Stadtratssitzung Asyldebatte: Dresden verlangt vom Bund mehr Geld für Unterbringung
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24. März 2023, 06:37 Uhr
Um Asylbewerber und Geflüchtete unterbringen zu können, will Dresden bis zum Herbst Wohncontainer aufbauen. Darüber wird in den betroffenen Stadtteilen kontrovers diskutiert und auch dagegen protestiert. Unterdessen versucht die Verwaltung, auch leere städtische Gebäude herzurichten, sagte der Baubürgermeister.
- Dresden werden 2023 voraussichtlich weitere 2.200 Asylbewerber zugewiesen.
- Stadt fühlt sich vom Bund allein gelassen und verlangt Unterstützung.
- Wohncontainer sollen keine Dauerlösung sein.
Der Stadt Dresden werden in diesem Jahr voraussichtlich 2.200 weitere Asylbewerber zugewiesen. Das hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) auf der Stadtratssitzung am Donnerstag gesagt. Angesichts fehlender Flüchtlingsunterkünfte verlangte er Hilfen des Bundes. Die Kommunen fühlten sich allein gelassen. Hilbert zitierte seinen OB-Kollegen aus Münster, Markus Lewe (CDU), der zugleich Städtetagspräsident ist, mit den Worten: "Wir können keine weiteren kommunalen Flächen und Bestände für die Unterbringung aus dem Hut zaubern."
Neun Container-Standorte - die "keine Dauerlösung" sein sollen
Nach einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" würden für 1.600 Menschen noch Plätze gesucht und nur die Hälfte könnte in Wohncontainern, auf Amtsdeutsch auch "Mobile Raumeinheiten" genannt, untergebracht werden. Die Stadt hat dafür neun Standorte vorgeschlagen - damit bis zu 824 Menschen eine vorübergehende Bleibe bekommen. Dagegen regt sich Protest in den Stadtteilen. Demnächst werden die Stadträte über die neun Standorte entscheiden.
Die Container-Anlagen sollen in Dresden keine Dauerlösung sein, sagte Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne). Die Stadt bemühe sich um leere Immobilien. Aber in den kommenden zwei Jahren sei man auf Container-Lösungen angewiesen. "Wir wollen die Zeit nutzen, um möglichst viele Kapazitäten herzurichten."
Hier hat Dresden die Container-Dörfer geplant
- Windmühlenstraße in Niedersedlitz
- Rudolf-Bergander-Ring und Geystraße in Strehlen
- Pirnaer Landstraße in Leuben
- Löwenhainer Straße in Seidnitz
- Altgorbitzer Ring in Gorbitz
- Industriestraße in Trachau
- Sachsenplatz in der Johannstadt
- Forststraße in Weißig
- Für die neun Standorte sprechen aus Sicht der Stadt die Zuschnitte der Grundstücke und der Bus- und Bahnverkehr in der Nähe. Die gute Anbindung würde eine individuelle Selbstversorgung ermöglichen, hieß es Anfang März von der Stadtverwaltung.
MDR (kk/M. Suckut)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 24. März 2023 | 05:30 Uhr