Warteschlange vor der Tafel Nordhausen
Die Warteschlange vor der Tafel in Nordhausen ist für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kaum zu bewältigen - nun hilft ein Security-Mitarbeiter. Bildrechte: MDR/Marie-Theres Engemann

Essen für Bedürftige Nach Ansturm: Sicherheitspersonal unterstützt Tafel in Nordhausen

27. Januar 2023, 12:21 Uhr

Seit Mitte Dezember wurde der Andrang vor der Tafel in der Grimmelallee in Nordhausen immer größer und ließ sich vom Team nicht mehr bewältigen. Der Verein suchte daraufhin Hilfe beim Landratsamt und bekam sie. Inzwischen regelt ein Sicherheitsdienst den Besucheransturm.

Es ist kurz vor 10 Uhr und die Schlange vor der Tafel in Nordhausen wächst und wächst und wächst. Drinnen bereitet die 81-jährige Chefin Helga Rathnau gemeinsam mit ihrem Team alles für die Warenausgabe vor. Es stapeln sich Obst, Gemüse, Joghurt, Brot, Wurst und Käse, aber auch Süßigkeiten und Fertiggerichte. Dann darf sich der erste Kunde seine Lebensmittel abholen. Jeder nacheinander, ganz in Ruhe. Das war vor wenigen Wochen noch nicht so.

Bis zu 150 Haushalte hatten wir gezählt. Danach haben wir es aufgegeben und um Hilfe gebeten.

Helga Rathnau Tafel Nordhausen

Tafel erlebt Ansturm

Vor 27 Jahren hat Helga Rathnau die Tafel in Nordhausen gegründet. Im vergangenen Juli musste die Einrichtung kurzzeitig schließen, weil Bauarbeiten an der Straße eine Essensausgabe nahezu unmöglich machten.

Mitte Dezember war es dann so weit, die Tafel konnte wieder öffnen. Doch die Schlange vor der Tür schien unendlich. Helga Rathenau erinnert sich: "Bis zu 150 Haushalte hatten wir gezählt, danach haben wir es aufgegeben und um Hilfe gebeten."

Fehlende Aufklärung als Grund

Dabei seien es hauptsächlich Geflüchtete aus der Ukraine, die die Tafel seit der Widereröffnung sehr in Anspruch nehmen. Das Problem dabei sei, dass sie das Konzept der Tafel nicht kennen und einige die soziale Einrichtung für eine Art Supermarkt halten. Grund dafür sei die fehlende Aufklärung. So würden die ukrainischen Flüchtlinge bei ihrer Ankunft nicht ausreichend informiert, was die Tafel ist und was sie leistet.

Deshalb hat sich Helga Rathnau an das Landratsamt gewendet, das auch gleich reagiert und geholfen hat. Es achte nun auf eine intensivere Kommunikation mit den Flüchtlingen und kläre sie besser über die Tafel auf. Außerdem unterstützt das Landratsamt die Tafel inzwischen auch vor Ort.

Security hilft bei Organisation

So regelt ein Sicherheitsmann nun den Besucheransturm und passt auf, dass keine Konflikte entstehen. Die Ein- und Ausfahrt für die Fahrer der Tafel bleibt frei. Außerdem werden Marken mit Nummern an die Wartenden verteilt. Maximal 125 - mehr ist in der kurzen Zeit der Warenausgabe zwischen 10 und 15 Uhr nicht drin.

Nur so ist der Andrang zu bewältigen. Auch wenn es Helga Rathnau leidtut, dass dadurch nicht jeder Kunde bedient werden kann. Nur so ist der Andrang zu bewältigen. Das Landratsamt und die Tafel wollen auch in Zukunft weiter eng zusammenarbeiten.

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 26. Januar 2023 | 18:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/00f7661f-6c7f-476e-9ee6-7d74835b2254 was not found on this server.

Mehr aus der Region Nordhausen - Sangerhausen - Wernigerode

Mehr aus Thüringen