Thomas Hartung, SPD-Abgeordneter, spricht im Plenarsaal des Thüringer Landtags während einem von der AfD beantragten Sonderplenum zu den Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie.
Thomas Hartung im Thüringer Landtag im April 2024. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Todesfall SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Hartung gestorben

30. Juli 2024, 19:52 Uhr

Der Weimarer SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hartung ist in der Nacht zum Dienstag im Alter von 53 Jahren verstorben. Die Thüringer SPD-Landtagsfraktion bezeichnete den Tod als Verlust eines leidenschaftlichen Politikers mit Haltung.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hartung ist tot. Er starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 53 Jahren nach schwerer Krankheit, wie der SPD-Landesverband bestätigte. Hartung war zuletzt bildungs- und migrationspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. In der Thüringer Politik war er mehr als 30 Jahre lang in verschiedenen Parteien aktiv.

Trauer und Bestürzung über Parteigrenzen hinweg

Innenminister und SPD-Landesvorsitzender Georg Maier zeigte sich erschüttert. MDR THÜRINGEN sagte Maier, der plötzliche Tod Hartungs sei ein schwerer Verlust, auch für die Thüringer SPD. Hartung sei ein leidenschaftlicher Politiker mit Herz und Haltung gewesen, der sich trotz seiner schweren Erkrankung mit aller Kraft für das Land eingesetzt habe.

Landtagspräsidentin Birgit Pommer sagte, sie sei angesichts der Nachricht "bestürzt". Hartung habe sich als Arzt, Politiker und Mensch stets der Demokratie und dem Wohl aller gewidmet. Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Steffen Dittes, sagte, der Landtag habe einen "versierten Bildungs- und Gesundheitspolitiker" und die Fraktion einen "engagierten Kollegen" verloren. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Mario Voigt sagte, seine Fraktion trauere um einen leidenschaftlichen und versierten Politiker, dessen Einsatz für Thüringen "unvergessen" bleibe.

SPD darf Ersatzkandidat für Landtagswahl wählen

Geboren wurde er 1970 in Weimar, im Eichsfeld wuchs er auf. Als Assistenzarzt war Hartung bis 2007 an Kliniken in Weimar und Blankenhain beschäftigt. 1990 trat er zunächst in die Partei Bündnis 90/Die Grünen ein, trat zwei Jahre später allerdings wieder aus. Im Jahr 2000 wurde er Mitglied bei den Linken, für die er auch 2009 in den Landtag einzog. Seitdem saß er mit Unterbrechung im Thüringer Landtag. Der Wechsel zur SPD erfolgte 2010. Im Stadtrat von Weimar hatte er seit 2004 einen Sitz inne und wurde 2019 zum Vorsitzenden der Stadtratsfraktion gewählt. Beim Landesverbands der SPD Thüringen war er Vorstandsmitglied.

Er war ein Kämpfer für die Demokratie und für die soziale Gerechtigkeit.

Georg Maier, SPD-Landesvorsitzender

Ein Wahlplakat des SPD-Kandidaten Thomas Hartung.
Wahlplakat mit dem Sozialdemokraten Thomas Hartung in Weimar Bildrechte: Claudia Weinreich

Für die anstehende Landtagswahl kann der SPD-Kreisverband einen Ersatzkandidaten oder eine Ersatzkandidatin für den Wahlkreis Weimar II bestimmen, so die Angaben der Landeswahlleitung. Die Einzelheiten sind im Paragraph 43 des Thüringer Landeswahlgesetz geregelt. Die eigentlichen Fristen für die Kandidatenbestimmung sind verstrichen, aber ein Todesfall vor der Wahl stellt nach Angaben der Landeswahlleitung eine Ausnahme dar.

MDR (ls, ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 30. Juli 2024 | 19:00 Uhr

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