Schweine stehen in einem Stall
Gegen einen Schweinezuchtbetrieb im Ilm-Kreis ermittelt die Staatsanwaltschaft. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa | Carsten Rehder

Staatsanwaltschaft Videos sollen Tierquälerei in Alkersleben zeigen - Ermittlungen gegen Schweinezucht

24. Januar 2025, 19:08 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Meiningen ermittelt gegen einen Zuchtbetrieb in Thüringen. Aufnahmen sollen leidende Tiere zeigen. Tierschützer fordern die Schließung. Der Geschäftsführer verweist dagegen auf regelmäßige Kontrollen.

Die Staatsanwaltschaft Meiningen hat eine Anzeige von Tierschützern gegen einen Schweinezuchtbetrieb in Alkersleben (Ilm-Kreis) bestätigt. Ein Sprecher teilte MDR THÜRINGEN auf Anfrage mit, die Ermittlungen lägen nun bei der Polizei. Einzelheiten könnten nicht mitgeteilt werden.

Peta-Logo - Stoppt Tierquälerei!
Die Tierschützer von Peta kritisieren den Mastbetrieb in Alkersleben. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Steinach

Die Organisation Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen den Schweinezuchtbetrieb - und hat nach eigenen Angaben Strafanzeige wegen Tiertötung und Tierquälerei durch Unterlassen erstattet.

Hintergrund sind laut Peta Videos, die verendete und kranke Schweinen zeigten. Auf den Aufnahmen seien zahlreiche unterversorgte, kranke und tote Ferkel sowie verletzte und ausgezehrte Schweinemütter zu sehen, heißt es.

Aufnahmen von toten Tieren: Peta fordert die Schließung

Nach Angaben der Tierschützer zeige das Material unter anderem ein Ferkel, das sich zum Sterben selbst überlassen wurde. Weitere, bereits verstorbene Tiere seien zudem von den Verantwortlichen nicht rechtzeitig weggebracht worden. Die Tierschützer fordern eine Schließung des Betriebs.

Zuchtbetrieb in Alkersleben verweist auf Kontrollen

Das Unternehmen selbst verweist darauf, dass der Betrieb in Alkersleben regelmäßig kontrolliert werde. Allein im vorigen Jahr sei der Betrieb dreimal überprüft worden. Zudem sei man in regelmäßigem Austausch mit den Behörden. Auch Mitarbeiter würden regelmäßig im Umgang mit den Tieren und der Tiergesundheit geschult.

Geschäftsführer: Arbeiten daran, Leid zu minimieren

Zu den konkreten Vorwürfen könne er sich nicht äußern, da sie ihm bislang nicht vorlägen, sagte der Geschäftsführer MDR THÜRINGEN. Auch zu den Videoaufnahmen sei ihm bisher nicht bekannt, wann und wo diese entstanden seien. Sollte an den Vorwürfen etwas dran sein, werde der Betrieb sofort reagieren und entsprechende Konsequenzen ziehen.

Das Tierwohl und die Gesundheit spielten eine große Rolle, aber ein 100-prozentiges Vermeiden von Schmerzen sei nicht immer möglich. Dass Tiere erkranken, sei normal. Der Betrieb arbeite aber ständig daran, dass Leid zu minimieren.

Die Tierproduktion Alkersleben gehört zu den größten Aufzuchtbetrieben in Thüringen. Nach eigenen Angaben hält der Betrieb rund 4.700 Sauen in den Ställen. Nach Unternehmensangaben werden die Tiere in der Haltungsstufe zwei gehalten. Das bedeutet, dass die Schweine mindestens zehn Prozent mehr Platz im Stall haben, als gesetzlich vorgeschrieben.

Peta ist nach eigenen Angaben Deutschands größte Tierrechtsorganisation. Sie finanziert sich ausschließlich über Spenden und ist weltweit vertreten.

Mehr zur Landwirtschaft in Thüringen

MDR (tig/jhi/lh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 24. Januar 2025 | 12:00 Uhr

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