Mit einem Feuerwerk auf dem Opernhaus am Theaterplatz feiern die Chemnitzer die Ernennung als Kulturhauptstadt 2025.
Am 18. Januar 2025 feiert die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz ein großes Eröffnungsfest (Symbolbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

FAQ Die wichtigsten Informationen zur Kulturhauptstadt Chemnitz 2025

14. Januar 2025, 13:54 Uhr


Wie wird das Kulturhauptstadtjahr am 18. Januar 2025 eröffnet?

Es wird viel Musik geben. In der Innenstadt sind rund ums Rathaus drei Bühnen aufgebaut. Dort treten von 14 bis 18 Uhr nationale und internationale Künstler auf. Zu Gast sind u.a. der argentinische Bandoneon-Star Omar Massa, die slowenische Band Širom, die Dresdnerin Anna Mateur mit ihrer Band The Beuys, Popsängerin Dilla, die familienfreundliche Heavy-Metal-Gruppe "Heavysaurus" sowie die Chemnitzer Bands Baumarkt und ME&T.

Ergänzt wird das Musikprogramm durch eine spektakuläre Sportaktion. Dabei werden mehrere Teams eine alte Dampflok aus dem Jahr 1886 von der Zentralhaltestelle zur Brückenstraße ziehen.

Offiziell eröffnet wird das Kulturhauptstadtjahr mit einem Festakt um 16 Uhr im Opernhaus. Daran nehmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, EU-Kommissar Glenn Micallef sowie die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Claudia Roth, teil.

Höhepunkt des Tages ist die knapp einstündige Eröffnungsshow um 19 Uhr vor dem Karl-Marx-Monument auf der Brückenstraße. Danach steigt auf dem Neumarkt ein großer Rave. Zudem laden Clubs der Stadt und das Opernhaus zu Aftershowpartys.


Komme ich mit dem Auto zur Eröffnung der Kulturhauptstadt nach Chemnitz?

Da zur Eröffnung am 18. Januar 2025 mit sehr vielen Besucherinnen und Besuchern gerechnet wird, die zur großen Partymeile in die Chemnitzer Innenstadt gelangen wollen, hat die Stadt ein Verkehrskonzept für den Tag erstellt. Die Partymeile in der Innenstadt ist für Autos gesperrt, damit ausgelassen gefeiert werden kann.

Welche Straßen gesperrt sind und wo die Bühnen die Besucher anlocken, findet man zusammengefasst auf der Webseite der Stadt Chemnitz.

Für Autofahrer stehen am Stadtrand etwa 8.000 Parkplätze bereit. Ob sie frei sind, kann man in Echtzeit hier abrufen.


Wie komme ich am besten zur Eröffnung der Kulturhauptstadt nach Chemnitz?

Die Stadt Chemnitz bittet alle Besucherinnen und Besucher, zur Kulturhauptstadt-Eröffnung am 18. Januar 2025 mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Busse und Bahnen des Nahverkehrsunternehmens CVAG verkehren ab 15 Uhr im 10-Minuten-Takt. Man kommt also nicht nur von den Parkplätzen am Stadtrand aus bequem ins Zentrum. Alle Infos zu Fahrplänen und Strecken gibt es auf der Seite der Chemnitzer Verkehrs-AG.

Auch von außerhalb kann man mit Zug und Bus bequem anreisen. Der Verkehrsverbund Mittelsachsen setzt 75 zusätzliche Züge und 49 Zusatzbusse ein. Von Annaberg-Buchholz, Berlin, Dresden, Hof, Leipzig, Olbernhau, Riesa, Stollberg, Thalheim und Zwickau werden mehr Züge eingesetzt.

Zusätzliche Busse verbinden am 18. Januar 2025 Annaberg-Buchholz, Hohenstein-Ernstthal, Limbach-Oberfrohna und Penig mit der Kulturhauptstadt Chemnitz.

Dazu gibt es als Angebot auch ein Kulturhauptstadt-Ticket, mit dem man drei Tage alle Züge und Busse des Verkehrsverbundes nutzen kann. Alle Infos dazu gibt es auf der Webseite des Verkehrsverbunds Mittelsachsen.

Da der 18. Januar erst der Auftakt des Kulturhauptstadtjahres ist, werden im Laufe des Jahres zu den großen Veranstaltungen ebenfalls wieder Sonderfahrpläne gelten.

Voraussichtlich ab April wird es eine Direktverbindung zum Václav-Havel-Flughafen Prag mit dem Bus geben. Dann kommen Flugreisende auch von dort ohne Umsteigen in die Kulturhauptstadt Chemnitz.


Gibt es besondere Sicherheitsvorkehrungen für die Eröffnung am 18. Januar 2025?

Die Polizei hat in enger Abstimmung mit der Stadt ein Sicherheitskonzept für die Eröffnungsveranstaltung des Kulturhauptstadtjahres erstellt. Wichtigster Punkt für Besucherinnen und Besucher: Zur Eröffnungsshow auf der Brückenstraße vor dem Karl-Marx-Monument am 18. Januar zwischen 19 und 20 Uhr wird der Bereich gesperrt. An den Zugangspunkten wird es Kontrollen auf gefährliche Gegenstände aller Art geben, damit alle ungezwungen die Feier genießen können. Die Informationen dazu gibt es hier.

Gleichzeitig sind für den Tag mehrere Kundgebungen und Demonstrationszüge angemeldet. Um sowohl das Demonstrationsrecht als auch die Sicherheit der Demonstrantinnen und Demonstranten und der Festbesucher gleichermaßen zu schützen, finden sie abseits der Festmeile statt. Ab 14 Uhr ist rund um die Innenstadt mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.


Wie begleitet der MDR den Auftakt des Kulturhauptstadtjahrs?

Der MDR berichtet online in einem Live-Ticker über die Eröffnung der Kulturhauptstadt. Am 18. Januar überträgt der MDR ab 16 Uhr live den Eröffnungs-Festakt in der Oper im Fernsehen, der Mediathek und im Radio bei MDR KULTUR. Die große Eröffnungsgala wird am Abend ab 20:15 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen sein. In einer unterhaltsamen Live-Sendung bis 21:45 Uhr werden auch prominente Chemnitzerinnen und Chemnitzer aus Kunst, Kultur und Sport im Gespräch zu erleben sein. Darüber hinaus laufen ab dem Mittag Dokumentationen und Filme über Chemnitz und die Region.

Nach der Live-Sendung am Abend lädt Eiskunstlauf-Star Katarina Witt im Fernsehen zu einem Rundgang durch ihre frühere Heimatstadt und die Region ein. Und es gibt ein "Damals-war's"-Spezial über die Chemnitzer Stadthalle.

Darüber hinaus begleiten die Hörfunk-Programme des Mitteldeutschen Rundfunks den Eröffnungstag mit Beiträgen, Reportagen und Nachrichtenmeldungen.

Ebenso wird es auf der Internetseite www.mdr.de/kulturhauptstadt und den Social-Media-Kanälen des MDR fortlaufend aktuelle Berichte mit Bild und Video über die vielfältigen Veranstaltungen am 18. Januar geben – und darüber hinaus das gesamte Kulturhauptstadtjahr hindurch.


Was sind die Highlights im Kulturhauptstadtjahr?

Zu den Highlights im Kulturhauptstadtjahr 2025 zählt die Eröffnung des Kunst- und Skulpturenwegs Purple Path im April, der 38 Kommunen im Umland von Chemnitz umspannt.

Spektakulär soll zudem die Edvard-Munch-Ausstellung werden, die ab August in den Chemnitzer Kunstsammlungen zu sehen ist.

Für volle Straßen und Plätze werden das Chemnitzer Hutfestival für Straßenkunst im Mai sorgen sowie das Musik- und Demokratiefestival Kosmos im Juni und das Lichtkunstfestival "Light Our Vision" im September. Geheimtipp ist das Spielzeugmacherfestival im August in Seiffen.

Auch stechen zwei sportliche Events im Programm hervor: So steigt im Mai in Chemnitz der Europäische Kulturhauptstadtmarathon mit tausenden Teilnehmern. Das Besondere: Die Laufstrecke wird von Orchestern, Bands und DJs flankiert und verwandelt sich dadurch in die längste Bühne der Welt. Im September steht dann der European Peace Ride an, ein mehrtägiges Amateur-Radrennen über Ländergrenzen hinweg im Geiste der einstigen Friedensfahrt.


Wo befindet sich das Besuchszentrum in Chemnitz?

Die ehemalige Hartmannfabrik ist das Besuchs- und Informationszentrum der Kulturhauptstadt Chemnitz. Sie befindet sich in der Fabrikstraße 11. Benannt ist die Fabrik nach dem "Lokomotivkönig" Richard Hartmann, dessen Loks im 19. Jahrhundert in alle Welt exportiert wurden.

30 weitere Areale in allen Stadtteilen sind als sogenannte Interventionsflächen definiert. Als "Orte des Aufbruchs" zählen die Hartmannfabrik ebenso wie der Garagen-Campus oder die Rottluffer Mühle, das Elternhaus des berühmten Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff. Dort soll im Frühjahr 2025 unter Regie der Kunstsammlungen Chemnitz ein Museum eröffnen.


Was ist der Purple Path der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025?

Der Kunst- und Skulpturenweg Purple Path soll über Rad- und Wanderwege, Landstraßen, Busse und Bahnen Chemnitz als Stadt der Moderne mit annähernd 440.000 Menschen in mehr als dreißig oft uralten Dörfern und Städten der Region verbinden. Auf dem Purple Path werden ab 2025 etwa 30 Kunstwerke zu sehen sein, zuletzt wurden Skulpturen der Künstler Jan Kummer und Osmar Osten enthüllt. Die Farbe Lila nimmt laut dem Kurator Bezug auf die religiöse Dimension: In der Liturgie steht sie für Leiden und Empathie, aber auch für Hoffnung und Aufbruch.


Was bedeutet das Motto "C the unseen"?

Unter dem Motto "C the unseen" soll im Kulturhauptstadtjahr der Blick auf "ungesehene Biografien, Talente, Orte und europäische Nachbarn" gerichtet werden. Im Fokus stehen in Chemnitz demnach Fragen des Zusammenlebens, gemeinsame Werte und Demokratie. Exemplarisch dafür ist das Projekt "Gelebte Nachbarschaft", bei dem Chemnitzerinnen und Chemnitzer mit Institutionen wie Schulen oder Kleingartenanlagen Nachbarschaften begrünen.


Was kostet die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025?

Für das Gesamtprojekt Kulturhauptstadt 2025 rechnen die Veranstalter mit einem Budget von rund 91 Millionen Euro. Den Großteil sichert die Finanzierungsvereinbarung von Bund, Freistaat Sachsen und Stadt Chemnitz vom Juli 2021 mit rund 66 Millionen Euro. Ende November 2023 beschloss die sächsische Staatsregierung, der Stadt Chemnitz weitere fünf Millionen Euro für die Kulturhauptstadt-Vorbereitungen zur Verfügung zu stellen.


Warum ist Chemnitz Kulturhauptstadt 2025?

Chemnitz hat es in der Bewerbung geschafft, sich nicht nur als Stadt mit großer Tradition und voller Umbrüche darzustellen, sondern auch als Stadt der Macher und des Aufbruchs. Zwar gilt die drittgrößte Metropole in Sachsen mit großer industrieller Vergangenheit noch nicht unbedingt als Hotspot, könnte es aber werden: "C the unseen" – "Kommt uns besuchen, schaut, wer wir sind", so in etwa lässt sich das schließlich gefundene Motto auch übersetzen.

Dass die Stadt mit ihrer Bewerbung erfolgreich gewesen ist, liegt Beobachtern zufolge auch daran, dass sie kein Elite-Projekt war. Die freie Kulturszene und Bürgerinnen und Bürger seien von Anfang an sehr konsequent und transparent in den Bewerbungsprozess einbezogen worden. Das habe Energie und Entschlossenheit in den Prozess gebracht, der von der Jury als authentisch und bodenständig wahrgenommen worden sei.


Welche Städte sind Kulturhauptstadt 2025?

Chemnitz trägt den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 gemeinsam mit den Partnerstädten Nova Gorica in Slowenien und Gorizia in Italien.

Die Europäischen Kulturhauptstädte 2026 werden Oulu in Finnland und Trenčín in der Slowakei sein.


Was ist eine Kulturhauptstadt?

Es handelt sich um einen Titel, der seit 1985 jährlich von der Europäischen Union vergeben wird. Die Idee kam von der griechischen Künstlerin und Kulturministerin Melina Mercouri. Athen war die erste "Kulturstadt Europas", wie der Titel bis 1999 hieß. Der Titel ist begehrt, darf die "Kulturhauptstadt Europas" doch auf finanzielle Zuschüsse, Publicity und Touristenströme hoffen.

Dreimal schon wurden vor Chemnitz deutsche Städte damit gewürdigt: 1988 Berlin (West), 1999 Weimar und 2010 Essen. Berlin und Weimar wurden noch ohne Wettbewerb von der EU bestimmt. Der Titel selbst ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Hinzu kommen Mittel der Kommune, der Region und des Landes, um das umfangreiche Kulturhauptstadt-Programm für ein Jahr auf die Beine zu stellen.


Was bedeutet es, Europas Kulturhauptstadt zu sein?

Die Initiative soll den Reichtum und die Vielfalt der Kulturen in Europa sowie Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes zeigen. So soll das Wir-Gefühl in der EU gestärkt und die Entwicklung von Städten unterstützt werden. In den Kulturhauptstädten gibt es im Titeljahr viele Veranstaltungen, die Städte hoffen auf Aufmerksamkeit und zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland – und Impulse für die Zukunft.

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 13. Januar 2025 | 08:40 Uhr

Mehr aus Chemnitz und Stollberg

Mehr aus Sachsen

Extremsituationen im Fokus: ASB Sachsen und Universität Leipzig veranstalten 20. Notfall- und Katastrophentraining im Leipziger Werk 2 mit Audio
Extremsituationen im Fokus: ASB Sachsen und Universität Leipzig veranstalten 20. Notfall- und Katastrophentraining im Leipziger Werk 2 Bildrechte: Martin Gey / Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen