Logistik Naturschützer klagen gegen Beschluss zum Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle
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05. Dezember 2024, 12:48 Uhr
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Klage gegen den geplanten Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle eingereicht. Wie die Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt mitteilten, soll ein Gericht den Beschluss der Landesdirektion Sachsen überprüfen. Dieser Beschluss ermöglicht ab 2032, dass an dem Flughafen doppelt soviel Fracht bearbeitet werden kann.
BUND: Rechtmäßigkeit des Ausbaus prüfen
Der Ausbau sei trotz vieler Einwände von Bürgern, Verbänden und Trägern öffentlicher Belange genehmigt worden, begründete der BUND seinen Schritt. "Gegen einen solchen Beschluss bleibt der Zivilgesellschaft letztlich nur der Rechtsweg", sagte der Vorsitzende des sächsischen Landesverbands, Felix Ekardt. Es müsse geklärt werden, ob der Ausbau angesichts der Klimakrise, der Gesundheitsbelastungen und der enormen öffentlichen Kosten überhaupt rechtmäßig sei.
Unterdessen haben sich die Anlieger-Gemeinden Schkeuditz, Delitzsch, Rackwitz und Leipzig gegen eine Klage entschieden.
Genehmigung kam im September
Die Landesdirektion in Sachsen hatte die Erweiterung des Flughafens im September genehmigt. Bei dem Projekt soll der Vorfeldbereich um 39 Hektar innerhalb des Flughafenareals erweitert werden. Damit sollen die Abfertigungskapazitäten für Fracht deutlich erhöht werden.
500 Millionen Euro für neues Drehkreuz
Der Flughafen Leipzig/Halle an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt ist inzwischen der zweitgrößte Fracht-Airport in Deutschland. Für Frachtmaschinen gibt es eine Nachtflugerlaubnis. Die Mitteldeutsche Flughafen AG als Betreiberin will 500 Millionen Euro investieren. Das Versandunternehmen DHL Express plant am Flughafen die Erweiterung seines Logistik-Drehkreuzes.
MDR (sme/ggr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 05. Dezember 2024 | 08:30 Uhr