Lothar Warschun aus Bad Langensalza im Unstrut-Hainich-Kreis ist Thüringer des Monats März. Der 66-Jährige wurde am Samstag in der Salza-Halle vor der Siegerehrung für den Kindergarten-Cup überrascht und ausgezeichnet.

Der langjährige Mitorganisator hat den Kindergarten-Cup Ende ab 2002 mit ins Leben gerufen. Seitdem spielen einmal im Jahr bis zu zwölf Kindergärten um die Siegerpokale - und für einen guten Zweck. Der Turniererlös aus Eintrittsgeldern, Verkauf und Spenden kommt allen Kindergärten zu gleichen Teilen zugute.

Lothar Warschun will auch seine Prämie als "Thüringer des Monats" in Höhe von 500 Euro in diesen Topf geben.

Jeder "Thüringer des Monats" wird nicht einfach so ausgezeichnet; er wird überrascht. Das war auch am Samstag beim 24. Kindergarten Cup in der Salza-Halle in Bad Langensalza so. Nur Mitorganisator Bernd Goldmann und eine Tochter von Lothar Warschun wussten von der Überraschung. Goldmann hatte seinen Vorschlag bei der Thüringer Ehrenamsstiftung eingereicht.

Das Team von MDR THÜRINGEN war bereits während des Turniers vor Ort, um die gute Stimmung einzufangen. Als der ahnungslose Lothar Warschun kurz vor der Siegerehrung allen Beteiligten dankte, wurde hinter ihm die große Wand mit der Aufschrift "Thüringer des Monats" aufgestellt.

Die Ehrung machte den immer wortgewandten Preisträger fast sprachlos. Es gab tosenden Beifall von den Zuschauerrängen und von seinem Team. "Wenn es einer verdient hat, dann Lothar", sagte Bad Langensalzas Bürgermeister Matthias Reinz. "Wenn es solche Leute wie ihn nicht gäbe, würde so etwas nicht stattfinden und auch nicht immer weitergehen", sagte Niels Lange von der Thüringer Ehrenamtsstiftung.

Los ging es Ende der Neunzigerjahre mit einem Alte-Herren-Turnier, bei dem zunächst Kindergartenkinder zuschauten und zwischen den Spielen ein Programm gestalteten. Das war Lothar Warschun und Carsten Kälz zu wenig. Im Jahr 2002 wurden alle Kindergärten der Stadt zum erste großen Kindergarten-Cup eingeladen - sechs waren dabei.

Jahr für Jahr kamen immer mehr freiwillige Helfer dazu, die bei der Organisation unterstützten. Sie kümmerten sich um die Versorgung, die Organisation und den Spieleplan. 2006, im Jahr der Fußball-WM in Deutschland, wurde ein "WM-Trabi" verkauft. Wie alle Turnier-Ennahmen kam auch dieses Geld den Kitas zugute.

Nach dem Tod von Mitorganisator Carsten Kälz fand ihm zu Ehren 2022 eine Umbenennung in "Carsten Kälz Kindergarten Cup" statt. Lothar Warschun machte weiter und wurde regelmäßig von prominenten Fußball-Größen wie Jürgen Sparwasser, Jürgen Heun oder Martin Busse unterstützt.

Rund 30 Personen sind an der Organisation des Turniers beteiligt. Mittendrin: Lothar Warschun, der selbst bis vor drei Jahren aktiv Fußball spielte - zuletzt bei den Alten Herren, und früher in der ersten und zweiten Kreisklasse bei Nägelstedt und Henningsleben.

Kinder von klein auf für Sport und insbesondere für Fußball zu begeistern, ist ein Anliegen des Kindergarten Cup. "Sie sollen Spaß am Sport finden, Teamfähigkeit lernen und vor allem aus der digitalen Welt rauskommen", sagt Lothar Warschun.

Jahr für Jahr kommen Firmen und Sponsoren auf die Veranstalter zu und helfen mit Sach- sowie Geldspenden. "Jeder Cent geht an die Kindergärten", freute sich Warschun. Die könnten es dringend gebrauchen.

Er selbst freut sich immer wieder, frühere Cup-Teilnehmer später im Spielbetrieb in einer Fußballmannschaft wiederzusehen. Auch das mache das Turnier aus: Kinder auf die Idee bringen, in einem Verein weiter Fußball zu spielen.