zwei Automaten im Zentrum der Stadt in die Luft gejagt zu haben.
Ein DNA-Treffer in der europäischen Datenbank der Polizei sorgte für den Ermittlungserfolg. Der gebürtige Niederländer hatte sich bei der Tat verletzt und Blutspuren hinterlassen. Zum Prozessauftakt jetzt das Geständnis: Mit den Einnahmen aus dem Überfall habe er 3.000 Euro Schulden begleichen wollen, die durch seine Drogensucht aufgelaufen waren, so der 20-Jährige. Seine Geldgeber, über die er nicht sprechen wollte, hätten ihm vorgeschlagen, Geldautomaten zu sprengen. Die Geldgeber hätten ihm auch gezeigt, wie Gas für eine solche Sprengung benutzt wird.
Angeklagter und Mittäter erbeuteten rund 9.000 Euro
Laut Staatsanwaltschaft gibt es in den Niederlanden regelrechte Ausbildungszentren, in denen das Sprengen der Geldautomaten geübt wird. In Dreierteams fahren die Täter dann quer durch Deutschland und beschaffen so Bargeld. In Gera hatte der Angeklagte mit zwei Mittätern etwa 9.000 Euro erbeutet. Durch die Druckwelle der Explosion waren Teile des Bankgebäudes zerstört worden. Verletzt wurde niemand. Der Strafrahmen für den Angeklagten liegt bei bis zu zehn Jahren.
Quelle: MDR(fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 04. Januar 2022 | 19:00 Uhr