Rechtsgutachten Carolabrücke: Stadtverwaltung favorisiert ähnlichen Ersatzneubau

30. April 2025, 17:56 Uhr

Noch vor dem Sommer soll über den Ersatz der Carolabrücke in Dresden entschieden werden. Die Verwaltung will dem Stadtrat einen Ersatzneubau in ähnlichen Dimensionen vorschlagen. "Wir haben auch mit einem Ersatzneubau ausreichend Spielräume, um eine zukunftsfähige Brücke für unsere Stadt zu bauen", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Ein Ersatzneubau ermögliche "eine zeitnahe, zeitgemäße und zukunftsfähige Wiederherstellung der Elbquerung", teilte die Stadt mit. Diesen Schluss lasse ein Rechtsgutachten zu, das die Verwaltung in Auftrag gegeben hatte.

Bei einem Ersatzneubau wird eine Brücke an der gleichen Stellen und in gleicher Gestalt wieder aufgebaut. Ein neues Planfeststellungsverfahren, das zwischen drei und sechs Jahren dauern kann, ist dann nicht notwendig.

Blick auf den noch erhaltenen und den teileingestürzten Brückenzug der Carolabrücke.
Die marode Carolabrücke soll nach dem Willen der Stadt durch einen Ersatzneubau ersetzt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Brücke darf bei Ersatzneubau verändert werden

Laut dem Rechtsgutachten können auch bei einem Ersatzneubau Anpassungen an der Brücke, wie zum Beispiel regelkonforme Radwege, vorgenommen werden. Diese fehlten auf der bisherigen Carolabrücke. Denkbar sei es auch, die Auffächerung der Fahrbahnen an den Brückenköpfen zu reduzieren. Auf diese Weise soll eine Umgestaltung und Verschlankung der St. Petersburger Straße möglich gemacht werden. Weitere Rahmenbedingungen gelten für den Neubau unabhängig davon welches Verfahren gewählt wird - wie der Verzicht auf weitere Pfeiler im Bereich der Elbe.

Webcamfoto -Einsturz Carolabrücke 1 min
Bildrechte: VVO/Fraunhofer IVI
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Mi 11.09.2024 11:00Uhr 00:17 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/video-webcam-carolabruecke-einsturz-elbe-100.html

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Bürger sollen eingebunden werden

Nach Rathausangaben brauchen Planung und Bau Zeit, weil die Leistungen europaweit ausgeschrieben werden müssen. So sollten die besten Ideen für die Gestaltung der neuen Carolabrücke gefunden und auch die Bürgerschaft eingebunden werden. Der westliche Verkehrsstrang der Elbquerung war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen. Seitdem ist das Bauwerk aus DDR-Zeiten gesperrt - und wegen weiterer Brüche in der Spannstahl-Konstruktion akut einsturzgefährdet.

 MDR (sth)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 30. April 2025 | 19:00 Uhr

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