Bahn-Historie 300.000 Euro für die Restaurierung des Görlitzer Schnelltriebwagens SVT
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03. Dezember 2021, 15:34 Uhr
Der windschnittige Triebwagen SVT der Deutschen Reichsbahn sorgte einst für internationales Renommee. An Bord waren oft Reisende aus West-Berlin, Skandinavien oder Österreich, die der DDR-Reichsbahn Devisen brachten. Ein Verein aus Zugliebhabern hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, einen dieser SVT wieder fahrfähig zu machen. Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) hat dem Verein dafür am Freitag eine Förderung in Höhe von 300.000 Euro übergeben.
Die SVT Görlitz gGmbH bekommt am Freitag für die Aufarbeitung des Schnellverbrennungstriebwagens (SVT) Bauart Görlitz einen Förderbescheid über 300.000 Euro überreicht. Wie Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) mitteilte, stammt das Geld aus den Mitteln des für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung stehenden Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO-Vermögen).
Mit seiner besonderen Geschichte und seinem schnittigen Design gehört der Zug zu den Eisenbahnlegenden. Mit dem klangvollen Namen Vindobona, den der Zug einst auf seinen Fahrten von Berlin über Dresden nach Prag und Wien trug, kann er künftig auch ein Botschafter für das ehrgeizige Projekt der Neubaustrecke Dresden – Prag werden.
Teure Angelegenheit
Nach Angaben des Vereins SVT Görlitz gGmbH soll die gesamte Aufarbeitung des historischen Schnelltriebwagens bis zu fünf Millionen Euro kosten. Mehr als drei Millionen Euro dafür werden als Fördermittel vom Bund bereitgestellt, sagte Projektleiter Mario Lieb. Die staatliche Förderung setze allerdings voraus, dass ein Eigenmittelanteil von rund 800.000 Euro aufgebracht werde. Mit der aus dem PMO-Vermögen bereitgestellten Summe und gesammelten Spenden fehlen laut dem Verein noch etwa 300.000 Euro.
Wir wollen mit diesem historischen Zug Menschen und Regionen verbinden, Kulturaustausch fördern und somit einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.
Der legendäre Reisezug wird seit mehreren Jahren von Enthusiasten restauriert. Rund 80 Ehrenamtliche aus dem Bundesgebiet, Dänemark und Tschechien unterstützen die gemeinnnützige GmbH SVT Görlitz und Projektleiter Mario Lieb beim Aufbau.
Die Geschichte der Schnellverbrennungstriebwagens VT 18.16
- Die Triebwagen der Baureihe VT 18.16 "Görlitz" wurden zwischen 1963 und 1968 beim VEB Waggonbau in Görlitz montiert.
- Insgesamt waren bis zu acht Züge im Einsatz. Alle waren in Berlin stationiert. Sie erreichten Höchstgeschwindigkeiten bis 160 Kilometer pro Stunde.
- Eingesetzt wurden die Triebzüge mit bis zu vier Mittelwagen - mit den beiden Triebköpfen sechsteilig - entsprechend der Nachfrage.
- Züge mit Fährpassage nach Skandinavien waren stets vierteilig unterwegs, damit sie auf die Fährschiffe passten. Bei der Deutschen Reichsbahn hieß die Baureihe später 175, bei der DB AG im historischen Betrieb 675.
Quelle: MDR (kh/jc)
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