Kulturförderung Drei Leipziger Verlage bekommen Deutschen Verlagspreis
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22. September 2023, 20:00 Uhr
Am Freitag ist in Berlin der Deutsche Verlagspreis verliehen worden. Ausgezeichnet wurden auch drei Verlage aus Leipzig: der Leiv Verlag, Hentrich & Hentrich und Poetenladen. Sie erhalten ein Gütesiegel und ein Preisgeld in Höhe von je 24.000 Euro. Der Verlagspreis wird seit 2019 vergeben und soll die Vielfalt des deutschen Buchmarktes stärken. Laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels haben sich um die insgesamt 64 Auszeichnungen 358 Verlage beworben.
- Der Deutsche Verlagspreis soll die Vielfalt der Deutschen Verlagslandschaft fördern.
- Ausgezeichnet wurden auch die Leipziger Verlage Poetenladen, Hentrich & Hentrich und Leiv Leipziger Kinderbuchverlag
- Der Poetenladen-Verleger Andreas Heidtmann wünscht sich langfristigere Förderung.
Leipzig bleibt Buchstadt – das zeigt auch der Verlagspreis 2023. Laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Partner des Deutschen Verlagspreises, sind auch drei Leipziger Verlage unter den 64 prämierten Häusern: Poetenladen, Hentrich & Hentrich sowie Leiv Leipziger Kinderbuchverlag. Sie erhalten jeweils ein Gütesiegel und ein Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.
Mehr Aufmerksamkeit für Literatur
Der Deutsche Verlagspreis soll die Vielfalt der deutschen Literatur- und Verlagslandschaft fördern. Darin spielten kleine, unabhängige Verlage eine wichtige Rolle, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), die die Preise am Freitagabend in Berlin vergab.
"Natürlich ist der finanziell wichtig – kein Geheimnis, dass Verlegen von Büchern nicht gerade gewinnträchtig ist", sagte der Leipziger Verleger Andreas Heidtmann im Gespräch mit MDR KULTUR. "Aber der Preis bedeutet auch Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit, und das Wichtigste für mich ist die Anerkennung für die kulturelle Leistung." Sein Verlag Poetenladen wurde nun bereits zum vierten Mal mit dem Preis ausgezeichnet. Er gehört zu den wenigen Verlagen in Deutschland, die sich auf Lyrik spezialisiert haben.
Der Verlag Hentrich & Hentrich ist vor Kurzem ins Robert-Capa-Haus im Leipziger Westen gezogen. Der programmatische Schwerpunkt liegt auf jüdischer Kultur und Geschichte. Der Kinderbuchverlag Leiv legt ältere Bücher aus Osteuropa und der DDR wieder auf, veröffentlicht aber auch neue Titel.
Langfristige Förderung
Auch wenn Andreas Heidtmann vom Poetenladen sich über die Auszeichnung freut, wünscht er sich eine langfristigere Förderung: "Einen Preis, den man im Laufe des Jahres bekommt oder nicht bekommt, der ist natürlich nicht mehr für die Planung relevant. Eine strukturelle Förderung würde die Möglichkeit geben, langfristiger und besser zu planen." Beispiele für solche Förderungen gibt es in Österreich oder Norwegen. Außerdem sprach sich Heidtmann für eine nachhaltige Leseförderung aus: "Ohne Leser wird auch keine strukturelle Förderung helfen."
Der Deutsche Verlagspreis wird seit 2019 jedes Jahr verliehen. 2023 haben sich laut dem Börsenverein 358 Verlage beworben. 64 von ihnen wurden am Freitagabend ausgezeichnet. Die drei mit 60.000 Euro dotierten Hauptpreise gingen an den Comicbuch-Verlag Rotopol aus Hessen, Das Wunderhorn aus Baden-Württemberg und den Berliner Zuckersüß Verlag.
Quelle: Eigenrecherche, Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Redaktionelle Bearbeitung: tsa, hk
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Kultur Kompakt | 22. September 2023 | 07:30 Uhr