
Bildung An diesen Schulen in Sachsen fällt der meiste Unterricht aus
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12. März 2025, 08:05 Uhr
Unterrichtsausfall ist in Sachsen seit Jahren ein leidiges Thema. Landauf, landab beklagen sich Eltern über die schwierige Situation für ihren Nachwuchs. Doch wie groß ist das Problem wirklich, welche Region ist besonders betroffen und wie wirkt es sich auf die verschiedenen Schularten aus? Die Zahlen des sächsischen Kultusministeriums geben darüber Auskunft.
Im Schuljahr 2023/24 fielen in Sachsen nach Angaben des Kultusministeriums fast 1,8 Millionen Schulstunden aus. Davon waren den Angaben zufolge reichlich 556.000 Stunden oder 32 Prozent planmäßig und rund 1,2 Millionen oder 68 Prozent außerplanmäßig. Die Daten stammen demnach von 1.366 Schulen in öffentlicher Trägerschaft. Dazu gehören: 750 Grundschulen, 282 Oberschulen, 134 Gymnasien, 61 Berufsschulen, 127 Förderschulen und zwölf Schulen des Zweiten Bildungswegs. Laut Kultusministerium gab es im vergangenen Schuljahr in Sachsen insgesamt 1.394 öffentliche Schulen. Der Datensatz umfasst somit 98 Prozent aller Schulen im Bundesland.
Wo gibt es in Sachsen am meisten planmäßigen und außerplanmäßigen Unterrichtsausfall?
Spitzenreiter ist in dieser Kategorie die "Hans-Fallada-Schule" in Rietschen. Die Schule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung kommt auf 4.094 ausgefallene Stunden, ein Anteil von 37 Prozent aller Unterrichtsstunden. Gleich dahinter folgt mit 36 Prozent die Oberschule "Am Körnerplatz" in Chemnitz. Absolut sind es dort sogar 6.455 ausgefallene Stunden.
Den wenigsten Ausfall in Sachsen gibt es in der Chemnitzer "Grundschule am Sonnenberg", der "Paul-Wäge-Grundschule" in Schkeuditz und dem "Landesgymnasium St. Afra" in Meißen. Alle drei Schulen haben eine Quote von null Prozent – also gar keinen Ausfall.
Welche Schulart ist besonders vom Unterrichtsausfall betroffen?
Sieht man sich den gesamten Unterrichtsausfall in Sachsen an, dann fällt mit 13,9 Prozent am meisten Unterricht an Förderschulen aus. Es folgen die Oberschulen mit 12,5 Prozent und die Schulen des Zweiten Bildungsweges mit 9,2 Prozent. Am wenigsten vom Ausfall sind demnach Grundschulen mit 5,2 Prozent und Gymnasien mit 6,7 Prozent betroffen.
Beim planmäßigen Unterrichtsausfall führen ebenfalls die Förderschulen mit 7,2 Prozent. Danach kommen die Oberschulen mit 5,6 Prozent. In diesem Bereich haben Grundschulen (0,8 Prozent) und Gymnasien (1,1 Prozent) die niedrigsten Werte - ergo den geringsten planmäßigen Ausfall. Schulen des Zweiten Bildungsweges und Berufsschulen befinden sich jedoch auf einem vergleichbar niedrigen Niveau von 1,1 Prozent.
Anders ist das beim außerplanmäßigen Ausfall. Dort liegen die Schulen des Zweiten Bildungsweges mit 8,1 Prozent vor den Oberschulen mit 6,9 Prozent und den Förderschulen mit 6,7 Prozent. Am wenigsten fällt außerplanmäßig in Grundschulen mit 4,4 Prozent und in Gymnasien mit 5,7 Prozent aus.
Wie unterscheidet sich der Unterrichtsausfall regional in den Kreisen und kreisfreien Städten?
In Ostsachsen ist der Unterrichtsausfall am größten. In diesem Bereich ist der Landkreis Görlitz mit 11,3 Prozent trauriger Tabellenführer, gefolgt vom Landkreis Bautzen mit 10,3 Prozent. Den wenigsten Unterrichtsausfall gibt es mit 6,6 Prozent in der Stadt Leipzig sowie mit 7,3 Prozent im Landkreis Leipzig.
Betrachtet man die Kategorien planmäßiger und außerplanmäßiger Unterrichtsausfall, ändert sich beim planmäßigen Ausfall im Vergleich zu den Gesamtzahlen nicht viel. Auch hier ist der Ausfall mit 5,3 Prozent im Landkreis Görlitz am höchsten. Allerdings folgt danach mit 5,1 Prozent zunächst der Erzgebirgskreis und dann mit 4,7 Prozent der Landkreis Bautzen. Am niedrigsten ist der planmäßige Ausfall mit 0,6 Prozent in der Stadt Leipzig und 0,8 Prozent im Landkreis Leipzig.
Der außerplanmäßige Ausfall ist mit 6,6 Prozent im Landkreis Leipzig und 6,5 Prozent in der Stadt Chemnitz am höchsten. Am niedrigsten ist er mit 4,7 Prozent im Erzgebirgskreis und 5,1 Prozent im Vogtlandkreis.
MDR (sth/David Wünschel)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 11. März 2025 | 14:00 Uhr