Landtagswahl 2024 SPD wählt Spitzenkandidatin: 97 Prozent für Sozialministerin Köpping
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25. November 2023, 15:36 Uhr
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping tritt als Spitzenkandidatin für die SPD zur Landtagswahl 2024 an. Dafür erhielt sie von ihrer Partei auf dem Landesparteitag in Neukieritzsch große Unterstüzung. Der SPD-Bundesparteichef Lars Klingbeil hält Köpping für die richtige Wahl. Auf dem Parteitag steht auch das Wahlprogramm für die am Wahl am 1. September 2024 auf der Agenda.
- Sachsens Sozialministerin Petra Köpping ist zur SPD-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl 2024 gewählt worden.
- Köpping sieht im Populismus und in Fake-News die wahren Gegner im Landtagswahlkampf.
- Die SPD-Politikerin tritt für Kernpunkte der Partei ein, sagt SPD-Parteichef Lars Klingbeil.
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping ist zur SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2024 gekürt worden. Die 65-Jährige erhielt am Sonnabend auf dem außerordentlichen Landesparteitag in Neukieritzsch 97 Prozent der 142 Delegiertenstimmen. "Jetzt wird in die Hände gespuckt, los geht's", sagte Köpping nach der Wahl. Köpping war als Einzige für die Spitzekandidatur angetreten. Vom Landesvorstand der Partei war sie bereits einstimmig zur Kandidatin gekürt worden.
Populismus als Gegner im Wahlkampf
Petra Köpping hat in ihrer Rede in Neukieritzsch bei den drängendsten Problemen im Freistaat mehr Gestaltungswillen gefordert. Es reiche nicht, die Probleme nur zu benennen und mit unwürdigen Diskussionen anzureichern, sagte die 65-Jährige. Die Kommunen bräuchten bei der Bewältigung der Probleme in den Bereichen Bildung, Migration und Gesundheitsversorgung mehr finanziellen Handlungsspielraum.
Die echten Gegner heißen Lügen, Fakenews und Populismus.
Der Sozialstaat habe den Menschen Sicherheit zu geben, betonte Köpping. "Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass ihnen der Staat hilft", sagte die SPD-Politikerin. Gegner bei der Landtagswahl 2024 seien nicht in erster Linie die anderen Parteien, so Köpping. "Die echten Gegner heißen Lügen, Fakenews und Populismus."
Mit Verlässlichkeit werben
Köpping wolle mit Vertrauen und Verlässlichkeit Wähler gewinnen. Sie sei überzeugt, dass Erfahrung eine wichtige Rolle bei der Landtagswahl im kommenden September spielen werde, sagte die 65-Jährige: "In der jetzigen krisengebeutelten Zeit wollen die Menschen Vertrauen und Verlässlichkeit."
SPD-Parteichef Klingbeil: Köpping richtige Wahl
Bei seinem Auftritt in Neukieritzsch bezeichnete der Co-Vorsitzende der Bundes-SPD, Lars Klingbeil, Köpping als richtige Wahl. Sie verkörpere Attribute, die für die Partei entscheidend seien: Zuversicht und Optimismus. Klingbeil sei optimistisch mit Blick auf den Landtagswahlkampf in Sachsen 2024. Er erlebe einen geschlossenen und kämpferischen Landesverband. Gerade in turbulenten Zeiten mit Kriegen, Terroranschlägen und dem Klimawandel sei es wichtig, dass die Sozialdemokratie mehr Verantwortung übernehme.
Landtagswahlen 2019: SPD mit historisch schlechtem Ergebnis
Auf dem Landesparteitag soll auch über das SPD-Wahlprogramm für die Landtagswahl 2024 beraten und abstimmt werden. Bei der Landtagswahl 2019 hatte die SPD mit 7,7 Prozent der Zweitstimmen ihr bisher schlechtestes Ergebnis erzielt, 2014 waren es noch 12,4 Prozent gewesen. In der derzeitigen Koalition ist sie nach CDU und Grünen der kleinste Regierungspartner. Köpping ist derzeit Sozial- und Gesundheitsministerin in der Landesregierung.
Spitzenkandidaten der anderen Parteien
Auch bei anderen Parteien stehen die Spitzenkandidaten in den Startlöchern. So treten die Grünen in Sachsen als Trio zur Landtagswahl an. Katja Meier, Franziska Schubert und Wolfram Günther sollen die Partei in den Landtagswahlkampf führen. Sachsens Linke will mit einer Doppelspitze antreten. Die Spitzenkandidaten sind Stefan Hartmann und Susanne Schaper. Für die FDP tritt der Dresdner Stadtrat Robert Malorny an.
Die anderen Parteien haben noch nicht endgültig über ihre Spitzenkandidaten zur Landtagswahl entschieden. Für die AfD hatte sich Landeschef Jörg Urban bereits als Spitzenkandidat in Stellung gebracht. Auch bei der CDU ist die Spitzenkandidatur noch nicht endgültig entschieden, wobei die Wahl wahrscheinlich auf Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fällt. Dieser war erst vergangene Woche mit großer Mehrheit zum CDU-Parteivorsitzenden in Sachsen wiedergewählt worden. AfD und CDU wollen im Frühjahr über ihre Spitzenkandidaten abstimmen.
MDR (sat/phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 25. November 2023 | 19:00 Uhr