Landespolitik Abschied nach 15 Jahren: Matthias Rößler ist nicht mehr Landtagspräsident
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26. September 2024, 05:00 Uhr
Die letzte Landtagssitzung der aktuellen Legislaturperiode am Donnerstag ist eine ganz besondere. Es ist die letzte Sitzung, die der scheidende Landtagspräsident Matthias Rößler leiten wird. Damit geht eine Ära zu Ende, am 1. Oktober ist Schluss. Ein Rückblick auf eine bewegte Karriere.
Er ist ein Urgestein der sächsischen Landespolitik. Mehr als 30 Jahre lang hat Matthias Rößler die Geschicke des Freistaats mit gelenkt. Zunächst als Abgeordneter, dann als Kultus- und Wissenschaftsminister. Seit 2009 ist er Landtagspräsident und damit offiziell der erste Mann im Freistaat. "Ich habe mich immer bemüht, überparteilich zu sein", sagt Rößler über sich.
Geboren und aufgewachsen ist Rößler in Dresden. Der älteste von fünf Söhnen eines Gärtnereibesitzers studiert Maschinenbau an der TU Dresden und promoviert. Die Friedliche Revolution bringt auch für ihn einen großen Umbruch. Er engagiert sich beim "Demokratischen Aufbruch", sitzt mit am "Runden Tisch".
Gang in die Politik
Der promovierte Ingenieur verlässt die Hochschule und geht in die Politik. 1990 zieht er für die CDU als direkt gewählter Abgeordneter in den ersten sächsischen Landtag ein. Vier Jahre später ist Rößler Kultusminister. Sachsen wird erstmals PISA-Sieger. Ein Erfolg für Minister Rößler: "Alle haben gedacht Bayern und Baden-Württemberg die werden PISA-Sieger." Doch es gibt auch schwierige Zeiten. Die Schülerzahlen halbieren sich, Rößler muss hunderte Schulen schließen.
Bei der Wahl 2004 verliert die CDU die absolute Mehrheit. Und Rößler legt sich offen mit dem damaligen Ministerpräsidenten Georg Milbradt an. Rößler wird nicht wieder zum Minister berufen.
Wahl zum Landtagspräsident
Nach Milbradts Rücktritt wird mit Stanislaw Tillich ein Sachse Ministerpräsident. Rößler kommt wie schon 2002 nach Biedenkopf nicht zum Zug. Und tritt 2009 tritt die Nachfolge von Erich Iltgen an. Rößler wird zum Landtagspräsidenten gewählt und bleibt es - insgesamt 15 Jahre.
Wenn ich Ministerpräsident geworden wäre damals, säße ich nicht mehr hier.
"Wenn ich Ministerpräsident geworden wäre damals, säße ich nicht mehr hier", sagt er. Rößlers politischer Rückzug ist selbstbestimmt. Das sei in der Politik längst nicht jedem vergönnt, meint er. Im Ruhestand will sich der 69-Jährige in Zukunft um eine Landesstiftung kümmern und mehr Zeit haben für sein Hobby, die Landwirtschaft.
MDR (ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 25. September 2024 | 18:04 Uhr