"mIGSgarden" haben die Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Erfurt ihr neues "Grünes Klassenzimmer" getauft. Der Name ist das Ergebnis eines schulinternen Wettbewerbs und kam von einer Siebtklässlerin. Schon seit einigen Jahren war die verwilderte Grünfläche auf dem Schulgelände Schulleiterin Gabriele Geßenhardt ein Dorn im Auge. "Wir haben uns schon lange gewünscht, dass hier was passiert und wir das Biotop für den Unterricht nutzen können", sagt sie.

Bisher fehlte es aber am Geld. Zwar gab es immer wieder auch Initiativen seitens der Schüler-, Lehrer- und Elternschaft, das Gelände zu beleben, allerdings reichten die Spendengelder dafür nicht aus. Im Schuljahr 2020/21 haben einige Schüler im Kunstunterricht erste Visualisierungen erstellt, wie das Gelände künftig aussehen könnte. Im Wirtschaft-Recht-Kurs wurde ein Realisierungskonzept erstellt. Als sich die Schule dann bei dem Projekt "Grüne Schulhöfe für Thüringen" bewarb und aufgenommen wurde, konnten die Pläne in die Tat umgesetzt werden: 30.000 Euro standen nun zur Verfügung.

Im Oktober 2022 widmeten sich engagierte Schüler und Eltern dann dem Biotop: An einem Wochenende wurde alles für den Umbau vorbereitet: Aus dem ehemaligen Teich wurde die Folie entfernt, Müll wurde eingesammelt, Äste und Gestrüpp entfernt und auch die bestehenden Hochbeete und Sitzgelegenheiten bekamen einen frischen Anstrich. Im April 2023 begannen die Arbeiten durch die Gartenbaufirma. "Ungefähr die Hälfte haben Schüler und Eltern zum Umbau und der Gestaltung beigetragen, die andere Hälfte kam von den Fachleuten", sagt Schulleiterin Geßenhardt.

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Dort, wo ehemalig der modrige Teich war, ist jetzt eine einladende Fläche mit großen Steinen als Sitzgelegenheiten und Lavendel-Bepflanzung entstanden. Das wuchernde Grün wurde so beschnitten, dass Hochbeete und Sitzbänke wieder frei zugänglich sind.

Der "mIGSgarden" soll nach den Sommerferien für fächerübergreifenden Unterricht genutzt werden: Unter anderem hätten Kunst-, Naturwissenschafts- aber auch Französischlehrer schon ihr Interesse bekundet, sagt die Schulleiterin. Auch für die Pausen und die Betreuungsangebote am Nachmittag soll die Fläche genutzt werden. "Das Grüne Klassenzimmer soll ein Lern-, Erlebnis- und Entspannungsraum sein", sagt Gabriele Geßenhardt zur Eröffnung.

Und das ist noch nicht das Ende: Zwar seien die Fördergelder fast verbraucht, aber ein paar hundert Euro sind noch übrig und sollen für neue Pflanzen verwendet werden, so die Schulleiterin. Und auch ein paar Spenden von den Eltern gibt es noch - damit sollen noch weitere "Chillecken", vielleicht auch mit einer Hängematte entstehen.

Damit der "mIGSgarden" auch künftig ansehnlich bleibt, gibt es an der IGS eine Biotop-AG, die sich weiter um die Pflege und Weiterentwicklung der Fläche kümmern wird. Gut so, denn über die Sommerferien wird das Unkraut ganz sicher wieder wuchern.