Spielzeit 2024/25 Deutsches Nationaltheater Weimar sucht "kostbare Zuversicht"
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17. April 2024, 15:27 Uhr
Das Deutsche Nationaltheater und die Staatskapelle Weimar laden unter dem Motto "Kostbare Zuversicht" zur Spielzeit 2024/25 ein. Schauspiel, Musiktheater und Tanz bieten insgesamt 17 Neuproduktionen, darunter Klassiker von Shakespeare, Tschechow und Kästner. Außerdem stehen zahlreiche Sinfonie- und Sonderkonzerte sowie eine Themenwoche zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwalds an. Hasko Weber verabschiedet sich als Generalintendant mit einer Inszenierung der Märchenoper "Hänsel und Gretel".
- Das Deutsche Nationaltheater Weimar setzt in der neuen Spielzeit unter anderem auf Klassiker: So sollen "Hamlet" und "Faust" gezeigt werden.
- Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald ist eine Themenwoche mit dem Titel "Ressource Erinnerung" geplant.
- Generalintendant Hasko Weber verabschiedet sich mit der Märchenoper "Hänsel und Gretel".
Generalintendant Hasko Weber will in der letzten Spielzeit, die er als Intendant in Weimar verantwortet, Optimismus verbreiten. Dementsprechend ist die Saison mit dem Motto "Kostbare Zuversicht" überschrieben. Dazu sagte Weber MDR KULTUR: "Im Kern der Theaterarbeit steckt die Möglichkeit, Zuversicht zu gewinnen." Deshalb habe man diese Überschrift gewählt. Diese werde "auch über die Wahlen im Herbst hinaus Gültigkeit behalten wird", ist sich der Intendant sicher.
Klassiker wie "Faust" und "Hamlet" in Weimar
Das Schauspiel zeigt passend zum Spielzeitmotto Stücke, in denen die meisten der Figuren um Zuversicht in Zeiten von Umbrüchen ringen. Hausregisseur Jan Neumann inszeniert Shakespeares "Hamlet, Prinz von Dänemark" als Sommertheater und widmet sich später Goethes "Faust - Der Tragödie erster Teil". Zum Saisonauftakt im Großen Haus stellt Jan Gehler zudem eine Romanadaption von Erich Kästners "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" vor.
Das Musiktheater präsentiert in der kommenden Spielzeit vor allem Werke, die von Frauen auf die Bühne gebracht werden und auch mit herausragenden Frauenfiguren punkten sollen: Die Saison eröffnet Friederike Blums Inszenierung von Richard Strauss' Opernpsychothriller "Salome". Operndirektorin Andrea Moses widmet sich mit Giuseppe Verdis "La traviata" einer Hauptfigur der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts. Und Anna Weber lädt Open Air zum Sommertheater-Spektakel 2025 mit Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Zauberflöte" ein.
Im Kern der Theaterarbeit steckt die Möglichkeit, Zuversicht zu gewinnen.
Die Konzertsaison der Staatskapelle Weimar lockt sowohl mit bekannten aus auch mit unbekannteren Werken. Dabei wird der neue Chefdirigent Ivan Repušić erste Akzente setzen: In den von ihm dirigierten Sinfoniekonzerten wird mit Werken von Dora Pejačević und Blagoje Bersa auch Stücke aus seiner kroatischen Heimat präsentieren.
Themenwoche: 80. Jahrestag der Befreiung Buchenwalds
Den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und des Endes des Zweiten Weltkriegs nimmt das Deutsche Nationaltheater Weimar zum Anlass für eine Themenwoche mit dem Titel "Ressource Erinnerung". Innerhalb dieser Woche Anfang April wird es unter anderem Aufführungen von "Die Passagierin" geben. Die Oper erzählt von einer ehemaligen KZ-Aufseherin, die 15 Jahre nach Kriegsende glaubt, auf einem Schiff einen früheren weiblichen Häftling zu erkennen. Außerdem soll Hans Krásas Kinderoper "Brundibár" zur Aufführung kommen. Es sind auch zahlreiche Projekte und Austauschformate geplant.
Intendant Hasko Weber verabschiedet sich
Die kommende Spielzeit wird die letzte sein, die von Hasko Weber als Generalintendant verantwortet wird. Zum Abschied inszeniert er Engelbert Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel". Dazu sagte Weber MDR KULTUR: "Ich finde es ganz toll. Das ist Weimarer Repertoire." Man habe die Oper eigentlich schon seit ein paar Jahren wieder im Plan, so Weber. Das sei durch Corona ein bisschen ins Straucheln gekommen und lasse sich aber jetzt umsetzen.
Weber führt das Nationaltheater seit 2013. Er hatte Ende vergangenen Jahres überraschend seinen vorzeitigen Rückzug zum Ende der Spielzeit 2024/25 angekündigt und dafür persönliche Gründe angegeben. Für seine Nachfolge gibt es laut der thüringischen Staatskanzlei 36 Bewerbungen. Wie Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff im Februar mitteilte, haben sich neun Frauen, 23 Männer und vier Leitungsteams auf die Nachfolge von Hasko Weber beworben. Bis Mai will der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters entscheiden.
Quelle: MDR KULTUR (André Sittner), Deutsches Nationaltheater Weimar, dpa
Redaktionelle Bearbeitung: tda
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 17. April 2024 | 14:40 Uhr