Liveticker vom 8.1.2025 Bombe an Carolabrücke: Dresden steht ein schwieriger Tag bevor
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09. Januar 2025, 00:07 Uhr
Ein Baggerfahrer hat bei Abrissarbeiten an der Carolabrücke in Dresden eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Die Kampfmittelexperten wollen diese am Fundort entschärfen. Ein großer Sperrkreis steht, von dem rund 10.000 Anwohner, Touristen und Berufstätige betroffen sind. MDR SACHSEN berichtet im Live-Ticker.
- Informationen der Stadt Dresden, von Feuerwehr und Polizei
- Das Bürgertelefon der Stadt Dresden: 0351-4 88 76 66
- MDR-Verkehrsinformationen
- Hier gibt es die Bilder.
00:00 Uhr | Der Tag der Bombenentschärfung
Lesen Sie hier den aktuellen Ticker vom 9. Januar 2025:
20:52 Uhr | Tag 1 geht für den Krisenstab zu Ende
Die Heizung im Notquartier, Messehalle 2 auf der Messe Dresden. Ringstraße 6, läuft. 40 Feuerwehrleute, Krisenstab-Mitarbeiter und die Polizei haben den Einsatztag am Donnerstag vorbereitet. In der Bildergalerie sehen Sie die Ereignisse seit dem Bombenfund um 8:30 Uhr in der Zusammenfassung.
20:05 Uhr | Das müssen Sie für Donnerstagmorgen wissen
- Am Morgen werden alle Zufahrten und Zugänge zum Sperrkreis (Innenstadt, Innere Neustadt) gesperrt. Auch die Augustusbrücke und die Albertbrücke sind gesperrt.
- Es wird erhebliche Einschränkungen für Autofahrerinnen, Autofahrer und ÖPNV-Nutzer geben. Die Polizei rechnet mit einem "schwierigem Tag". Die Innenstadt sollte weiträumig umfahren werden.
- Der Eisenbahnverkehr ist nicht betroffen.
- Um 7 Uhr tönen Sirenen in der Innenstadt und verweisen auf den Start der Evakuierung.
- Bis 9 Uhr müssen alle Anwohner, Touristen, Beschäftigte und Gewerbetreibende den Sperrkreis verlassen haben.
- Die Gebäude und Grundstücke werden kontrolliert.
- Erst wenn rund 10.000 Menschen sicher aus dem gesperrten Bereich raus sind, kann der Sprengmeister den Blindgänger entschärfen. Ob das gleich gelingt, kann der Kampfmittelbeseitiger erst während der Arbeit am Zünder der 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg einschätzen.
- Viele Ämter, Ministerien, neun Kitas, 14 Schulen und vier Pflegeheime, der Kulturpalast und die Zentralbibliothek im Sperrkreis bleiben ganztags geschlossen.
Das ist quasi das Herz von Dresden, was morgen abgeschnitten sein wird.
19:26 Uhr | Hunderte Kinder, Schüler und Senioren betroffen
Im Evakuierungsbereich liegen neun Kindertagesstätten und 14 Schulen, die am Donnerstag geschlossen bleiben. Zudem sind laut Stadtverwaltung vier Pflegeheime zu räumen, die auf 392 Bewohner ausgelegt seien.
Termine, die im Rathaus, den Verwaltungsräumen in der Lingnerallee und im Bürgerbüro Neustadt an der Hoyerswerdaer Straße am Donnerstag geplant waren, "können nicht wahrgenommen werden", informiert das Rathaus zur Lage.
19:00 Uhr | Nahverkehr erheblich beeinträchtigt, Eisenbahnverkehr nicht
"Ab Donnerstagfrüh ist mit erheblichen Verkehrseinschränkungen für den ÖPNV zu rechnen", schreiben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und die Stadt. Wegen der Evakuierung sind auch die Albertbrücke und Augustusbrücke gesperrt. Das DVB-Kundenzentrum am Postplatz bleibt demnach am Donnerstag geschlossen. Allerdings betonen Stadt und DVB auch: "Der Eisenbahnverkehr ist davon nicht betroffen."
Eine Übersicht über Einschränkungen und alle Fahrplanänderungen der DVB finden Sie in deutscher und englischer Sprache hier.
Die DVB haben ab 7 Uhr ein Servicetelefon unter Tel.: 0351-8 57 10 11 geschaltet.
18:48 Uhr | 150 Feuerwehrleute am Donnerstag im Einsatz
Heute haben 40 Mitarbeiter der Feuerwehr und Behörden den Entschärfungseinsatz geleitet. Ab Donnerstag sollen 150 Feuerwehrleute, Ehrenamtliche und Rettungsdienstkräfte im Einsatz sein, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Er bittet darum, dass sich alle Menschen, die Hilfe brauchen, beim Bürgertelefon (0351-4 88 76 66) melden. Zudem sollten Dresdner, Gastgeber und Hotelbetreiber auswärtige Gäste und ausländische Mitbürger über die Lage informieren und sagen, was bis Donnerstag 9 Uhr zu tun ist.
Wir appellieren an die Hotelbetreiber, dass sie uns unterstützen und Informationen an ihre Gäste weitergeben.
18:04 Uhr | Noch keine Übersicht über geschlossene Kitas und Schulen
Trotz Nachfrage hat die Stadt Dresden noch keine Übersicht für Eltern zusammengefasst, welche Kitas und Schulen im Sperrkreis am Donnerstag geschlossen bleiben und wo es Alternativen für Unterbringungen gibt. Die Informationen sollten nachgereicht werden, hieß es.
17:51 Uhr | Wetterausblick für Dresden
Der Donnerstag beginnt zwar mit vielen Wolken, soll aber noch trocken bleiben, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Erst am Abend sollen die Niederschläge in Schnee übergehen und der Wind stärker wehen.
17:44 Uhr | Darum ist der Sperrbereich so groß
Weil der Blindgänger relativ flach und ohne Abschirmung auf dem Damm an der Carolabrücke liegt, hat der Sprengmeister den Sperrkreis aus Sicherheitsgründen auf 1.000 Meter festgelegt. Bei einer möglichen Explosion wäre "die Splitterwirkung bei so einer Bombe exorbitant groß. Hier muss man wirklich auf Nummer sicher gehen", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre MDR SACHSEN.
17:38 Uhr | Polizei zieht samt Notruf-Zentrale um
Den Fundort der Bombe hat Polizeisprecher Thomas Geithner "speziell" genannt. Denn auch die Polizeidirektion Dresden müsse ihr Hauptgebäude verlassen, "mit allem, auch dem Notruf". Es werde ein zweiter Einsatzstab aufgebaut und auf ein anderes Revier ausgewichen. Den Einsatz zur Bombenentschärfung leite die Direktion vom Landeskriminalamt aus.
17:21 Uhr | Sirenenwarnung ab 7 Uhr
In wenigen Minuten um 17:30 Uhr wird es eine Warnung wegen des Bombenfundes in Dresden über das modulare Warnsystem des Bundes und die Warnapps auf die Handys geben, informierte die Stadt. Auch am Donnerstagmorgen werden ab 7 Uhr die Sirenen im Sperrbereich ausgelöst, um die Betroffenen zu informieren, dass sie den Sperrkreis bis 9 Uhr zu verlassen haben.
Via Kurznachrichtendienst "X" rät die Polizei allen Anwohnern und Berufstätigen, die am Donnerstagmorgen den gesperrten Bereich verlassen oder umfahren müssen: "Besser auf Nummer sicher gehen und deutlich eher losfahren."
17:17 Uhr | Bürgertelefon für Hilfe wegen Evakuierung
Bewegungseingeschränkte Menschen, alleinlebende Senioren und alle, die Unterstützung beim Verlassen ihrer Wohnung brauchen, können sich bereits jetzt ans Bürgertelefon der Stadt wenden unter: 0351-4 88 76 66.
Die Rufnummer ist bis 24 Uhr besetzt und am Donnerstag ab 6 Uhr.
16:54 Uhr | Homeoffice-Regel für Ämter
Auch das Regierungsviertel liegt im Sperrkreis. Bis zur Freigabe durch die Polizei sei keine Gebäudenutzung möglich, sagte Regierungssprecher Ralph Schreiber. Die Mitarbeitenden der Ministerien und der Staatskanzlei werden demnach im Homeoffice arbeiten.
Die Stadtverwaltung ist ebenfalls von Schließungen betroffen. Die Beschäftigen sollen mobil arbeiten oder in andere Bürgerbüros ausweichen.
16:39 Uhr | Kulturpalast und Zentralbibliothek am Donnerstag zu
Wegen des Bombenfunds an der Carolabrücke bleiben der Kulturpalast und auch die Zentralbibliothek am Donnerstag, 9. Januar, ganztägig geschlossen. Auch der Rückgabeautomat bleibt zu. Die Rückgabetermine in der Zentralbibliothek zum 9. Januar verschieben sich um 14 Tage, informierten die städtischen Bibliotheken.
16:35 Uhr | Erste Straßen im Berufsverkehr gesperrt
Diese Straßen sind schon am Mittwoch gesperrt wegen des Bombenfundes:
- Rathenauplatz zwischen Pillnitzer Straße und Akademiestraße in beiden Fahrtrichtungen
- Terrassenufer zwischen Rietschelstraße und Theaterplatzin beiden Richtungen.
16:16 Uhr | Was soll ins Notgepäck und was ist mit Haustieren?
Die Stadtverwaltung Dresden hat eine Übersicht erstellt, was bei Evakuierungen zu beachten ist. Ins Notfallgepäck gehören zum Beispiel: "Ausweise, Krankenkassen-Chipkarte, wichtige persönliche Dokumente, Medikamente und Hygieneartikel, Brille, Geld/Geldkarte, Handy, Getränke und Verpflegung für mindestens zwölf Stunden, ebenso eine Decke oder ein Schlafsack, der Witterung angepasste Kleidung, für Kinder zusätzlich Kuscheltier, Kissen, Spiele, Bücher, eventuell Süßigkeiten". Auch Haustiere sollten ausreichend gefüttert werden.
Wenn Sie Haustiere haben, versorgen Sie diese zuvor ausreichend. Nehmen Sie sie nur mit, wenn der Verbleib in den nächsten Stunden in der Wohnung nicht möglich ist.
16:03 Uhr | Notunterkunft auf der Messe und Shuttlebusse
Die Stadt Dresden hat eine Notunterkunft ab 7 Uhr in der Messe eingerichtet. Dorthin fahren am Morgen auch Shuttlebusse der DVB im Pendelbetrieb. Das sind die Abfahrtsorte:
- Sachsenplatz
- Pillnitzer Straße/Rietschelstraße
- Grunaer Straße/Pirnaischer Platz
- Albertstraße/Ritterstraße.
16:00 Uhr | Das ist der Sperrkreis
Jetzt haben die Behörden den Sperrkreis genau festgelegt. Er erstreckt sich zwischen Albertplatz, Palaisplatz, Bernhard-von-Lindenau-Platz, Postplatz, Dippoldiswalder Platz weiter über den Georgplatz, die Marschnerstraße sowie die Weintraubenstraße.
Im Verlauf des Donnerstagsmorgens werden alle Zufahrten und Zugänge - und damit auch die Straßen in den Bereichen gesperrt. Das betrifft auch die Augustusbrücke und die Albertbrücke. Alle betroffenen Anwohner, Gäste und Gewerbetreibenden des Bereiches werden gebeten den Sperrkreis bis Donnerstag, 9 Uhr zu verlassen.
15:29 Uhr | Zehntausend Bewohner direkt betroffen
Von den Evakuierungen am Donnerstagmorgen in Dresden sind 10.000 Dresdnerinnen und Dresdner direkt betroffen, informierte die Polizei. Dabei seien auch Hotelgäste, Touristen und Menschen, die zur Arbeit oder Schule in die Innenstadtbereiche pendeln, mitgerechnet.
15:20 Uhr | Innenstadt und Innere Neustadt ab Donnerstag gesperrt
Pendler und Berufstätige sollen sich auf Sperrungen der Innenstadt und der Inneren Neustadt einstellen. Laut Polizei werden die Bereiche spätestens ab Donnerstag um 8:30 Uhr für den kompletten Verkehr gesperrt. Auch die DVB werde dann nicht in den Bereichen fahren.
Wir bitten alle, den Innenstadtbereich weiträumig zu umfahren.
15:00 Uhr | Kampfmittelbeseitiger: Bombe vor Ort entschärfen
Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben festgelegt, dass die Bombe am Fundort an der Carolabrücke entschärft werden muss. Das sagte Polizeisprecher Lukas Reumund MDR SACHSEN. Wie stark der Blindgänger im Flusswasser beschädigt ist oder verrostet, könne der Kampfmittelbeseitiger erst sagen, wenn er direkt an der Bombe arbeite. "Ob das Entschärfen funktioniert oder nicht, wird der Bearbeiter erst beim Entschärfen merken."
Das muss sich der Bearbeiter anschauen. Wenn er anfängt zu arbeiten, wird er mitkriegen, wie es funktioniert, ob es gut geht, ob der Zünder sich rausschrauben lässt, ob es irgendwo klemmt.
14:31 Uhr | Probealarm abgesagt
Die Feuerwehr Dresden hat den für heute geplanten Probealarm um 15 Uhr im Stadtgebiet Dresden wegen des Bombenfundes an der Carolabrücke abgesagt.
14:24 Uhr | DVB planen für Trambahnen nur mit Marienbrücke während der Entschärfung
Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) richten sich darauf ein, flexibel zu reagieren, sagt ein Sprecher. Man gehe davon aus, dass für die Elbquerung der Straßenbahnen nur noch die Marienbrücke zur Verfügung steht. Die könne nicht alle Straßenbahnlinien aufnehmen, so dass vermutlich einige Verbindungen an Gleisschleifen getrennt werden müssen. Die Verkehrsbetriebe halten auch mindestens vier Evakuierungsbusse bereit.
14:15 Uhr | Sperrkreis soll Donnerstag um 9 Uhr geräumt sein
Die Stadt Dresden richtet für die Bombenentschärfung einen Sperrkreis mit einem Radius von einem Kilometer ein. Den genauen Verlauf wollen Stadt und Polizei am Mittwochnachmittag bekanntgeben. Bis Donnerstag 9 Uhr sollen alle Menschen den Sperrkreis verlassen, sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sind Wohnungen, Hotels, Verwaltungen, Geschäfte, Museen und mindestens ein Seniorenheim.
Der Sperrkreis wird weite Teile der Altstadt umfassen und auf Neustädter Seite bis kurz vor den Albertplatz, Palaisplatz und Prager Straße reichen. Betroffen ist auch das Gebäude der Polizei im Sperrkreis. Nur einzelne Beamte sollen im Lagezentrum die Stellung halten.
12:45 Uhr | Evakuierungen dauern bis Donnerstag
Wie die Polizei auf "X" mitteilte, werden sich die Evakuierungen bis Donnerstagvormittag hinziehen. Über den genauen Sperrkreis gibt es noch keine Informationen.
12:30 Uhr | Stadt informiert auf Internetseite
Stadt Dresden, Polizei und Feuerwehr informieren auf der Internetseite der Stadt über die aktuellen Entwicklungen zum Bombenfund.
12:04 Uhr | Evakuierungen vor Entschärfung notwendig
Zur Entschärfung der 250-Kilo-Bombe muss ein Sperrkreis von 1.000 Metern eingerichtet werden, wie die Polizeidirektion mitteilte. Der Evakuierungsbereich werde derzeit festgelegt. In dem Bereich befinden sich unter anderem das Terrassenufer, das Albertinum, der Neumarkt sowie das Finanzministerium und die Staatskanzlei sowie die Augustus- und die Albertbrücke.
11:43 Uhr | Ruhige Lage vor dem Terrassenufer
Kurz vor Mittag ist die Lage am Terrassenufer ruhig. Einige Touristen schauen aus der Entfernung auf die Carolabrücke, wo die Abrissarbeiten nach dem Bombenfund sofort gestoppt wurden.
11:00 Uhr | Polizei Dresden berät über weiteres Vorgehen
Bei dem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelt es sich um eine Bombe englischer Bauarbeit. Das teilte die Polizei auf Anfrage von MDR SACHSEN mit. Sie liege an der Baustraße in der Elbe.
Die Baustraße ist für den Abtransport der Trümmer angelegt worden. Es seien Kampfmittelexperten vor Ort. Die Polizei hat einen Stab eingerichtet, der über das weitere Vorgehen entscheidet.
10:30 Uhr | Straßen am Terrassenufer gesperrt
Wie die Polizei weiter mitteilte, kommt es im Bereich des Rathenauplatzes und des Terrassenufers zu Verkehrsbehinderungen, dort sind Straßen gesperrt. Konrket betroffen sind das Terrassenufer zwischen Rietschelstraße und Theaterplatz in beiden Fahrtrichtungen.
10:00 Uhr | Bombe bei Abrissarbeiten entdeckt
Seit Monaten laufen die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Am Mittwochmorgen um 8:30 Uhr hat ein Baggerfahrer eine Bombe gefunden und aus dem Flusswasser geschaufelt.
Ein Brückenzug war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend eingebrochen und in die Elbe gestürzt.
MDR (lam/stt/kk)/dpa/AFP
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 08. Januar 2025 | 19:00 Uhr