Polizei erhöht Präsenz Verdächtigter Rädelsführer von gewalttätiger Jugendbande in Dresden in U-Haft

• Ein verdächtigter Rädelsführer einer gewalttätigen Diebesband sitzt in Untersuchungshaft.
• Die mutmaßliche Tätergruppe geht mit körperlicher Gewalt und Reizgas auf ihre Opfer los.
• Die Polizei reagiert mit einer neuen Ermittlungseinheit und möglichen Aufenthaltsverboten.

Nach seiner Festnahme sitzt ein mutmaßlicher Rädelsführer einer gewalttätigen Gruppe in Untersuchungshaft. Der 16-jährige Syrer soll zusammen mit einem bisher unbekannten Komplizen vor zwei Wochen einen 18 Jahre alten Mann in der Äußeren Neustadt bestohlen haben, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sie sollen den 18-Jährigen gezwungen haben, Handy und Geldbeutel herauszurücken.

Zudem soll der Jugendliche der Polizei zufolge mit einem mutmaßlichen Mittäter vergangene Woche einen 41 Jahre alten Mann in Dresden-Löbtau mit Pfefferspray bedroht haben. Beide sollen den Mann um 20 Euro Bargeld gebracht haben. Die Polizei stellte die beiden Verdächtigen nach eigenen Angaben und hat in diesem Fall Ermittlungen wegen räuberischer Erpressung aufgenommen.

In der Dresdner Äußeren Neustadt häufen sich aktuell Raubstraftaten. Die Polizei prüft nach eigenen Angaben, Aufenthaltsverbote für straffällige Personen auszusprechen. (Archivbild) Bildrechte: imago/Torsten Becker

Ins Visier der Ermittler kam der 16-Jährige laut Polizei wegen der Personenbeschreibung eines der Opfer. Demnach erkannte der 18-Jährige den mutmaßlichen Dieb auf der Tharandter Straße wieder und rief die Polizei. Am vergangenen Sonntag wurde der Verdächtige festgenommen.

Gegen den Jugendlichen hat die Polizei nach eigenen Angaben den Verdacht, der Rädelsführer einer wiederholt agierenden gewalttätigen Gruppe in der Äußeren Neustadt zu sein. Demnach prüfen die Beamten, ob der Verdächtige weitere Straftaten begangen hat.

Aktuell häufen sich laut Polizei Raubstraftaten in der Äußeren Neustadt. Besonders in den späten Nacht- und frühen Morgenstunden verlangten jugendliche Tätergruppen Geld von Passanten. Sie gehen dabei laut Polizei mit körperlicher Gewalt und mit Reizgas gegen ihre Opfer vor. Insgesamt 23 vergleichbare Fälle seien angezeigt worden.

Die Polizei reagiert nach eigenen Angaben auf die zunehmende Kriminalität mit mehreren Schritten: So habe eine neue Koordinierungstelle Straßenraub mit zwei Kriminalisten die Arbeit aufgenommen, um Täter zu ermitteln.

Zudem habe die Polizei in der Äußeren Neustadt ihre Präsenz erhöht, heißt es. Dazu sagt der Leiter der Polizei Dresden, Lutz Rodig: "Wir halten an unseren Kontrollen und Einsätzen in der Dresdner Neustadt, aber auch an den anderen Kriminalitätsbrennpunkten fest".

Leiter der Polizei Dresden, Lutz Rodig, will mit mehr eingesetzten Polizeibeamten in der Dresdner Neustadt gegen die dort zunehmenden Straftaten vorgehen. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / EHL Media

Außerdem prüfe die Polizei, in der Dresdner Neustadt Aufenthaltsverbote für bereits straffällige Personen auszusprechen.