Mit feinen Pinselstrichen malt Wolfgang Grade das Symbol des Wanderwegs auf die Rinde einer großen Fichte. Eine Schablone hilft Grade dabei. Drei grüne Türme auf weißem Hintergrund sind das Zeichen für die rund 26 Kilometer lange Route vom Weimarer Hainturm über den Paulinenturm bei Bad Berka bis hin zum Carolinenturm nahe Blankenhain.

"Es sind sicherlich an die 500 Zeichen, die wir erneuern müssen", schätzt Grade, der konzentriert bei der Arbeit ist. Erst wird der weiße etwa zehn mal zehn Zentimeter große Untergrund auf den Stamm gebracht, dann die Schablone aufgesetzt und nachgemalt. "Wir hatten es auch mal mit Sprühfarbe versucht, aber das sah gar nicht gut aus."

Und gut aussehen sollen die Symbole schon. Vor allem müssen sie sichtbar sein. "Insbesondere an Wegkreuzungen sind sie wichtig. Wir bringen sie auf beiden Seiten an. Damit sie zu erkennen sind, egal aus welcher Richtung die Wanderer kommen."

Der Deutsche Wanderverband hat strenge Vorgaben erstellt. Die Zeichen müssen regelmäßig und in kurzen Abständen wiederkehren. "Und sie müssen freigeschnitten sein", ergänzt Volker Tänzer, der ebenfalls beim Markieren hilft.

Mit Bollerwagen und Ausrüstung ziehen er und seine Frau Hella seit Wochen durch den Wald. Fallen Unregelmäßigkeiten auf, wird wenn möglich sofort repariert. "Vandalismus ist ein Thema. Insbesondere nach Himmelfahrt müssen wir den Weg immer wieder abgehen. Schilder werden zum Teil abgerissen oder beschmiert."

Der Drei-Türme-Weg hat in den vergangenen drei Jahren ganz besonders zugelegt. "Wir haben Fördermittel bekommen und konnten Sitzgruppen bauen. Es gibt überdachte Rastplätze und einen Steinspielplatz am Kötsch. Umgesetzt wurden Ideen des Weimarer Künstlers Michael Brehme." Außerdem gibt es begleitend zum Weg eine App.

"Wanderer können an 15 Stationen sehr viel mehr erfahren. Es gibt Geschichten und kleine Hörspiele, gesprochen von richtigen Profis. Das Ganze gibt es auch in leichter Sprache und es kostet den Nutzer keinen Cent", so Hella Tänzer, die die App maßgeblich entwickelt hat.

Mit all diesen Neuigkeiten hofft die Kötschberggemeinde die Fachmänner und -frauen vom Wanderverband zu überzeugen. Denn mit einem neuen Qualitätssiegel taucht der Weg dann auch in Wanderführern und auf einschlägigen Webseiten auf. Ein Marketing, was der Region mit Sicherheit gut tut.