Gedenken Erfurter erinnern an Opfer des Amoklaufs am Gutenberg-Gymnasium
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26. April 2024, 08:43 Uhr
Es war einer der schwärzesten Tage in der jüngeren Thüringer Geschichte: Der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium vor 22 Jahren. Am 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler elf Lehrer und Lehrerinnen, eine Referendarin, die Schulsekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten erschossen. Am Freitag wurde den Opfern mit einer Gedenk-Zeremonie gedacht.
In Erfurt wurde am Freitag an die Opfer des Amoklaufs am Gutenberg-Gymnasium erinnert. Kurz vor 11 Uhr versammelten sich Schüler, Lehrer, ehemalige Schüler, Angehörige, Nachbarn und Politiker vor der Freitreppe des Gymnasiums zum Gedenken.
Schuldirektor Sebastian Starke sagte MDR THÜRINGEN, die vor Jahren eigens gegossene Schulglocke werde die Gedenkstunde einläuten. Wie in den Jahren zuvor werden die Namen der 16 Opfer verlesen. In seiner kleinen Ansprache ging es um den Umgang mit Krisen und deren Bewältigung, so Starke. An der Schule gibt es seit Jahren ein Krisenteam mit einem Schulseelsorger.
Kein regulärer Unterricht am Jahrestag
An diesem Jahrestag findet am Gutenberg-Gymnasium kein regulärer Unterricht statt. Die Schüler werden am Vormittag auf das Gedenken vorbereitet, können Fragen stellen und auf Wunsch Erlebnisberichte von Augenzeugen hören.
Noch unterrichten laut Starke an der Schule sieben Lehrer und Lehrerinnen, die die Bluttat vor 22 Jahren miterlebt haben. Die damalige Direktorin war 2023 in Pension gegangen. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte im Vorfeld des Gedenkens, der 26. April 2002 sei ein Datum, das bis heute fassungslos mache.
Schwarzer Tag für Thüringen
Am 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler innerhalb weniger Minuten im Haus elf Lehrer und Lehrerinnen, eine Referendarin, die Schulsekretärin, zwei Schüler und auf dem Schulhof einen Polizisten erschossen. Der 19-jährige Täter tötete sich dann selbst.
MDR (kir/jw)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 26. April 2024 | 19:00 Uhr