Neues Sharing-Angebot E-Moped-Verleih "Emmy" in Dresden gestartet
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04. Mai 2024, 11:40 Uhr
Sie sind leise, emissionsfrei und brauchen wenig Platz: Elektro-Mopeds gibt es deshalb in immer mehr Städten. Auch Dresden hat sich dafür entschieden, seine Sharing-Angebote damit zu ergänzen. Nun hat die Stadt einen Anbieter gefunden, der die E-Mopeds verleiht.
Grüne E-Mopeds mit dem Schriftzug "emmy" stehen seit 1. Mai an vielen Stellen im Stadtgebiet von Dresden. Zum Start hat die Electric Mobility Concepts GmbH aus Berlin 300 ihrer Mopeds im Einsatz, sagte Geschäftsführer Christopher Schech bei der Vorstellung des neuen Verleihs in Dresden.
Warum er mit dem Angebot nach Dresden kommt? Das Stadtgebiet sei groß in der Fläche und deshalb gut geeignet für den E-Moped-Verleih. Denn mit den bis zu 45 km/h schnellen Rollern ließen sich weitere Strecken in kürzerer Zeit zurücklegen als etwa mit E-Scootern. Am ersten Tag des Verleihs seien bereits 130 Roller gebucht worden, so Schech.
Verkehrsbürgermeister: E-Mopeds ergänzen Sharing-Angebote
Nach Angaben der Stadtverwaltung hat das Angebot auch ein großes Potenzial, Bus- und Bahnangebote zu ergänzen, insbesondere als Zubringer zu Haltestellen und Bahnhöfen außerhalb der Innenstadt. "Wir müssen mit dem CO2-Ausstoß runter. Und da sind die elektrischen Roller ein wichtiger Baustein, denn die sind emissionsfrei", sagte Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen). Außerdem würden die Roller weniger Platz in der Stadt wegnehmen als Autos.
Der Anbieter bezahle deshalb auch nur eine Sondernutzungsgebühr. Mit dieser werden auch die Kosten für genutzte öffentliche Parkflächen beglichen. Denn Parkgebühren werden für die E-Mopeds keine fällig. Aber: Das Abstellen auf privaten Flächen wie Parkhäusern ist verboten.
Wie funktioniert das Ausleihen der E-Mopeds?
Um einen der Emmy-Roller in Dresden fahren zu dürfen, muss man sich zunächst die App laden - entweder direkt im Appstore oder über den QR-Code am Roller. Nach der Registrierung müssen Führerschein und ein Zahlungsmittel (Kreditkarte, Paypal) hinterlegt werden. Nachdem der Führerschein verifiziert ist – das dauert um die fünf Minuten – ist man startklar. Man wählt den entsprechenden Roller in der App, klickt auf "Ausleihen" und das Fahrzeug piept kurz. Helm auf, Ständer einklappen und schon kann es losgehen.
Für alle, die schon einmal Roller oder Motorrad gefahren sind, sollte es kein großes Problem sein, mit den Leihrollern zurecht zu kommen. Einzig die Beschleunigung ist deutlich größer als bei herkömmlichen Rollern. Auch das fehlende Motorengeräusch verwirrt am Anfang. Abgesehen davon fahren sich die Leihfahrzeuge sehr leicht.
Nach der Fahrt muss der Roller ordentlich geparkt werden - im öffentlichen Parkraum, wo auch Autos parken, also nicht auf Fußwegen. Zum Beweis verlangt die App ein kurzes Foto, danach ist der Roller zurückgegeben und der entsprechende Betrag wird abgebucht. Ausführliche Infos zur Ausleihe gibt es hier.
Laut Stadt decken die Zonen, in denen die Roller ausgeliehen und abgestellt werden können, große Teile des Stadtgebiets ab - von Klotzsche über Bühlau bis Leuben.
Was kostet die Fahrt mit dem E-Moped?
Die App rechnet minutengenau ab. Fahrzeiten sind teurer als Parkzeiten. Dazu kommt eine Startgebühr pro Fahrt. Für Vielfahrer gibt es Sondertarife und der Tagespreis ist gedeckelt.
Eine Einbindung in das Dresdner ÖPNV-Angebot gibt es laut Stadt bislang aber nicht. Sprich: Auch DVB-Abo-Kunden bekommen keinen Rabatt wie etwa bei den Moby-Bikes.
MDR (kbe/ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 03. Mai 2024 | 19:00 Uhr