Geplante Erstaufnahme Proteste und Bürgerdialog zu geplanter Asylunterkunft: "Zu viel für Waldheim"
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23. Januar 2025, 18:57 Uhr
Die Stadt Waldheim hat ihre Bürger am Donnerstagabend zu einer Dialogveranstaltung eingeladen. Wie die Stadt mitteilte, ging es dabei um die Pläne des Freistaates Sachsen zur Errichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende. Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) betonte im Vorfeld, die Meinungen und Bedenken der Bürger aufnehmen zu wollen.
Dialog auf dem Marktplatz
Bei der Veranstaltung auf dem Obermarkt konnten nach MDR-Informationen alle Fraktionen des Statrats auf der Bühne ein Statement abgeben und sagen, wie sie zu dem Vorhaben stünden. Dort sagte Ernst, man habe am 7. Januar von den Plänen des Freistaates erfahren, etwa 500 Asylsuchende in Waldheim unterzubringen. "Das ist für Waldheim zu viel", sagte der Bürgermeister der 9.000 Einwohner zählenden Stadt. Man werde jetzt schauen, was man gegen die Übernahme des Freistaates tun könne.
Mehrheit im Stadtrat gegen Unterkunft
Auch die Mitglieder des Stadtrats sprachen sich am Donnerstagabend gegen die geplante Unterkunft aus. CDU und AfD positionierten sich klar dagegen, ein Vertreter der Grünen plädierte für Gespräche mit der Landesregierung. Im Anschluss kamen Bürgermeister und Stadträte zum Bürgerdialog auf den Obermarkt.
Die Landesdirektion Sachsen hatte angekündigt, das einstige AOK-Schulungsheim in Waldheim im Ortsteil Massanei zu kaufen. Die Landesregierung will das Gebäude als Unterkunft für bis zu 500 Asylsuchende zu nutzen.
Demo von Rechtsextremen
Bei einem ebenfalls für den Donnerstagabend angemeldeten Protest der rechtextremen Kleinstpartei "Freie Sachsen" fanden sich nach Reporterangaben zunächst etwa 50 Menschen ein. Später sei die Menge auf mehrere Hundert Menschen angewachsen. Die Polizei beschrieb die Situation bei der Demo als "ruhig".
MDR (tfr/ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 23. Januar 2025 | 17:30 Uhr