Nordhausen Wolf tötet Schafe - Petition gegen Abschuss wird überreicht
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05. Juni 2020, 20:28 Uhr
In Thüringen gibt es einen neuen bestätigten Wolfsriss. Mehrere Schafe starben dabei auf einem Hof im Kreis Nordhausen. Unterdessen soll am Freitag eine Unterschriftenliste im Landtag überreicht werden. Mit der Petition sprechen sich 10.000 Menschen gegen den Abschuss der Wölfin von Ohrdruf aus.
Auf einem Hof im Landkreis Nordhausen sind vier Schafe von einem Wolf getötet worden. Das bestätigte das Thüringer Umweltministerium MDR THÜRINGEN. Laut eines Sprechers konnte durch einen Rissabstrich anhand eines Gentests bestimmt werden, dass es sich um einen Wolf gehandelt hat. Der Halter der Schafe kann damit einen finanziellen Ausgleich beim Land beantragen.
Die sogenannte Individualbestimmung steht noch aus. Damit soll geklärt werden, ob es sich um einen bereits bekannten Wolf oder um ein anderes Tier handelt. Die Schafe waren bereits Mitte Mai von dem Wolf angegriffen worden. Die Auswertung des Gentests hatte mehrere Wochen gedauert.
Petition: 10.000 Unterschriften gegen Abschuss der Wölfin
Am Freitag soll eine Unterschriftenliste dem Petitionsausschuss des Landtags in Erfurt übergeben werden. Mehr als 10.450 Unterzeichner sprechen sich in der Petition gegen den Abschuss der Ohrdrufer Wölfin aus, wie der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen mitteilte. Die Naturschützer betonen, dass noch nicht alle Alternativen zu einem Abschuss ausgeschöpft worden seien. Andere Zäune oder auch Herdenschutzhunde könnten demnach eingesetzt werden.
Tauziehen um Wolfsabschuss in Thüringen
Wölfe sind streng geschützt und dürfen nur in Ausnahmen geschossen werden. Das Umweltministerium sieht für die Wölfin einen solchen Fall aber als gegeben, da sie nachweislich wiederholte Male Schutzzäune überwunden und viele Schafe gerissen hat. Deshalb holte das Ministerium bei der obersten Naturschutzbehörde des Landes eine Genehmigung für den Abschuss ein. Bislang darf die Wölfin dennoch nicht offiziell ins Fadenkreuz genommen werden: Zum einen ist der Abschuss inzwischen auch ein Fall für die Justiz - zum anderen darf die Wölfin derzeit ohnehin nicht gejagt werden, da Schonzeit für sie gilt. Sie hat wohl jüngst Nachwuchs bekommen.
Die Wölfin galt lange als einzige Vertreterin ihrer Art mit festem Revier in Thüringen. Inzwischen hat sich nach Experteneinschätzung aber offenbar ein Wolfsrüde zu ihr gesellt.
Quelle: MDR THÜRINGEN/maf,dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. Juni 2020 | 07:30 Uhr