Tatverdacht Nach Brand am Arnstädter Neutorturm: 24-Jähriger im Gefängnis

Zweieinhalb Monate nach dem Brand des Neutorturmes in Arnstadt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sechs Beschuldigte wegen Brandstiftung. Ein Sprecher der Erfurter Staatsanwaltschaft, fünf der Verdächtigen seien auf freiem Fuß, ein 24-Jähriger sitze wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft.

Verdunkelungsgefahr liegt immer dann vor, wenn ein Verdächtiger versucht, Zeugen zu beeinflussen, Beweise zu vernichten, also die Ermittlungen zu erschweren. Was genau die Verdunkelungsgefahr im aktuellen Fall begründet, wollte der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Laut Polizei wurde der Mann am Dienstag in eine Haftanstalt gebracht. Bereits am Tag des Brandes war seine Wohnung durchsucht worden. Dabei wurden mehrere Gegenstände beschlagnahmt.

Bei dem Feuer am 14. April war die Kuppel des Turmes aus dem 15. Jahrhundert komplett abgebrannt. An dem Einsatz waren 60 Feuerwehrleute, das Technische Hilfswerk, die Höhenrettung und 30 Polizisten beteiligt. An dem Turmgebäude hatte es in der Nacht vor dem Feuer bereits andere Brände gegeben, wie es in früheren Polizeiangaben hieß. Zudem sei an der historischen Stadtmauer in der Nähe des Turmes später eine Hakenkreuzschmiererei entdeckt worden. Ob es einen Bezug zwischen der Schmiererei und dem Feuer gibt, blieb zunächst unklar.

Der Wiederaufbau des Neutorturmes hat bereits gut eine Woche nach dem Brand begonnen. Die Stadt hatte dafür ein Spendenkonto eingerichtet. Der entstandene Sachschaden am Turm liegt laut Polizeiangaben bei 500.000 Euro. Der Turm gehört zu den Sehenswürdigkeiten von Arnstadt - Thüringens ältestem Ort mit einer Ersterwähnung im Jahre 704.