Hochwasserschutz Neuer Standort für Dresdner Weihnachtscircus gesucht
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09. Februar 2024, 05:45 Uhr
Der traditionelle Dresdner Weihnachtscircus muss seine Zelte für die 27. Auflage 2024/25 an einem neuen Standort aufschlagen. Der gewohnte Platz auf dem Volksfestgelände an der Pieschener Allee werde dafür nicht mehr zur Verfügung gestellt, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag nach einem Treffen mit dem Veranstalter mit und begründete dies mit dem Hochwasserschutz.
Beinahe überflutet
Das Volksfestgelände liegt an der Elbe und zwar genau am Beginn der Flutrinne durchs Ostragehege. Steigt der Elbpegel in Dresden bei Hochwasser deutlich über sechs Meter, fließt das Wasser dort hinein. Damit wird die Überflutungsgefahr für andere, bewohnte elbnahe Stadtteile gemindert. Beim Hochwasser zum Jahreswechsel 2023/24 bestand diese Möglichkeit und die Stadtverwaltung hatte deshalb den kompletten Abbau des Dresdner Weihnachtscircus angeordnet. Die Veranstalter weigerten sich jedoch, ließen das Hauptzelt stehen und hielten sogar noch Vorstellungen ab. Sie hatten Glück - kurz vor der angedrohten Räumung erreichte die Flut ihren Scheitelpunkt und der schon ans Zelt heranreichende Fluss zog sich wieder zurück.
Weigerung mit Konsequenzen
Die Stadtspitze zog Räumungsanordnung zurück, kritisierte aber mit harschen Worten die nach ihrer Ansicht grobe Verletzung der Hochwasserschutzauflagen und kündigte Konsequenzen an. Diese wurden jetzt gezogen, allerdings in einem versöhnlicheren Ton. Zwischen Veranstalter und Stadtverwaltung bestehe Einigkeit darüber, dass an dem Standort der Hochwasserschutz und das Zirkuszelt schwer in Einklang zu bringen seien, heißt es in der Erklärung. Und Dresden will demnach bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützen. Die CDU-Stadtratsfraktion hat bereits die elbferne Galopprennbahn in Dresden-Seidnitz ins Spiel gebracht. Von den Weihnachtscircus-Verantwortlichen gab es dazu noch kein offizielles Statement.
MDR (stt)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 09. Februar 2024 | 06:30 Uhr