Kriminalität Kretschmer und Hilbert verurteilen Anschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft
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01. Oktober 2023, 15:55 Uhr
Einen Tag nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Dresdner Norden hat es aus der Politik erste Reaktionen gegeben. Sowohl der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer als auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert verurteilten die Tat. Hilbert forderte eine Bestrafung der noch unbekannten Täter. Die Polizei war auch am Sonnabend wegen einer spontanen Demo an der Schule im Einsatz.
- Das Dresdner Stadtoberhaupt und der sächsische Ministerpräsident haben den nächtlichen Anschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verurteilt.
- Die Polizei musste am Tag nach dem Anschlag wegen einer Versammlung erneut zu der Schule ausrücken.
- Um die Täter des Anschlages zu finden, ermittelt eine Spezialabteilung im Landeskriminalamt Sachsen.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hat den Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verurteilt. Wie das Rathaus in einer Mitteilung am Sonnabend verbreitete, bezeichnete Hilbert die Tat als menschenverachtende Versuche, zu stören. Solche Aktionen seien völlig unakzeptabel und vehement zu ahnden - bei allen Herausforderungen, die die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen habe. Hilbert zufolge wird die Stadt weiter Menschen helfen, die Hilfe brauchen.
Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zeigte sich über den Anschlag fassunglos. "Diese Art von Menschenfeindlichkeit und Hass ist erschreckend und für sie gibt es keinen Platz in unserer Gesellschaft", schrieb Kretschmer auf der Plattform X, vormals Twitter. Jedes Menschenleben verdiene Schutz und Respekt.
Polizei bei linker Demo an Schule
Nach dem Anschlag gab es am späten Sonnabend vor der Schule eine spontane Demo. Nach Polizeiangaben hatten sich rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt. Sie wollten laut den Veranstaltern aus dem linken Spektrum ein Zeichen setzen gegen rechten Hass und ihre Solidarität mit Flüchtlingen zeigen. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei waren vor Ort. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte die Polizei MDR SACHSEN.
Brandanschlag mit Zündspur versucht
Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonnabend versucht, eine leer stehende Schule, die als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll, in Brand zu setzen. Wie die Polizei mitteilte, kletterten die Täter über einen Zaun und gelangten so auf das Gelände der ehemaligen Mittelschule in der Alexander-Herzen-Straße im Stadtteil Klotzsche.
Dort schütteten sie eine brennbare Flüssigkeit an die Fassade des Gebäudes und legten eine Zündschnur bis zum Zaun, die sie entzündeten. Das Feuer sei erloschen, bevor es am Schulgebäude angekommen war. Laut Polizei wurde die Straftat kurz nach Mitternacht bemerkt. Der Ort sei abgesperrt und mit der Spurensicherung begonnen worden. Die Ermittlungen führe das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes Sachsen.
Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizeidirektion Dresden unter 0351/483 22 33 zu melden.
MDR (sth/wim)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 30. September 2023 | 11:00 Uhr