Perseidenstrom Sommerliche Sternschnuppen haben Sachsens Himmel verzaubert
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13. August 2024, 09:44 Uhr
Keine Wolken haben die Sicht verdeckt. Am Himmel über Sachsen war in der Nacht ein Strom sommerlicher Sternschnuppen zu beobachten. Dazu schimmerten Polarlichter. Der Leiter einer Sternwarte und ein Hobby-Astronom erklären bei MDR SACHSEN, was hinter dem Himmelsspektakel steckt und wann es die nächste Chance geben wird. Dazu gibt es Tipps fürs Angucken.
- Aufgrund einer Vielzahl von Sternschnuppen werden die Perseiden auch mit einem Strom oder Schauer verglichen.
- Tipps für die Beobachtung im Freien gibt der Leiter der Sternwarte Radebeul.
- Für neugierige Sternengucker haben einige Sternwarten in Mitteldeutschland geöffnet.
Sommerzeit ist Sternschnuppenzeit. Viele Menschen drücken zumeist fest die Daumen und wünschen sich etwas, wenn sie diese am Himmel beobachten. Das dürfte Montagnacht anstrengend geworden sein: Denn am Himmel leuchteten jede Menge Sternschnuppen, auch Meteore genannt, auf. Der Leiter der Sternwarte in Radebeul bei Dresden, Ulf Peschel, erklärt im Gespräch mit MDR SACHSEN, wie es zu dem Strom der sogenannten Perseiden gekommen ist.
Überreste von Kometen schleudern auf Erde
Peschel zufolge kreuzt die Erde die Bahn von ehemaligen Kometen. Einer dieser kleinen Himmelskörper namens "Swift-Tuttle" habe eine besondere Wirkung, obwohl es ihn gar nicht mehr gibt. "Er hat sich komplett aufgelöst", so Peschel. Das Material, das er über seinen Schweif verloren hat, sei immer noch auf diesen Bahnen unterwegs. Immer dann, wenn die Erde diese Bahnen kreuze, könnten Partikel in die Erdatmosphäre eindringen und zu einer Häufung von Sternschnuppen führen.
Himmelskörper richtig beobachten
Helle Sternschnuppen wie die Perseiden kann man im Freien mit bloßem Auge beobachten. In Sachsen spielt auch das Wetter mit. Das MDR-Wetterstudio sagt für Montag und Dienstag sonniges Wetter voraus, erst am Mittwoch ziehen Wolken und Regen auf. Ulf Peschel hat auch noch ein paar Tipps für die Sichtung parat:
- Ort: Unbeleuchtetes Areal außerhalb der Sadt, um Lichtverschmutzung zu entgehen, in Dresden zum Beispiel die Babisnauer Pappel, die Rockauer Höhe, Elbhänge in Radebeul
- Himmelsrichtung: In Blickrichtung Nordosten zum Sternbild des Perseus
- Hilfsmittel: Apps auf dem Smartphone wie "Stellarium" (kostenfrei, simuliert Planetarium) geben Orientierung
- Ausrüstung: Campingstuhl oder Decke, Jacke, Getränke
- Stören Satelliten? Leuchtende Satelliten wie des Investors Elon Musks "Starlink" (bis zu 40.000 geplant) stören perspektivisch eher wissenschaftliches Fotografieren
Quellen: Sternwarte Radebeul, MDR SACHSEN, www.weltenwunderer.de
Nächste Chance im November 2024
Die Perseiden können noch in den Nächten bis zum 24. August beobachtet werden. Wer das Himmelsspektakel verpasst hat, kann sich in diesem Jahr auf eine neue Chance freuen. Wie Amateur-Astronom und Astrofotograf Marcel Drechsler von der Privatsternwarte Bärenstein MDR SACHSEN sagte, gibt es alljährlich etwa 30 Meteoritenschauer, darunter vier bis fünf sehr helle wie die Perseiden. In der Nacht vom 17. November zum 18. November werden demnach die Leoniden am Himmel zu beobachten sein.
MDR (rvm/wim)/afp
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten aus dem Regionalstudio Dresden | 12. August 2024 | 08:30 Uhr