Radsport | LOTTO Thüringen Ladies Tour Thüringen Ladies Tour droht Absage
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10. März 2025, 15:23 Uhr
Der 37. Ausgabe der LOTTO Thüringen Ladies Tour droht die Absage. Dem traditionsreichen Etappenrennen fehlen die entsprechenden Fördermittel des Freistaats Thüringen. Der will die benötigten 200.000 Euro nicht zuschießen. Die Staatskanzlei sieht sich nach eigener Aussage nicht in der Lage, das Event in diesem Umfang weiterhin zu unterstützen. Kritik kommt von der Linken und Ex-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel.
Die vom 17. bis 22. Juni geplante LOTTO Thüringen Ladies Tour steht vor der Absage. Nach Informationen von SPORT IM OSTEN wird der Freistaat Thüringen keine Mittel aus der Sportförderung für das Etappenrennen zur Verfügung stellen. Laut Tourchefin Vera Hohlfeld gäbe es "keine realistische Möglichkeit, die nach den Vorabsprachen aus dem vergangenen Jahr eingeplanten Mittel zu kompensieren". Bei dem Zuschuss vom Land soll es sich um rund 200.000 Euro handeln.
Staatskanzlei: Unterstützung in geringem Umfang möglich
Die Thüringer Staatskanzlei reagierte schriftlich auf eine Anfrage von SPORT IM OSTEN und verwies auf die "schwierige Haushaltslage". Demnach sei eine "Unterstützung im geforderten sechsstelligen Umfang" nicht möglich. "Es ist der Landesregierung möglich, in geringem Umfang Unterstützung zu leisten", heißt es weiter. Da es sich bei der Ladies Tour um ein privatwirtschaftliches Sportevent handele, würde eine weitere Bezuschussung dem Thüringer Sportfördergesetz entgegenstehen.
Spitzen-Radsport in Thüringen seit über drei Jahrzehnten
Die Thüringen-Rundfahrt soll in diesem Jahr eigentlich in ihre 37. Auflage starten. Das Etappenrennen hatte sich in den letzten Jahren zu einem Highlight im Radsport-Kalender der Frauen entwickelt. Auch bei der vergangenen Ausgabe, bei der sich die US-Amerikanerin Ruth Winder den Gesamtsieg sicherte, war das über 100-köpfige Starterfeld mit zahlreichen Topfahrerinnen gespickt. Insgesamt nahmen zehn Radsport-Teams aus der World Tour teil, der höchsten Ebene im Radsport.
Sollte die Tour tatsächlich ausfallen, wäre das für die Organisatoren ein enormer Rückschlag. Die Vorbereitungen liefen in den vergangenen Wochen und Monaten bereits auf Hochtouren. Die konkreten organisatorischen Planungen an den jeweiligen Etappenorten waren in vollem Gange, Sponsoren-Verträge wurden geschlossen, auch die Streckenplanung war so gut wie fertig.
Kritik von Linken und Ex-Sportlern
Der sportpolitische Sprecher der Linkspartei, Andreas Schubert, reagierte auf die Absage der Fördermittel mit Unverständnis. "Das ist ein Tiefschlag für den Sport in Thüringen, sollte die Veranstaltung wegen der fehlenden Unterstützung durch das Land nicht stattfinden können", sagte Schubert SPORT IM OSTEN. Damit wäre auch die dauerhafte Existenz der Rundfahrt gefährdet. "Damit bekommt das Sportland Thüringen Schrammen." Im Haushaltsentwurf für 2025 sei die Summe für die Tour übrigens bereits eingeplant gewesen. "Das macht es noch unverständlicher."
Erschrocken reagierte auch Ex-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel: "Ich dachte an einen verfrühten April-Scherz. Wie kann man auf eine Veranstaltung, die über drei Jahrzehnte gewachsen ist, jeden Tag in die ganze Welt ausgestrahlt wird, nicht stolz sein. Das ist eine so tolle Image-Werbung für unseren Freistaat Thüringen." Die 50-Jährige hofft, dass man sich noch einmal an einen Tisch setzt und doch noch zu einer positiven Entscheidung kommt.
SpiO
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 10. März 2025 | 17:45 Uhr
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