Kunsthandwerk Erzgebirgische Männelmacher zufrieden mit Nachfrage auf Weihnachtsmärkten

20. Dezember 2023, 06:35 Uhr

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Die Buden mit traditioneller Holzkunst aus dem Erzgebirge sind von Weihnachtsmärkten nicht wegzudenken. Trotz gestiegener Preise sind die Männelmacher bislang zufrieden mit dem diesjährigen Umsatz. Der Geschäftsführer des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller, Frederic Günther, sagte: "Wir hatten ab dem ersten Tag auf den Weihnachtsmärkten in Dresden und den größeren sächsischen Städten viele Besucher."

Eine Frau schaut sich an einem Weihnachtsmarktstand mit Holzfiguren Artikel an.
Erzgebirgische Handwerkskunst ist fester Bestandteil im Angebot auf den Weihnachtsmärken. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Martin Wagner

Dass die Adventszeit in diesem Jahr kurz ist – der Heiligabend fällt auf den Vierten Advent – könne nach aktuellem Stand bei den Einnahmen nicht komplett kompensiert werden. "Wir merken die fehlenden Tage", räumt der Verbandschef ein. Man werde die Ergebnisse des Rekordjahres 2022 deshalb nicht ganz erreichen. Laut Günther wurde im Vorjahr viel Umsatz aufgeholt, der während der Corona-Pandemie beispielsweise durch geschlossene Fachgeschäfte fehlte.

Wieder spürbar mehr ausländische Gäste auf Weihnachtsmärkten

Die Besucher auf den Weihnachtsmärkten würden nicht nur schauen und bummeln, sondern auch kaufen, resümiert der Verbandschef. Es sei deutlich spürbar, dass sich wieder mehr Gäste aus dem Ausland für traditionelles Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge interessierten.

Dabei gibt es klare Trends: Zu Beginn der Märkte würden alljährlich zuerst Schwibbögen verkauft, weil die Menschen in der Vorweihnachtszeit ihre Fenster noch beleuchten möchten, so Günther. Ausverkauft seien zum Ende der Märkte hin häufig die neuesten Sammelfiguren aus den Kollektionen der überregional bekannten Hersteller.

Nachfolger für Werkstätten im Erzgebirge gesucht

Der Verbandschef sagte, die Inflation sei auch in den erzgebirgischen Werkstätten zu spüren. Rohstoffpreise, Löhne und Energie drückten die Bilanzen. "Höhere Produktionskosten müssen wir auf den Artikel umlegen", so Günther. Er ergänzt: "Wir bieten emotionale und sinnliche Produkte, da sind die Leute bereit, auch gewisse Mehrkosten mitzutragen." Die Holzkunst sei in diesem Jahr etwa fünf bis zehn Prozent teurer als im Vorjahr. Allerdings hatte es bereits im Vorjahr markante Preissprünge gegeben.

Nach Fachkräften gefragt, sagte Günther, es gebe in der Branche so viele Auszubildende wie schon lange nicht mehr. Was dennoch fehlt, seien Nachfolger in vielen alteingesessenen Handwerksfirmen. Wer Lust habe, in Seiffen eine Werkstatt zu übernehmen, sei willkommen, erklärte Verbandschef Günther.

MDR (lam)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 20. Dezember 2023 | 14:30 Uhr

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