Aktueller Bericht der Anti-Mafia-Behörde Italienische Mafia im Thüringer Immobiliengeschäft aktiv

18. Januar 2020, 12:02 Uhr

Die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta ist in Thüringen und Sachsen im Immobiliengeschäft aktiv. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der italienischen Anti-Mafia-Behörde DIA hervor, der am Freitagabend veröffentlicht wurde und MDR THÜRINGEN vorliegt.

Demnach seien die Clans bereits seit über zwei Jahrzehnten dabei ihre strategische und geschäftliche Positionen in den beiden Bundesländern auszubauen, heißt es. Zudem kooperiere die Ndrangheta in Thüringen und Sachsen mit osteuropäischen Mafia-Gruppen, stellen die DIA-Ermittler in dem gut 500 Seiten starken Papier fest. Nach gemeinsamen Recherchen von MDR THÜRINGEN und dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL (Nov. 2018 veröffentlicht) gibt es Kontakte zwischen der 'Ndrangheta und der armenischen Mafia in Thüringen und anderen ostdeutschen Ländern.

In dem aktuellen DIA-Bericht wird auch die Festnahme eines 'Ndrangheta-Mitgliedes in Erfurt Ende Mai vergangenen Jahres erwähnt.

An einem Straßenrand stehen mehrere Schilder, auf einem der Schilder steht der Ortsname San Luca.
Der Festgenommene soll aus dem italienischen San Luca stammen. Bildrechte: MDR/Axel Hemmerling

Der mutmaßliche Drogenhändler war von Fahndern des Thüringer Landeskriminalamtes im Auftrag der Anit-Mafia-Staatsanwaltschaft Reggio Calabria (Italien) über einem bekannten italienischen Restaurant in der Erfurter Innenstadt festgenommen worden. Der Mann soll in Eisenach gemeldet gewesen sein und zum mächtigen 'Ndrangheta-Clan Pelle-Vottari gehören. Er war in der internationalen Operation "Selfie" ins Visier der Ermittler geraten. Dabei ging es um umfangreiche Drogengeschäfte in Europa. Angehörige dies Pelle-Vottari-Clans leben seit über 25 Jahren in Thüringen und Sachsen. Sie stehen im Verdacht umfangreiche Geldwäschegeschäfte für die Clans zu organisieren.

Die Direzione Investigative Antimafia (DIA) ist die italienischen Anti-Mafia-Ermittlungseinheit. Ihre Zentrale ist in Rom. Die national und international ermittelnde Behörde wurde Anfang der neunziger Jahre als Reaktion auf die Ermordung der beiden italienischen Anti-Mafia-Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino durch die sizilianische Cosa Nostra gegründet.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Januar 2020 | 05:00 Uhr

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