Justiz Weimar: Haftbefehl gegen Holocaust-Leugner erlassen

25. August 2023, 15:57 Uhr

Gegen den Holocaust-Leugner Reza Begi ist in Thüringen Haftbefehl erlassen worden. Zuvor war er in Weimar festgenommen worden. Ihm werden Volksverhetzung und Beleidigung von Personen des öffentlichen Lebens vorgeworfen.

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Nach mehrfachen Pöbeleien unter anderem beim Kunstfest Weimar ist ein Holocaust-Leugner in Untersuchungshaft gekommen. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt MDR THÜRINGEN. Der Mann wurde am Freitagmittag am Amtsgericht Weimar dem Haftrichter vorgeführt. Dem einschlägig vorbestraften Holocaust-Leugner Reza Begi würden Volksverhetzung in zwei Fällen und Beleidigung von Personen des öffentlichen Lebens vorgeworfen. Der Haftbefehl sei auch damit begründet worden, dass Fluchtgefahr bestehe.

Der Deutsch-Iraner war bereits am Mittwoch bei der Kunstfest-Eröffnung auf dem Theaterplatz mit Pöbeleien gegen Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) aufgefallen. Die Polizei nahm ihn in Gewahrsam und brachte ihn nach Jena. Später kam er nach Weimar zurück.

Busfahrt nach Buchenwald am Donnerstag

Am Donnerstagvormittag kam es erneut zu einem Zwischenfall in der Innenstadt. Der Mann wollte sich anschließend nach Angaben des Polizeisprechers in einem Stadtbus Richtung Buchenwald seiner Festnahme entziehen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN nahm ihn die Polizei am Obelisken fest, einer Haltestelle auf dem Ettersberg unweit der KZ-Gedenkstätte.

Vor zwei Wochen der Gedenkstätte verwiesen

Bereits vor zwei Wochen war Begi in der Gedenkstätte Buchenwald aufgetaucht. Den Angaben nach bezweifelte er laut rufend die Verbrechen, die während des Nationalsozialismus in dem Konzentrationslager begangen wurden. Er habe geschrien, die Konzentrationslager gingen auf die "Zionisten" zurück. Die Polizei setzte das Hausverbot, das die Gedenkstätte gegen Begi ausgesprochen hatte, durch. Seitdem soll sich Begi, der keinen festen Wohnsitz hat, weiter in Weimar aufgehalten haben.

Der einschlägig vorbestrafte Holocaust-Leugner war am 14. Februar dieses Jahres vom Amtsgericht Tiergarten in Berlin zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten ohne Bewährung verurteilt worden, wie seinerzeit der "Tagesspiegel" zuerst berichtet hatte. Das Urteil ist laut Gericht bis heute nicht rechtskräftig, weil Rechtsmittel eingelegt worden sind. Über seine Festnahme in Weimar hatte zuerst die "Thüringer Allgemeine" berichtet.

MDR (kir/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 25. August 2023 | 09:00 Uhr

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