Fehleranalyse Getötete Valeriia: Sächsische Schulbehörde räumt Versäumnis ein
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27. Juni 2024, 15:51 Uhr
Die Schulbehörde in Sachsen hat Versäumnisse im Fall der getöteten Valeriia aus Döbeln eingeräumt. Demnach wurde die vorgeschriebene Meldekette am Morgen ihres mutmaßlichen Todes nicht eingehalten. Die verantwortliche Betreuungsperson wird demzufolge auch im neuen Schuljahr an der Schule arbeiten.
Das Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) will aus dem Fall der in Döbeln getöteten Valeriia Konsequenzen ziehen. Wie Behördensprecherin Petra Nikolov MDR SACHSEN sagte, müssten die Schulen in Zukunft noch genauer hinschauen. Man werde alle "scharf auf die Einhaltung der Meldekette einstimmen". Im Fall der Lehrkraft des Mädchens sieht demnach die Staatsanwaltschaft Chemnitz kein strafbares Verhalten. Die Schülbehörde räumt indes nach ihrer dienstrechtlichen Prüfung ein Versäumnis ein.
Fehlstunde nur im Klassenbuch vermerkt
Nikolov zufolge besteht an Valeriias Schule bei Fehlen von Schülern zum Unterrichtsbeginn ein etabliertes Verfahren zur Meldepflicht und den Meldewegen. Das sei allen Verantwortlichen bekannt. Die Betreuungsperson habe das Fehlen von Valeriia im Klassenbuch vermerkt. Doch habe sie es versäumt, es an das Schulsekretariat weiter zu melden. Die Behörde geht aber nicht von Absicht aus, vielmehr vom hektischen Schulalltag als Ursache. "'Im konkreten Fall lagen Umstände vor, die, wenn überhaupt, auf eine geringe Schuld hindeuten."
Aufgrund engmaschig durchzuführender Aufsichtspflichten hat diese Person es jedoch versäumt, das Fehlen der Schülerin Valeriia an das Schulsekretariat weiter zu melden, so dass bedauerlicherweise keine Information an die Mutter erfolgte.
Lehrperson arbeitet weiter an Grundschule
Mit der Person sei ein Personalgespräch geführt worden, hieß es. Sie werde im neuen Schuljahr weiter an der Grundschule in Döbeln arbeiten, jedoch nicht mehr Valeriias Klasse unterrichten, sagte Nikolov auf Anfrage von MDR SACHSEN. Über dienstrechtliche Konsequenzen für die Beteiligten machte die Schulbehörde aus Datenschutzgründen keine Angaben.
Trauernde Mutter dankt Schule
Valeriias Mutter und Großmutter haben indes der Grundschule ihrer Tochter und Enkelin gedankt. Sie sei dort glücklich gewesen, sagte Mutter Nadia, die noch eine jüngere Tochter hat, im Gespräch mit der Döbelner Allgemeinen Zeitung. Beide wollen demnach keine Vorwürfe gegen die Schule erheben. Die Einrichtung habe keinen Hass verdient, der gerade von vielen Menschen über sie komme.
Valeriia ist hier jeden Tag sehr gern hingegangen. Sie war glücklich an dieser Schule.
MDR (ben/mwa/wim)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 27. Juni 2024 | 13:30 Uhr