
Einmalige Prüfung Liveticker: Tests auf Brücke in Bad Schandau vorzeitig beendet: "Bauwerk ist nicht in die Elbe gefallen"
Hauptinhalt
02. April 2025, 20:23 Uhr
In Bad Schandau ist der Praxisteil des Belastungstests auf der Elbbrücke vorzeitig beendet worden. Die Verkehrsplaner und Brückenexperten freuten sich, weil die Tests schneller vorangingen, als geplant und die Brücke standhielt.Anwohner setzen nun große Hoffnungen darauf, dass die Brücke bald teilweise wieder befahrbar ist. Doch Ergebnisse dafür liegen noch nicht vor. Den Tag im Rückblick können Sie im Liveticker von MDR SACHSEN nachvollziehen.
18:00 Uhr | Zusammenfassung und Tickerende
An dieser Stelle beenden wir die Tickerberichterstattung zur Belastungsprüfung in Bad Schandau. Am 10. April informieren wir Sie über die Ergebnisse, die dann in bekannt gegeben werden. Wir bedanken uns für Ihre Interesse und wünschen einen schönen Abend.
Das passierte heute beim zweiten Testtag:
- Insgesamt fünf Belastungsstufen wurden am Mittwoch auf der Brücke getestet. Dabei fuhr ein Sechsachser ferngesteuert über das Bauerwerk vorbei an Messpunkten, an denen tonnenschwere Einzelelemente lagen.
- Die Tests liefen schneller ab als ursprünglich geplant, sodass der dritte Testtag am Donnerstag entfällt.
- Der Planer des Belastungstests, Prof. Steffen Marx, war danach erleichtert: "Das Bauwerk hat sich ganz planmäßig verhalten. Und es ist nicht in die Elbe gefallen."
- Die Testergebnisse werden jetzt ausgewertet und von "einem unabhängigen Prüfingenieur gegengecheckt", sagte Marx. Er war positiv gestimmt, dass eine Öffnung der Brücke unter bestimmten Bedingungen möglich sein könnte.
- Die Baustelle und Absperrungen für den Belastungstest sollen bis Freitag abgebaut sein.
Ich mag das Risiko im Nacken, dass die Brücke einstürzen könnte, nicht so gerne. Es hat sich aber gezeigt, dass das Bauwerk offensichtlich in ganz gutem Zustand ist. Das ist ziemlich beruhigend für uns alle.
17:30 Uhr | Das große Rechnen im Hintergrund
Der bundesweit einmalige Praxistest mit bis zu 80 Tonnen schweren Elementen auf der Elbbrücke ist beendet. Ursprünglich waren auch für Donnerstag noch Testfahrten geplant. Jetzt müssen die Ingenieure und Planer die Messergebnisse auswerten und bewerten.
Die Experten arbeiten jetzt mit Hochdruck an der Auswertung.
16:12 Uhr | Von Umleitungen Betroffene müssen geduldig sein
Für die Anwohner und Betroffenen heißt es nun weiter geduldig sein. In einer Woche, am Donnerstag, 10. April, sollen erste Ergebnisse bei einer Pressekonferenz mitgeteilt werden.
Die Baustelle werde schnellstmöglich abgebaut, die Verkehrseinschränkungen wegen der Belastungstests rings um die Brücke, am Elberadweg und Parkplatz werden bald wieder aufgehoben.
16:00 Uhr | Tests gehen schneller voran als geplant
Bis gegen 17 Uhr soll die letzte Stufe des Experiments abgeschlossen sein. Die Brückenexperten bauen bereits ihre Vorrichtungen ab. Damit sind die Belastungstests schneller vorangegangen als gedacht. Das bestätigt auch das Infrastrukturministerium: "Ursprünglich hatte das beauftragte Büro drei Versuchstage bis einschließlich Donnerstag geplant. Der Versuch verläuft nach Angaben des Büros schneller als geplant, so dass der Belastungstest aller Voraussicht bereits heute abgeschlossen werden kann."
Nach Ministeriumsangaben sind alle fünf vorgesehenen Belastungsversuche durchgeführt worden. "Erfreulicherweise sind keine technischen Ausfälle bei den eingesetzten Fahrzeugen aufgetreten. Es gab keine sonstigen Verzögerungen und – das freut mich natürlich ganz besonders – während des Versuchs sind am Bauwerk auch keine äußerlich wahrnehmbaren kritischen Zustände aufgetreten", sagte Infrastukturministerin Regina Kraushaar.
15:18 Uhr | Brückenexperte tiefenentspannt: "Hat sich nur minimal bewegt"
Der Brückenexperte Steffen Marx sagt zum Tag auf der Brücke: "Ich bin jetzt erst einmal tiefenentspannt. Es ist alles sehr gut verlaufen." Für ein Fazit sei es zwar noch zu früh, so der Ingenieur, der mit seinem Ingenieurbüro die Belastungstest geplant hat. Aber: "Die vorläufigen Resultate zeigen, dass sich die Brücke nur minimal bewegt hat. Wir sind froh, dass alles so reibungslos geklappt hat. Jetzt wird zusammengeräumt und dann ausgewertet."
14:51 Uhr | Kon'nichiwa, bātoshandau
Unter den wenigen Kamerateams an der Brücke ist ein Team des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus Japan. Das Team sei aus Berlin an die Elbe gekommen. Es filme in Bad Schandau, weil ihr Heimatland dieselben Infrastrukturprobleme habe wie Deutschland. Der TV-Beitrag soll zeigen, wie man hierzulande mit Brückenproblemen umgeht. Davon wolle Japan lernen, dass dort nichts einstürzt.
14:10 Uhr | Letzte Gewichtsphase am Mittwoch startet
Die letzte Laststufe 5 hat begonnen. Dafür hatten die Bauleute wieder Gewichte verteilt. Danach soll das Fahrzeugmodul mit unterschiedlich schweren Tonnagen über die Brücke rollen. Gegen 16:30 Uhr und 17 Uhr soll dieser Tests abgeschlossen sein, sagt der Abteilungsleiter Ingenieurbau und Innovation beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV), Lars Roßmann.
14:00 Uhr | Halbzeit bei den Belastungsversuchen
"Die Belastungsprobe mittels Schwerlastmodul auf der gesperrten Elbebrücke geht prima voran", teilt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV).
13:22 Uhr | Brückenplaner aus DDR-Zeiten staunt
"Einmalig hier. Ich bin begeistert", staunt Eckhart Thürmer über die Prüfmöglichkeiten für die Brücke. Der einstige Chefingenieur der Carolabrücke hat sich die Prüfverfahren genau erklären erklären lassen und freut sich, dass die Brücke vielleicht doch für den Verkehr bis 7,5 Tonnen freigeben werden kann.
Man kann niemandem einen Vorwurf machen. Auch das Stahlwerk, das diesen Stahl hochgezüchtet hat zur hohen Festigkeit. Es hat sich dann erst viele Jahre später herausgestellt, dass es nicht das richtige Verfahren ist.
In den 1970er-Jahren war er auch verantwortlich für die Planung der Bad Schandauer Brücke. "Als wir das damals gemacht haben, hat ja kein Mensch gewusst, dass der Spannstahl, der hier verwendet wurde, solche Macken hat und mit der Festigkeit nachlässt und dass dadurch Brücken einbrechen können." Er macht niemandem Vorwürfe und sieht auch beim Hersteller des Brückenmaterials keine Schuld. Das kam zu DDR-Zeiten aus Hennigsdorf.
Das Stahlwerk nordwestlich von Berlin existiert noch immer. Allerdings steht dort seit Anfang des Jahres die Produktion still, weil der Strom zu teuer ist. 680 Mitarbeiter - fast die gesamte Belegschaft - sind in Kurzarbeit.
12:18 Uhr | Kleiner Überflug für die Mittagspause
Was die Drohnenkamera sieht, sehen die Besucher und Bauarbeiter an der Brücke nicht:
12:00 Uhr | Geschehen pausiert
Kurz vor Mittag sind alle Gewichte von der Brücke abtransportiert. Die Eichfahrt ist auch beendet, nun machen die Bauleute und Ingenieur Mittagspause. Nach einer internen Auswertung sollen danach die Gabelstaplerfahrer nochmals Lasten auf der Brücke verteilen für eine Punktmessung.
11:27 Uhr | Weniger Medienandrang, mehr Besucher da
Nachdem sich am ersten Testtag 30 bis 40 Medienvertreter an der Brücke aufhielten und berichteten, ist der Andrang am zweiten Tag deutlich überschaubarer. Laut MDR-Reporter sind die Kollegen an einer Hand abzählbar. Dafür kommen heute viel mehr Interessierte als gestern an die Absperrungen.
Darunter ist auch Familie Truhöl aus Niesky in der Oberlausitz. "Ich bin hier aufgewachsen, deswegen sind wir heute mal hergefahren, um zu gucken", erzählt der Ehemann. Er habe noch Bekannte in Bad Schandau, auch einen befreundeten Dachdecker. Für ihn sei die Brückensperrung mit weiten Umleitungen "richtig Mist. Ich hoffe, dass es wenigstens eine Lösung gibt, mit einer Ampel oder so."
10:38 Uhr | Hoffnungen und Brückegucken im Elbtal
Zur Brücke ist das Ehepaar Bräuer aus der Nähe Bad Schandau gekommen. Zwar betreffe die beiden die Umleitung wegen der Brückensperrung nicht direkt, weil sie oberhalb wohnen und arbeiten, aber sie kennen den Ärger vieler Bekannter, die jetzt Umwege fahren müssen. "Wir haben den Bau damals miterlebt. Es ist schon verrückt zu sehen, dass die Brücke jetzt schon so kaputt ist. Wir hoffen, dass es zum Saisonstart eine Lösung gibt. Wir drücken die Daumen!"
Wir haben den Bau damals miterlebt. Es ist schon verrückt zu sehen, dass die Brücke jetzt schon so kaputt ist.
Ein Rentnerehepaar aus Oelsnitz im Erzgebirge ist auf Radtour im Elbtal unterwegs. Es macht "bei dem schönen Wetter heute eine Brückentour", allerdings mit dem Auto. Nach der Bad Schandauer Brücke am Vormittag will das Paar weiter nach Dresden - die eingestürzte Carolabrücke ansehen. Dort ist nach wochenlanger Suche ein verschwundenes Brückenteil endlich gefunden worden.
10:12 Uhr | "Liegen gut in der Zeit"
Der Abteilungsleiter beim sächsischen Landesamt für Straßenbau und Verkehr Lars Roßmann sagt kurz nach 10 Uhr: "Wir liegen gut in der Zeit." Nach einer Einzelfahrt sollen demnach alle tonnenschweren Gewichte von der Brücke geräumt werden, dann soll es Probebelastungstests ohne Gewicht auf dem Bauwerk geben. Das sei eine Messfahrt zum Eichen und feststellen, ob die Brücke durch die bereits vollzogenen Tests geschädigt wurde oder etwas gerissen ist, erklärt Roßmann.
09:06 Uhr | Dreitage-Test muss reibungslos verlaufen
Am Ende des ersten Stresstest-Tages am Dienstag hatte die Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) die Maxime für das Projekt genannt: "Vorrangig ist jedoch für die nächsten Tage, dass der Test reibungslos verläuft und wir die dafür notwendigen Erkenntnisse gewinnen. Denn nur wenn die Brücke zweifelsfrei als sicher eingestuft wird, kann eine Freigabe erfolgen."
Hier finden Sie die wichtigsten Antworten zur Fragen rings um die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau:
08:30 Uhr | Test bereits angelaufen
Auch heute ist der Test bereits am frühen Morgen gestartet worden. Aktuell werden Gewichte an verschiedenen Punkten der Brücke platziert. Per Webcam können Sie wieder das Geschehen an der Brücke beobachten.
Mittwoch, 07:00 Uhr | Tag 2 des Stresstests beginnt
Während seit 4:25 Uhr halbstündlich Pendler in Bussen, von oder zur S-Bahn sowie Schülerinnen und Schüler die Fähren zur Elbquerung in Bad Schandau nutzen, bereiten sich die Experten und Bauleute auf den zweiten großen Tag auf der Elbbrücke vor. Wieder wird das spezielle Fahrzeugmodul mit Gewichten per Kran beladen und in langsamer Geschwindigkeit zu Messpunkten auf der Brücke rollen.
Über die Geschehnisse auf und rings um die Elbbrücke berichtet MDR SACHSEN wieder aktuell für Sie im Livestream. Damit wünscht das Online-Team Ihnen einen guten Start in den Tag.
Dienstag, 01. April 2025, 18:00 Uhr | Tickerende Tag 1
An dieser Stelle beenden wir den Ticker für heute. Weil die Belastungstests auch morgen weitergehen, berichten wir ab Mittwochfrüh wieder aus Bad Schandau für Sie. Die Kolleginnen und Kollegen des MDR SACHSENSPIEGEL fassen den Tag ab 19 Uhr zusammen. Das Online-Team von MDR SACHSEN bedankt sich für Ihr Interesse und wünscht einen guten Feierabend.
17:41 Uhr | Bilanz: So lief der erste Tag
- Ein tonnenschweres Schwerlastmodul rollte mit 79 Tonnen Last über die Brücke. Das erste Mal kurz nach 7:30 Uhr. Aus Sicherheitsgründen blieb das sechsachsige Fahrzeug unbemannt und wurde ferngesteuert.
- Nachdem die Brücke bei der ersten Überfahrt hielt, haben Gabelstaplerfahrer knapp 200 Tonnen Stahlteile an verschiedenen Punkten der Elbbrücke abgeladen. Das ferngesteuerte Fahrzeug musste die verschieden Haltepositionen anfahren. An den Positionen wurden Messungen durchgeführt. Solche Fahrten mit verschiedenen Tonnagen und Messungen an den Punkten sollen auch am Mittwoch und Donnerstag mehrfach stattfinden.
- Nach den ersten Testläufen zeigten sich die Experten vorsichtig optimistisch, legten sich aber noch nicht fest, ob die Brücke geöffnet werden kann.
- In frühestens einer Woche soll es erste Ergebnisse geben. Bis dahin müssen Anwohner und Menschen in der Region weiterhin die Fähren über die Elbe nutzen oder Umleitungen über Pirna fahren.
17:13 Uhr | Bangen und Hoffen bleiben
Landrat Michael Geisler (CDU) hat am Nachmittag die Stimmung in und rings um Bad Schandau als "sehr angespannt" beschrieben. Derzeit überwiege aber die Hoffnung, dass man die Brücke zumindest für den Pkw- und leichten Lkw-Verkehr wieder freibekomme.
Dem stimmte Bad Schandauer Bürgermeister Thomas Kunack zu. "Das wäre wirklich eine sehr, sehr, sehr gute Nachricht", sagt er. Und: "Drücken wir mal die Daumen, dass es auch dazu kommt."
16:20 Uhr | Überregionales Medieninteresse
Kein Aprilscherz: Die Nachrichtensatire-Kollegen der ZDF"heute-show" haben den Brückenexperten Steffen Mark interviewt über den Zustand deutscher Brücken und Probleme mit der Infrastruktur. Der Beitrag soll im Sommer ausgestrahlt werden.
16:09 Uhr | Warum dieser ganze Test-Aufwand?
Der Belastungstest an der problematischen Brücke ist nach Worten des Brückenexperten Prof. Steffen Marx maßgeblich für die Entscheidung, ob die Elbbrücke wieder geöffnet werden könne. Dieses Verfahren sei "die einzige Möglichkeit, die verbleibende Tragfähigkeit der Brücke schnell und sicher zu bestimmen", erklärt er. Sonst übliche Rechenverfahren führten nicht zum Ziel, weil damit mögliche Schäden innerhalb des Spannbetons von außen nicht sicher festgestellt werden könnten. Für ein Rechenmodell müsse man aber genau diese Schäden mit berücksichtigen.
15:44 Uhr | "Die Brücke steht, nichts fällt ins Wasser"
"Die Brücke hat die schwerste anzunehmende Last ausgehalten. Es ist nichts in der Elbe gelandet", sagt der Abteilungsleiter für Mobilität im sächsischen Infrastrukturministerium, Stephan Berger, über die Fahrten des knapp 80 Tonnen Lastmoduls. Für weitere Aussagen sei es aber noch zu früh. Jetzt müsse geschaut werden, welche Folgen die tonnenschweren Lasten auf der Brücke bei Simulationen haben und wie sich die Brücke verhalte.
Bis jetzt sieht es erstmal ganz gut aus. Die Brücke steht, nichts fällt ins Wasser.
14:43 Uhr | Brücken-Experte vorsichtig optimistisch
Der Brückenexperte Prof. Steffen Marx zeigt sich am Ende des ersten Tages des Belastungstests optimistisch, dass die Brücke vorerst hält. "Ein Einsturz ist sehr unwahrscheinlich." Schäden seien aber nicht ausgeschlossen. Und er sagt: "Mitte nächste Woche soll es definitive Ergebnisse geben." Heißt für die Anwohner: Dann wird klar, ob beidseitiger Verkehr für maximal 7,5 Tonnen Last mit Ampelschaltung möglich sein wird oder nicht. Optimal wären auch Sondererlaubnisse für den ÖPNV und die Müllabfuhr.
Meine Hoffnung ist, dass wir die Brücke wieder in Betrieb nehmen können, das heißt eine Freigabe für 7,5-Tonnen-Fahrzeuge in beide Richtungen. Das würde für die Menschen hier 90 Prozent Entspannung bedeuten.
14:02 Uhr | Dank an Anwohner und Experten
Die sächsische Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) dankt allen Beteiligten und den Bad Schandauern für ihr Ausharren heute und in den vergangenen Wochen. "Der heutige Beginn des Belastungstests ist ein bedeutender Meilenstein für uns alle. Ich hoffe sehr, dass wir die Brücke schon bald wieder nutzen können, vielleicht auch mit Einschränkungen für schwere Fahrzeuge", sagt sie vor mehr als einem Dutzend Pressevertretern.
Und sie gibt einen Ausblick: Sollte Brücke den Test nicht bestehen, dann gehe es schnell weiter mit der geplanten Behelfsbrücke. Die Planungen würden auf Hochtouren laufen. "Wenn die Elbbrücke hält, dann gibt das mehr Zeit." Vorrangig sei jedoch für die nächsten Tage, dass der Test reibungslos verlaufe.
13:30 Uhr | Wann ist der Belastungstest positiv?
"Wenn beim Belastungstest keine Schäden oder unzulässigen Verformungen festgestellt werden, dann kann die Brücke zumindest für ein eingeschränktes Lastniveau wieder in Betrieb gehen", erklärt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr.
Die erhobenen Daten müssen demnach erst ausgewertet und bewertet werden. Abschließend muss ein unabhängiger Prüfingenieur die Daten bestätigen. Innerhalb von ein bis maximal drei Wochen soll über eine mögliche Wiedereröffnung entschieden werden.
13:04 Uhr | Bürgermeister hofft auf positiven Testausgang
"Es ist kein Geheimnis, ich drücke die Daumen, dass der Test positiv ausgeht", sagt Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack. Die gesperrte Brücke sei für die Stadt und die Region Sächsische Schweiz ein Problem, "weil die Brücke eine Hauptschlagader ist".
Wenn man eine Umleitung von mehr als 20 Kilometern für eine Strecke hat, merkt man schon, wie wichtig so eine Brücke ist.
Aktuell können die Menschen in Bad Schandau den Fluss nur mit Fähren überqueren. Auch die Buslinien werden mit Fährverbindungen überbrückt. Die Kosten dafür beziffert Kunack auf rund 200.000 Euro jeden Monat. Die Elbbrücke ist am 6. November 2024 gesperrt worden.
12:50 Uhr | Zweite große Testfahrt läuft
Nach Informationen von MDR-Reportern rollt das ferngesteuerte Fahrzeugmodul, ein Sechsachser mit Gewichten, ein weiteres Mal übers Brückenbauwerk.
12:35 Uhr | Anwohner blickt mit gemischten Gefühlen auf Brücke
Der Bad Schandauer Walter Nitzer ist extra zur Brücke gekommen, weil ihn die Lage sehr interessiert. "Ich habe erlebt, wie man die Brücke gebaut hat, 1975 bis 1977. Dass es jetzt so ein jähes Ende nimmt", sagt er MDR SACHSEN. Die Zukunft des Bauwerks betrachtet er mit gemischten Gefühlen: "Einerseits gefällt mir das, wenn sie evtl. wieder geöffnet werden sollte. Andererseits weiß ich aber auch - wie wir alle wissen - dass die dem Tode geweiht ist".
Jahrzehntelang habe man versäumt, die Brücken zu sanieren. Und jetzt müsse man erfahren, dass sich die Brücke in Bad Schandau "nicht an die gute Benotung hält und macht was sie will. Mir fehlen da einfach nur noch die Worte", sagt er nachdenklich.
12:22 Uhr | Angepeiltes Ziel: 7,5 Tonnen-Freigabe
Bis Dienstagmorgen hieß es, das Ziel sei die Teilöffnung der Brücke für Autos und leichte Lastwagen bis 3,5 Tonnen sowie Sonderfahrten für Busse. Nun sagt Prof. Steffen Marx MDR SACHSEN nach den Voruntersuchungen, das Ziel sei, den Fließverkehr bis 7,5 Tonnen beidseitig wieder freigeben zu können. Sonderregeln könnte es demnach für Busse oder Müllentsorgungsautos geben. Die könnten per Ampelschaltung gesondert und einzeln darüber fahren.
12:13 Uhr | Kein Zuschauerandrang
Während rund 20 Medienvertreter und viele Experten und Ingenieure an der gesperrten Elbbrücke das Geschehen verfolgen, sind nach Beobachtungen von MDR-Reportern kaum Anwohner zu sehen. Nur vereinzelt kämen Interessierte zur Brücke.
12:04 Uhr | Was wäre, wenn...?
Auf die Frage, was ist, wenn die Brücke doch zusammenbricht, antwortet der Brücken-Experte und Professor am Institut für Massivbau der TU Dresden, Steffen Marx: "Es gibt keinen Notfallplan, falls die Brücke einstürzen sollte. Wir haben aber alles sorgfältig durchgerechnet. Es ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Falls doch, dann muss man sehen. Es gibt keinen Bergungsplan oder so. Wir gehen aber nicht davon aus."
Es gibt keinen Notfallplan, falls die Brücke einstürzen sollte.
11:32 Uhr | Arbeiten nach Plan
Nach und nach verteilen Gabelstapler Gewichte auf der Brücke, die jeweils zehn Tonnen wiegen. Sie kommen an vorher festgelegte Punkte, um eine sogenannte Punktlast herzustellen. Parallel dazu verfolgen die Experten die Sensor-Aufzeichnungen. Das soll in den nächsten Stunden auch weiterhin passieren.
10:50 Uhr | Erste Pause
MDR-Reporter berichten, dass jetzt eine Pause an der Brücke ist. Die Drohnen zur Überwachung pausieren und auch das Lastenmodul bewegt sich nicht.

10:40 Uhr | Kritische Expertenblicke
Warum haben die Brückenexperten und Statiker die Spanndrahtbrüche im Brückeninneren im Blick? Weil die Brücke in Bad Schandau unmittelbar nach der Carolabrücke in Dresden in ähnlicher Bauweise zu DDR-Zeiten errichtet wurde, ist sie auch ähnlich gefährdet wegen sogenannter Spannungsrisskorrosion. Bei beiden Bauwerken ist Henningsdorfer Spannstahl verbaut worden.
Die gilt als als Hauptursache für den Teileinsturz der Carolabrücke: Korrosionsschäden an Stahlelementen, die schon beim Bau der Brücke entstanden, sagt Brückenexperte Prof. Steffen Marx in seinem Gutachten.
Das Gutachten zu den Hauptursachen des Einsturzes in Dresden finden Sie hier.
10:31 Uhr | Darum sieht man wenig
Hunderte Sensoren an und in der Brücke messen die Schwingungen, Risse und Verformungen, die sich durch die Lastbewegungen ergeben können. Die Experten achten vor allem auch auf Spanndrahtbrüche im Inneren der Brücke. Die Sensoren erfassen auch Details, die fürs menschliche Auge unsichtbar sind, erklärten die Brückenexperten. Sollten die Tests positiv verlaufen, könnte die Brücke teilweise für den Verkehr freigegeben werden. Innerhalb von drei Wochen wollen die Zuständigen das dann entscheiden.
10:00 Uhr | Test läuft
Bereits am Morgen gegen 7:30 Uhr ist das Lastmodul mit Maximallast von 79 Tonnen einmal komplett über die Brücke gerollt. Das ist die schwerste Last, die während des Experimentes aufgebracht wird, erklärt der Brückenexperte und Ingenieur Prof. Steffen Marx dazu.
Sicherlich werden die Gabelstapler-Fahrer erleichtert reagiert haben, dass die Brücke bei fast 80 Tonnen Last standhielt, denn sie werden nun an mehreren Stellen Stahlgewichte verteilen und dafür mit Gabelstaplern über die Brücke fahren. Mit den Gewichten sollen unterschiedliche Straßensituationen simuliert werden.
09:47 Uhr | Lasten werden verteilt
Mit einem Kran sind am Morgen Stahlteile auf ein Fahrzeug, ein sogenanntes Fahrlastmodul, geladen worden, das dann unterschiedlich schwer beladen über die gesperrte Brücke rollen wird.
09:15 Uhr | Live beim Brückentest mit MDR SACHSEN dabei
Wir berichten an allen drei Tagen live aus Bad Schandau - im Liveticker, mit Live-Reportagen und Webcam mit Blick auf die Brücke. Auf unserem Instagram-Kanal berichten wir ebenfalls live.
08:50 Uhr | So läuft der Belastungstest heute
Zwischen 10 und 15 Uhr soll der Belastungstest der Brücke in Bad Schandau am Dienstag stattfinden. Es sind diverse Testfahrten geplant. Neben dem Überqueren der Brücke mit zunehmender Beladung des Testfahrzeugs werden auch auf verschiedenen Bereichen der Brücke jeweils Zusatzgewichte aufgebaut. Damit sollen lokale Beanspruchungen im Brückenüberbau nachgestellt werden.
08:30 Uhr | Test deutschlandweit einmalig
Laut sächsischen Infrastrukturministerium ist das Verfahren zum Test der Brücke in Bad Schandau deutschlandweit einmalig. Normalerweise finden Belastungsprüfungen an Brücken mit beladenen Lkw statt. Das Risiko dafür sei aber in Bad Schandau zu hoch, hieß es.
Wenn die seit November gesperrte Brücke den Test besteht, wird über eine Wiedereröffnung mit eingeschränkter Last entschieden. Die Planungen für den Bau einer Behelfsbrücke laufen aber weiter.
08:00 Uhr | Brückentest in Bad Schandau startet am Vormittag
In Bad Schandau beginnt am Vormittag ein Belastungstest auf der gesperrten Elbbrücke. Dafür soll ein ferngesteuertes Schwerlastmodul mehrfach mit bis zu 50 Tonnen Gewicht über die Brücke fahren. Der Test soll über drei Tage laufen - jeweils von 10 bis 15 Uhr.
Die Vorbereitungen laufen seit der letzten Woche auf Hochtouren. Seit Freitag ist die Umfahrung über die Basteistraße eingerichtet und der Elbeparkplatz gesperrt. Das ferngesteuerte Fahrzeug, die Gewichte und der Versuchsleitstand sind bereits an der Brücke.
07:40 Uhr | Überblick: Unabhängig vom Test kommt Behelfsbrücke
Unabhängig vom Belastungstest heute soll eine Behelfsbrücke für Bad Schandau gebaut werden. Planer haben schon entschieden, wie die aussehen soll. Diese Behlöfsbrücke soll einige Meter stromaufwärts der aktuell gesperrten Brücke entstehen und anschließend über die Bahnstrecke führen, sagte vor wenigen Tagen Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU). Das Projekt soll 31 Millionen Euro kosten - als Ersatzbau während der geplanten Erneuerung der derzeit gesperrten Elbbrücke. Laut Kraushaar könne noch in diesem Jahr der Bau begionnen. 2026 könnte Verkehrsfreigabe sein.
MDR (kk/ben/njk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 02. April 2025 | 19:00 Uhr