Fehlende Baugenehmigung Illegaler Zaun in Apolda soll wieder abgerissen werden
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22. Februar 2023, 18:42 Uhr
In Apolda soll ein umstrittener Zaun in der Herressener Promenade wieder verschwinden. Der Grund: Er wurde ohne Baugenehmigung errichtet. Zudem gilt die Promenade als geschütztes Kulturdenkmal.
Die kleine Stadt Apolda hat angeblich durch Napoleon den Beinamen "Gramont" erhalten. Immerhin ein Faschingsclub hat sich danach benannt. Nach dem Feiern und Spötteln der Jecken in den vergangenen Tagen ist beim politischen Aschermittwoch in der Apoldaer Festhalle sicher ein Thema aufgeploppt: der Zaun des Bürgermeisters.
Zaun sollte Zugang zum Apoldaer Musiksommer regeln
Im Sommer 2022 wurde am Ende des Friedensteiches in der Herressener Promenade ein Zaun errichtet. 70 Meter lang, etwa zwei Meter hoch - zum Drüberklettern ungeeignet. Von diesem Zaun mit seinen zwei Toren sollte der Musiksommer profitieren. Gäste sollten ihn ausschließlich mit Tickets passieren können. Ein Provisorium war nicht mehr nötig. Beauftragt wurde dieser Zaun von Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (parteilos).
Bau ohne Genehmigung
Kritik kam schon damals von Michael Schade, Fraktionschef der Linken im Stadtrat. Es sei einiges nicht so gelaufen, wie es hätte laufen müssen. "Der Bürgermeister hat seine Möglichkeiten genutzt, die im Rahmen der Stadtverwaltung da sind. Die Stadtwerke wurden beauftragt, das dann umzusetzen." Gefehlt hat anscheinend aber die Baugenehmigung, die normalerweise von jedem Bürger für sein privates Bauprojekt verlangt wird. Die von der Stadt Apolda nachträglich beantragte Baugenehmigung ist nun aber offenbar nicht genehmigt worden. Im Büro des Bürgermeisters sei noch kein Ablehnungsbescheid eingegangen, hieß es auf Nachfrage von MDR THÜRINGEN.
Promenade gilt als Kulturdenkmal
Nach Informationen der "Thüringer Allgemeine" hat die Untere Bauaufsicht nun die Untere Denkmalbehörde bei der Prüfung mit ins Boot geholt. Denn der Zaun steht in der Herressener Promenade, die ein Gartendenkmal ist. Die "grüne Oase" der Apoldaer entstand vor mehr als 100 Jahren in mehreren Etappen. Mitgewirkt hat der Großherzoglich Sächsisch-Weimarische Hofgärtner und Garteninspektor Otto Ludwig Paul August Sckell.
Die Untere Denkmalschutzbehörde soll nun unter Verweis auf den Status der Promenade als Kulturdenkmal den Zaun abgelehnt haben. Das Bauwerk soll nun mit einer Frist bis Ende Mai wieder zurückgebaut werden. Michael Schade, Fraktionschef der Linken im Apoldaer Stadtrat, will nun das Thema "Zaun" am 15. März in der Ausschusssitzung ansprechen. Von den Stadträten wird sich Rüdiger Eisenbrand dann kritische Fragen bezüglich der Kosten gefallen lassen müssen. Diese sollen sich auf 10.000 bis 15.000 Euro belaufen.
MDR (cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 22. Februar 2023 | 18:37 Uhr
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