Unterrichtsausfall Rote Karte statt Nikolaus: Proteste gegen Stundenausfall in Boxberg

06. Dezember 2024, 18:58 Uhr

Mit einer Protest-Aktion haben am Freitagvormittag in zwei Boxberger Schulen in der Oberlausitz 200 Schüler dem Kultusministerium die rote Karte gezeigt. Die Schulssprecherin der Grundschule, Janine Klotz, sagte: "Es wird Zeit, auf den Lehrermangel aufmerksam zu machen." Die Elternsprecherin Nancy Kosian wurde deutlicher: "Wir können nicht weiter zugucken, wie unsere Kinder auf dem Land weiter leiden müssen unter dem Lehrermangel. Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung. Auch wir hier im ländlichen Raum - nicht nur in den Städten."

Eine Hand hält eine rote Karte hoch.
Am Nikolaustag zeigten rund 200 Schülerinnen und Schüler in Boxberg dem Kultusministerium die rote Karte. Sie kritiserten damit den Unterrichtsausfall in ihren Schulen und denen auf dem Land (Symbolfoto). Bildrechte: colourbox

Stundenausfall nach Plan?

Die Demonstrierenden und der Kreiselternrat ärgerten sich über "planmäßigen Stundenausfall" und dass immer mehr Unterricht ausfalle. "Das kann doch nicht sein? Wo sind wir denn", ärgerte sich Schulsprecherin Klotz. Die Rote Karte-Aktion wird vom Kreiselternrat Görlitz organisiert. Im Herbst hatten sich bereits Schulen in Neusalza-Spremberg und Ebersbach-Neugersdorf beteiligt.

Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung. Auch wir hier im ländlichen Raum - nicht nur in den Städten.

Nancy Kosian Mutter und Elternsprecherin

Laut Kultusministerium waren im vergangenen Schuljahr sachsenweit rund 1,7 Millionen Unterrichtsstunden ausgefallen - ein Anteil von 8,6 Prozent am gesamten Stundenumfang.

MDR (kk/jcz)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 06. Dezember 2024 | 13:30 Uhr

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