Ein Bagger und Bauarbeiter auf einer Baustelle.
Auf dieser Baustelle in Nordhausen wurde die Fliegerbombe entdeckt. Anwohner müssen ihre Wohnungen am Montagnachmittag verlassen. Bildrechte: MDR/Silvio Dietzel

Sperrzone aufgehoben Bombe in Nordhausen entschärft - Zünder mit Wasserstrahl abgetrennt

22. Juni 2020, 21:49 Uhr

In der Innenstadt von Nordhausen ist erneut eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Das Gebiet wurde evakuiert, 7.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Spezialisten rückten zur Entschärfung an.

Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe am Montag in Nordhausen ist der Sprengkörper am Abend entschärft worden. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurde der Zünder erfolgreich entfernt. Die Sperrungen in der Innenstadt sollen nach und nach aufgehoben werden, die Anwohner dürfen wieder in ihre Häuser zurück.

Wasserstrahl schneidet Zünder der Bombe ab

Die Bombe war mithilfe eines Wasserschneidsystems unschädlich gemacht worden. Dabei wurde ein Gemisch aus Wasser und Sand mit hohem Druck durch eine spezielle Düse gespritzt. Der Strahl kann laut Stadtverwaltung bis zu zwölf Zentimeter dicken Stahl schneiden. Wie Sprengmeister Andreas West erklärte, wird das Verfahren aus der Deckung heraus eingesetzt und über Kameras gesteuert.

Eine Weltkriegsbombe wird in Nordhausen mithilfe eines Wasser-Sand-Strahls entschärft
Der Zünder der Bombe in Nordhausen wurde mit einem Wasser-Sand-Strahl abgetrennt. Bildrechte: Stadtverwaltung Nordhausen

Evakuierung nach Bombenfund in Nordhausen

Die amerikanische 227-Kilogramm-Fliegerbombe war am Montag - wie beim vergangenen Mal - in der Nähe des Theaters entdeckt worden. Daraufhin wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 500 Metern um die Baustelle eingerichtet. Bis 18 Uhr mussten alle Anwohner diesen Bereich verlassen. Vor der Entschärfung kontrollierten Rettungs- und Sicherheitskräfte, ob das Gebiet vollständig geräumt wurde, auch ein Hubschrauber der Polizei flog das Zentrum mit einer Wärmebildkamera ab.

Insgesamt mussten etwa 7.000 Einwohner in Sicherheit gebracht werden, mehrere Hundert Helfer waren im Einsatz. Die Stadt Nordhausen hatte in zwei Schulen Evakuierungszentren eingerichtet. Bis zum Abend fanden sich hier knapp 170 Menschen ein.

Der Sperrkreis um den Fundort der Fliegerbombe in Nordhausen:

Oberbürgermeister appelliert an Betroffene

Am späten Nachmittag hatte Oberbürgermeister Kai Buchmann (parteilos) einen Appell an die Einwohner gerichtet: "Tausende Menschen müssen evakuiert werden, unzählige Menschen sind im Einsatz!" Jede Verzögerung führe zu einer verspäteten Entschärfung, so Buchmann. "Bitte denken Sie deshalb an Ihre Mitmenschen, insbesondere Kinder und ältere Personen, die frühestmöglich wieder nach Hause wollen." Nordhausens Stadtoberhaupt rief alle Betroffenen dazu auf, den Anweisungen der Einsatzkräfte nachzukommen und den Sperrbereich umgehend zu verlassen.

Zweite Evakuierung innerhalb kurzer Zeit

Erst vor elf Tagen war in der Nordhäuser Innenstadt eine Fliegerbombe entschärft worden. Oberbürgermeister Buchmann warnte davor, angesichts des neuerlichen Fundes eine falsche Routine einziehen zu lassen. Der Einsatz dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

In Nordhausen werden bis heute immer wieder Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Stadt war am 3. und 4. April 1945 von den Alliierten schwer bombardiert worden. Dabei kamen rund 8.800 Menschen ums Leben, die Stadt wurde großflächig zerstört.

Quelle: MDR THÜRINGEN/mm,maf

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. Juni 2020 | 19:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/814d7571-9acf-4dcc-9077-ad91082d5aaa was not found on this server.

Mehr aus der Region Nordhausen - Sangerhausen - Wernigerode

Mehr aus Thüringen

Schützin im Schließstand 3 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
Spielerkreis Meuselwitz Fußballer 1 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
Lederhose 3 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Mehr aus Thüringen

Mann hält altes Telefon an sein Ohr 1 min
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk