Gemeinsame Haftanstalt Zwickau: Diskussion um Teilabriss auf Baustelle für Großgefängnis

An dem noch im Bau befindlichen Großgefängnis in Zwickau droht ein sogenannter Teilabriss. Das Sächsische Immobilien- und Baumanagement bestätigte MDR SACHSEN, dass dies im Raum stehe. Es handele sich um mangelhafte technische Anlagen und Bauteile in den Gebäuden, nicht jedoch um komplette Gebäude.

Der neue Generalplaner - der vorherige war gekündigt worden - hat den Angaben nach in einem mehrere hundert Seiten umfassenden Bericht den Rückbau vorgeschlagen. Teilweise Rückbau sei dabei eines von mehreren Szenarien, um mit dem Weiterbau zu beginnen, hieß es. Seit rund einem Jahr ruhen die Arbeiten auf der Baustelle für die gemeinsame Haftanstalt von Sachsen und Thüringen. Das Sächsische Immobilien- und Baumanagement muss nun eigenen Angaben zufolge die Vorschläge prüfen.

Der Rohbau steht, die Baukosten haben sich von 150 auf 300 Millionen Euro verdoppelt - unter anderem wegen des belasteten Baugrunds auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerkes im Stadtteil Marienthal.

Die Vorschläge des neuen Bauplaners sollen bis Ende März geprüft werden, hieß es. Wann die gemeinsame Haftanstalt von Sachsen und Thüringen fertig sein wird, ist völlig unklar. Beide Freistaaten bekennen sich aber weiterhin zu dem Projekt. Ursprünglich sollte sie bereits vor sechs Jahren in Betrieb gehen und Platz für gut 800 Häftlinge bieten.