Überfall auf Ukraine Sachsen und Ukrainer gedenken der Opfer mit Gebeten, Kerzen und Demos

24. Februar 2023, 22:05 Uhr

Am Freitag war es ein Jahr her, dass Russland die Ukraine überfallen hat. Daran wurde sachsenweit mit Veranstaltungen erinnert. Es gab Friedensgebete, Gedenkminuten, Friedens- und Freiheitsappelle von Ukraininnen, Menschenketten, Demos und Ansprachen. In Dresden wurde der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko per Video zugeschaltet. Vielerorts leuchteten am Freitagabend dann Gebäude in den Landesfarben der Ukraine: blau und gelb.

  • Auf vielfältige Weise haben sich Menschen in Sachsen mit der Ukraine solidarisiert.
  • Ukrainerinnen teilen ihre Sicht und Wünsche in Dresden, ebenso wie Vitali Klitschko.
  • Demo von Rechtsaußen in Dresden und Linker in Leipzig und Chemnitz.

Am ersten Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine haben Tausende Menschen in Sachsen ihre Solidarität mit dem Land demonstriert. Das geschah bei stillem Gedenken, ökumenischen Friedensgebeten und Versammlungen verschiedenster Akteure. In Leipzig und Dresden fanden die größten Versammlungen mit jeweils rund 1.500 Teilnehmenden statt, die Aufrufen von breiten gesellschaftlichen Bündnissen gefolgt waren. Hunderte Menschen kamen aber auch nach Zwickau, Zittau, Aue-Bad Schlema, Bautzen und Chemnitz. Vielerorts sprachen Ukrainerinnen zu den Menschen und verlangten Freiheit und Frieden für ihr Heimatland.

Videoschalte mit Vitali Klitschko

In Dresden versammelten sich unter dem Motto "Solidarität mit der Ukraine" Menschen auf dem Neumarkt und hörten erst Frauen von der ukrainischen Gemeinde Dresden zu und dann Vitali Klitschko. Der Kiewer Bürgermeister war per Video zugeschaltet worden und bedankte sich für die Unterstützung seines Landes im Krieg mit Russland. "Wir kämpfen jeden Tag für die Unabhängigkeit und Freiheit, nicht nur unseres Land und seiner Bürger. Wir kämpfen für eine friedliche Zukunft eines jeden Europäers", sagte Klitschko. Auch der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert war nach Dresden gekommen.

AfD- und Pegida-Aufzug in Dresden

Die AfD hatte in Dresden gemeinsam mit der "Pegida"-Bewegung zu einem sogenannten Friedensspaziergang aufgerufen. Der fand am Abend kürzer als vorgesehen und mit weniger als den ursprünglich 3.000 angemeldeten Personen statt. MDR-Reporter sprachen von rund 1.200 Teilnehmenden. Neben dem Pegida-Grüner und Organisator Lutz Bachmann sprach auch der Thüringer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke. Begleitet wurden diese und andere Reden von lautstarkem Gegenprotest und Buhrufen.

In Chemnitz und Leipzig hatte die Linke zu Kundgebungen aufgerufen. Nach Reporterangaben folgten jeweils einige Dutzend Menschen diesen Aufrufen. In Leipzig hatte sich das Organisationsbündnis "Freundeskreis der Ukraine in Leipzig" explizit von der Linken-Demo distanziert.

Nach ersten Polizeiberichten in Sachsen und Angaben der Polizeidirektion Dresden war die Lage am Demo-Tag relativ ruhig geblieben.

Gebäude und Behörden in Blau-Gelb

Vor der Sächsischen Staatskanzlei, vor Ministerien, weiteren Landesbehörden. Rathäusern und Kultureinrichtungen wehten am Jahrestag Ukraine-Flaggen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte, es sei bewundernswert, wie sich die Menschen in der Ukraine zur Wehr setzten für die Souveränität ihres Landes, für Freiheit und Demokratie. Zugleich sei es beeindruckend, wie auch in Sachsen Menschen den Betroffenen helfen: "Sachsen ist solidarisch mit den Menschen in der Ukraine".

Auch Rathäuser und Kultureinrichtungen, beispielsweise die Semperoper in Dresden, wurden am Freitagabend angestrahlt - als solidarisches Zeichen für die Ukraine.

MDR (kbe/kk)/epd/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 24. Februar 2023 | 08:00 Uhr

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