Menschen stehen in Gruppen vor einem besprühten Flachbau in Abenstimmung. 8 min
Am 7. Juni 2025 öffnet die Ostrale bis in den Oktober ihre Türen als internationale Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Dresden. Leiterin Andrea Hilger war zum aktuellen Stand mit Andreas Berger im Gespräch. Bildrechte: Anja Schneider
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MDR SACHSEN Kulturmagazin Aufgefallen Was wird aus der Ostrale 2025?

Was wird aus der Ostrale 2025?

Obwohl der Dresdner Stadtrat die Sanierung der Robotron-Kantine abgelehnt hat, soll in dem DDR-Bau die Ostrale stattfinden. Deren Chefin Andrea Hilger erzählt im Gespräch mit Andreas Berger von Hürden und Hoffnungen.

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Geldmangel Robotron-Kantine: Ostrale soll 2025 trotzdem stattfinden

07. Januar 2025, 12:55 Uhr

Die Robotron-Kantine bleibt vorerst ein Ort für moderne Kunst. Obwohl der Dresdner Stadtrat die Mittel zur Sanierung der ehemaligen Robotron-Kantine abgelehnt hat, soll die Ostrale 2025 in dem Denkmal der Ostmoderne stattfinden. Ostrale-Chefin Andrea Hilger gibt die Hoffnung nicht auf, dass die Sanierung doch noch umgesetzt werden kann.

Die Ostrale 2025 wird in der ehemaligen Robotron-Kantine stattfinden. Das bestätigte Andrea Hilger, die Chefin der Dresdner Biennale für zeitgenössische Kunst Ostrale, auf MDR-Nachfrage. Obwohl der Dresdner Stadtrat abgesagt hatte, die Sanierung der Robotron-Kantine mitzufinanzieren, soll sie damit als Ort der Kunst in Dresden erhalten bleiben.

"Es sieht gut aus", sagte Hilger im Gespräch mit dem MDR. Man habe eine Begehung gemacht. Ausschlaggebend für eine Umsetzung der Ausstellung ist laut Hilger allerdings die Witterung: "Die einzige Gefahr ist der Regen."

Andrea Hilger, Direktorin der Ostrale Biennale, sitzt vor der Historischen Tabakfabrik f6, dem Ausstellungsort der 12. Internationalen Ausstellung zeitgenössischer Künste auf einer überdimensionalen Bank mit der Aufschrift "Ostrale".
Gibt die Hoffnung nicht auf: Andrea Hilger, Direktorin der Ostrale. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael

Die diesjährige Ausgabe der Ostrale sei ohnehin mit der Robotron-Kantine im unsanierten Zustand geplant gewesen. Auch mit einer Finanzierungszusage hätte die Sanierung des DDR-Baus erst im kommenden Jahr begonnen, erklärte Hilger.

Ostrale-Robotron-Dresden
Blick in die Robotron-Kantine: Bereits 2021 fanden hier im Rahmen der Ostrale Kunstwerke einen Platz. Bildrechte: Ostrale Zentrum für zeitgenössische Kunst

Hoffnung auf Sanierung nicht aufgeben

Die Robotron-Kantine hätte eigentlich fester Standort für das Kunsthaus Dresden und die Ostrale werden sollen. Hilger hofft, dass der Umbau der Robotron-Kantine doch noch ermöglicht werden kann: "Meine Hoffnung stirbt zuletzt. Eventuell haben wir noch eine Chance, mit viel Diskussion und viel Demut und viel guten Schritten noch eine Sanierungsmöglichkeit zu schaffen. Da sind wir noch nicht ganz raus."

Die Absage des Dresdner Stadtrats für finanzielle Mittel interpretiert die Ostrale-Chefin erstmal nur als eine Verzögerung. Insbesondere das Dach der alten Kantine müsse saniert werden, erklärte Hilger, damit "nicht nur die Kunst, sondern auch das Publikum" nicht mehr in Gefahr seien.

Ostrale-Robotron-Dresden
Wird die Ostrale auch 2025 in der Robotron-Kantine stattfinden? Bildrechte: Ostrale Zentrum für zeitgenössische Kunst

Stadtrat Dresden: Kein Geld für DDR-Denkmal

Der Dresdner Stadtrat hatte zuletzt entschieden, die Sanierung des Industriebaus nicht mitzufinanzieren, wodurch auch die zuvor zugesagten Unterstützungsgelder des Bundes wegfallen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und sollte durch die Sanierung eigentlich zu einem festen Ort für moderne Kunst in der Stadt Dresden werden.

Das Kunstfestival Ostrale kämpft nicht nur mit der ungesicherten Zukunft der ehemaligen Robotron-Kantine. Durch die unklare Haushaltslage des Bundes und des Landes Sachsen wackelt auch die Förderung des Kunstfestes selbst. Keiner der Fördermittelgeber hat laut Hilger bisher zugesagt. "Viele stehen wirklich in der Schleife und können natürlich keine Zusagen machen."

Man habe allerdings leider bereits eine Absage von der Kulturstiftung Sachsen bekommen. Trotzdem blickt Hilger positiv in die ungewisse Zukunft der Ostrale: "Wir können nur hoffen, dass wir das Geld jetzt auf anderen Wegen zusammenkriegen."

Quellen: MDR (Andreas Berger)
Redaktionelle Bearbeitung: hro, tis

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 07. Januar 2025 | 11:30 Uhr

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