Gemälde 'Die Bäuerin' von Max Pechstein hängt in einer Galerie 5 min
Museumschefin Petra Lewey über das Gemälde "Die Bäuerin" von Max Pechstein Bildrechte: Kunstsammlungen Zwickau, Max-Pechstein-Museum

Max-Pechstein-Museum Zwickau zeigt neu erworbenes Gemälde des Brücke-Künstlers Max Pechstein

26. Januar 2024, 04:00 Uhr

Die Kunstsammlungen Zwickau haben ein bedeutendes Gemälde für das Max-Pechstein-Museum erworben. Das Werk "Die Bäuerin" hat Pechstein im Jahr 1909 gemalt, in dieser Zeit war er in der weltberühmten Künstlergruppe "Brücke" aktiv. Das Bild ist erstmals ab dem 26. Januar in der Ausstellung zu sehen.

Mit dem Gemälde "Die Bäuerin" haben die Kunstsammlungen Zwickau ein bedeutendes Werk des in Zwickau geborenen Expressionisten Max Pechstein erworben. Das Werk schließe eine Lücke in der Sammlung, erklärt Museumsleiterin Petra Lewey im Gespräch mit MDR KULTUR.

Kaufpreis beträgt 170.000 Euro

Das Gemälde wurde über ein Auktionshaus aus Privatbesitz erworben, der Preis betrug knapp 170.000 Euro. Die Mittel dafür hat der Finanzausschuss der Stadt Zwickau im März 2023 bewilligt. Die Zwickauer Energieversorgung GmbH unterstützte den Ankauf.

Deren kaufmännischer Geschäftsführer Dominik Wirth sagte: "Für uns ist es seit vielen Jahren eine Herzensangelegenheit, das Museum zu unterstützen und somit das kulturelle Bewusstsein, die Lebensqualität und die künstlerische Vielfalt vor Ort zu fördern. Mit langjährigen Vereinbarungen schaffen wir zudem für beide Seiten Planungssicherheit."

Das Gemälde ist bei Aufenthalt an der Ostsee entstanden

Das Bild "Die Bäuerin" ist im Sommer 1909 bei einem Aufenthalt des Künstlers in Nidden auf der Kurischen Nehrung (heute Litauen) entstanden. Er hatte sich damals in einer Fischerhütte am Haff eingemietet und sich künstlerisch intensiv mit der Natur und den Bewohnern auseinandergesetzt. Pechstein hat die Zeit in Nidden rückblickend als "eine der wichtigsten Arbeitsepochen" bezeichnet und hielt sich auch in den Folgejahren mehrfach dort auf.

Zur Bedeutung des Pechstein-Gemäldes sagte Museumsleiterin Lewey, man sehe noch diesen lockeren Pinselstrich van Goghs. "Aber auch schon, und das schreibt er auch selber, dass er in dieser Zeit zwischen 1909 und 1910 dann auch zu einer größeren Vereinfachung und einem größeren Kontrast zwischen den Farbflächen und 'einer strafferen Energie der Kontur', so schreibt er das in seinen Erinnerungen, gekommen ist. Und gerade das zeigt auch dieses Bild. Es ist wirklich schon der Schritt zum Expressionismus. Oder das, was wir eben als Kunsthistoriker sagen: 'Das ist der typische Brücke-Expressionismus'. Das ist genau in dieser Zwischenstufe, deshalb ist das für uns Kunsthistoriker oder Museumsleute natürlich auch ganz toll."

Petra Lewey, eine Frau mit Brille und halblangen blonden glatten Haaren
Petra Lewey, Direktorin des Max-Pechstein-Museums in Zwickau. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Pechstein war Mitglied der Künstlergruppe "Brücke"

Max Pechstein wurde am 31. Dezember 1881 in Zwickau geboren. Bekannt wurde er als Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe "Brücke". Seine Gemälde fallen durch ihre intensive Farbigkeit auf. Der Künstler gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus.

Besucher stehen vor dem Pechstein-Werk Mondscheintanz, auf dem mehrere Personen halbnackt tanzen.
Auch das Gemälde "Mondscheintanz" stammt von Max Pechstein. Es ist eines seiner Spätwerke und entstand 1950. Bildrechte: picture alliance / dpa | Jan Woitas

Das Max-Pechstein-Museum Zwickau

Im 2014 eröffneten Max-Pechstein-Museum sind mehr als 50 Werke von Pechstein zu sehen. Sie umfassen Beispiele seiner Schaffens- und Lebensphasen aus mehreren Jahrzehnte. Zur Sammlung gehören auch mehr als 150 Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafiken sowie angewandte Arbeiten und über 450 zum Teil eigenhändig illustrierte Briefe und Postkarten des Künstlers.

Quelle: MDR KULTUR, Kunstsammlungen Zwickau, Munzinger Archiv, Redaktionelle Bearbeitung: op

Die Ausstellung Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1, 08058 Zwickau

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, Feiertag: 11:30 bis 17 Uhr

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 26. Januar 2024 | 06:30 Uhr

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