Mahnmale Erneut Stolpersteine in Weimar beschädigt
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07. Oktober 2023, 11:01 Uhr
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In Weimar sind erneut Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des Holocausts beschmiert worden. Wie die Polizei mitteilte, wurden in der Nacht zu Freitag insgesamt neun Steine mit Gips oder einer ähnlichen Masse beschädigt.
Die Steine tragen oben Messingplatten mit den Namen der Opfer und sind vor deren einstigen Wohnungen im Pflaster verlegt. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) verurteilte die Beschädigung der Stolpersteine. "Dem Antisemitismus, der in solchen Taten zum Ausdruck kommt, muss entschieden entgegengetreten werden", sagte er. Das jüdische Leben - ob in der Vergangenheit oder in der Zukunft - sei und bleibe Teil der Stadt Weimar.
Immer wieder Vorfälle in Weimar
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Sachbeschädigung mit einem politischen Motiv. Zuvor hatte es bereits antisemitische Schmierereien gegeben, unter anderem gegen das jüdisch geprägte Achava-Festival und die KZ-Gedenkstätte Buchenwald.
Auch Plakate mit Porträts von Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald wurden beschmiert. Im Konzentrationslager Buchenwald waren in der NS-Zeit rund 280.000 Menschen inhaftiert. Mindestens 56.000 Menschen wurden ermordet oder starben durch Krankheit, Hunger, Zwangsarbeit und medizinische Experimente.
Diese und weitere Meldung aus Mittelthüringen zum Anhören im Radiobeitrag:
MDR (cfr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 06. Oktober 2023 | 15:30 Uhr