Korrosionsfreies Material Forscher schlägt Carbonbeton für Neubau der Carolabrücke vor
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01. Oktober 2024, 13:56 Uhr
Für den Neubau der in Teilen eingestürzten Carolabrücke in Dresden könnte sich Carbonbeton anbieten. Das neuartige Material wäre bestens für die Elbquerung geeignet, sagte Professor Manfred Curbach, Leiter des Instituts für Massivbau der Technischen Universität Dresden und Carbonbeton-Fachmann.
"Die Verwendung von Carbon als Bewehrungsmaterial hätte einen großen Reiz", sagte Curbach. Das Material bestehe aus Beton und einer Bewehrung aus Kohlenstofffasern in Form von Matten und Stäben. Dabei roste das Carbon nicht. Es ist laut dem Wissenschaftler völlig inert, sprich träge. "Es hat keinerlei Lust, mit irgendeinem Material eine Verbindung einzugehen." Ein wichtiger Aspekt, denn das Dresdner Bauamt geht davon aus, dass bei der Carolabrücke Stahlelemente verrostet waren und dadurch das Bauwerk einstürzte.
Bei Stahl- und Spannbeton geht die Alterung schneller, als man möchte, und man muss richtig schnell mit der Sanierung sein.
Dementsprechend hält Curbach alles, was im Moment mit Stahl im Beton zu tun hat, über lange Zeiträume für bedenklich: "Wir wissen, dass Stahlbeton und Spannbeton über 60 oder 80 Jahre ganz prima ist, aber die Alterung dann schneller geht, als man möchte, und man richtig schnell mit der Sanierung sein muss."
Carbonforschung in Dresden
In der sächsischen Landeshauptstadt ist die Carbonbetonforschung zu Hause, mit entsprechendem Know-how sowie Erfahrungen und erfolgreichen Innovationen in der Praxis, auch im Brückenbau. So steht mit "Cube" das weltweit erste Carbonbetonhaus in Dresden. Außerdem gibt es in der Stadt eine Sporthalle als erstes öffentliches Gebäude mit einer Carbonbetondecke, die 19 Meter überspannt.
MDR (ama)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 01. Oktober 2024 | 09:00 Uhr