Großbaustelle JVA Zwickau: Schon fünf Jahre zu spät und keine Fertigstellung in Sicht

27. Dezember 2024, 17:10 Uhr

Der Bund der Strafvollzugsbediensteten in Sachsen fordert Klarheit über den Fertigstellungstermin des neuen Großgefängnisses in Zwickau. Der Landesvorsitzende Thomas Porr kritisierte bei MDR SACHSEN die langjährigen Verzögerungen und appellierte an die neue Landesregierung, das Projekt deutlich zu beschleunigen. Ursprünglich sollte die Justizvollzugsanstalt (JVA) bereits vor fünf Jahren in Betrieb genommen werden.

Luftbild der zukünftigen JVA Zwickau mit mehreren Häusern im Rohbau.
Die neue JVA für Thüringen und Sachsen ist immer noch eine Großbaustelle. Wie es weitergeht, ist unklar. (Archivbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Neubau dringend nötig

Thomas Porr erklärte, die ungewisse Situation erschwere die Planungen für die Beamten, die ihren Dienst im neuen Gefängnis antreten sollen. Viele von ihnen müssten mit ihren Familien umziehen, was weitere Herausforderungen mit sich bringe. "Die neue JVA wird dringend gebraucht", so Porr. Die bestehende Gefängnisinfrastruktur in Zwickau und Zeithain entspreche weder den aktuellen Sicherheits- noch den Sozialstandards für die Unterbringung von Gefangenen.

Generalplaner gekündigt

Vor einem Jahr hatte der Freistaat Sachsen dem Generalplaner für das Projekt gekündigt, seitdem ruhten die Bauarbeiten. Ein neuer Planer arbeitet sich derzeit in die umfangreichen Planungen ein, wie der zuständige Staatsbetrieb Immobilienmanagement mitteilte. Offen bleibt auch, wie hoch die Gesamtkosten des Projekts letztlich ausfallen werden. Diese haben sich bereits mehr als verdoppelt, zuletzt war von 330 Millionen Euro die Rede.

MDR (ben/bdi)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 27. Dezember 2024 | 16:00 Uhr

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