Ein Kind steht vor einem Plattenbau in Leipzig-Grünau (2020)
Leipzig ist beliebt und damit wächst der Druck auf den Wohungsmarkt. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft will trotz vieler Herausforderungen weiter investieren. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Thomas Eisenhuth

Wohnraum Leipziger Wohnungsgesellschaft zieht nach schwierigem Jahr positive Bilanz

06. Juli 2023, 19:22 Uhr

2022 sorgten die Inflation und weitere Krisen bundesweit für steigende Preise, die einen sowieso schon angespannten Wohnungsmarkt in Leipzig trafen. Für die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) ging es nach eigenen Aussagen noch glimpflich aus. Bei der heutigen Vorstellung ihrer Bilanz blickte das Unternehmen nicht nur zurück, sondern stellte auch neue Pläne vor.

Gestiegene Baukosten, Fachkräftemangel, das hohe Zinsniveau – die Liste an Gründen, warum es im vergangenen Jahr nicht einfach auf dem Wohnungsmarkt war, ist lang. Trotz der vielen Krisen zog die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) bei einer Vorstellung ihres Geschäftsjahres am Donnerstag eine positive Bilanz.

"Wir sind finanziell stabil aufgestellt, wir haben relativ guten Handlungsspielraum. Wir können noch bauen, noch investieren, unsere Programme weiterverfolgen", sagte LWB-Geschäftsführerin Doreen Bockwitz.    

Drei Großprojekte fertiggestellt

Mit mehr als 36.000 Wohnungen und einem Marktanteil von knapp zehn Prozent ist die Wohnungsgesellschaft der größte Vermieter der Stadt Leipzig und gleichzeitig ein städtisches Tochterunternehmen. Zwölf Millionen Euro habe die LWB im vergangenen Jahr in Bestandswohnungen investiert. Aktuell saniere das Unternehmen fast 1.000 Wohnungen - vor allem Plattenbauten.

Der Wohnungsmarkt in Leipzig gilt als sehr angespannt - unter anderem wegen der Zweckentfremdung von Wohnraum zu Ferienwohnungen oder Spekulationsobjekten. Zu etwas Entspannung könnten die insgesamt 424 Wohnungen beitragen, die laut LWB fertiggestellt wurden. Das sei auch dank Förderprogrammen möglich geworden. Insgesamt hat die LWB nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 115,6 Millionen Euro für Bauausgaben gezahlt. Das seien rund zweieinhalb Millionen Euro mehr gewesen als noch 2021.

Leipzig Oberbürgermeister Burkhard Jung zeigte sich zufrieden mit der Bilanz: "Wir haben schwierige Zeiten, um zu bauen, weil die Kosten durch die Decke gehen und die Mieten steigen. Insofern bin ich glücklich, dass es unsere Stadttochter geschafft hat, 100 Prozent, der im letzten Jahr geförderten Neubauten, zu bauen. Damit sind wir Primus in Sachsen."

Mietsteigerung um zwei Prozent

Geschäftsführerin Bockwitz schätzt dabei die anfallenden Mieten als moderat ein: Im Neubau liegen ihren Angaben zufolge die Kaltmieten pro Quadratmeter bei 8,89 Euro, Bestandswohnungen seien drei Euro günstiger. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Miete um zwei Prozent gestiegen. "Das ist nicht viel, verglichen mit dem, was wir an Investitionen tätigen. Das geht natürlich nur, wenn die Fördermittellandschaft stimmt. Und wir probieren, an allen Ecken was zu bekommen", machte die Geschäftsführerin deutlich.

Balkonkraftwerke und energetische Sanierungen geplant

Mieter bei der LWB müssen sich für das kommende Jahr womöglich erneut auf etwas höhere Mieten einstellen. Das Unternehmen rechnet nach eigenen Angaben mit einer Mietsteigerung von maximal zwei Prozent. Allerdings will die LWB auch dafür sorgen, die Energiekosten gering zu halten. Darum will die Wohnungsgesellschaft künftig nicht nur in energetische Sanierung, sondern auch in Solaranlagen und Balkonkraftwerke investieren.

MDR (mad)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 06. Juli 2023 | 16:30 Uhr

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