"International Party" Eine Hymne für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025
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04. März 2024, 11:38 Uhr
2025 ist Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt. Die Band Gruppa Karl-Marx-Stadt hat ihrer Heimatstadt aus diesem Anlass schon jetzt ein eigenes Lied gewidmet. "International Party" heißt es, womit auch schon der Inhalt umrissen ist.
- Die Chemnitzer Band Gruppa Karl-Marx-Stadt hat ihrer Stadt eine kleine Hymne geschrieben; Anlass ist u. a. das Kulturhauptstadtjahr 2025.
- Die Stadt hat sich laut den Musikern in den letzten Jahren positiv entwickelt und sei besser als ihr Ruf.
- Für das Kulturhauptstadtjahr werden sehr viele kulturelle Projekte und Veranstaltungen erwartet.
Noch zehn Monate, dann ist Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt. Merkt man davon heute schon etwas? Gibt es so etwas wie einen "Kulturhauptstadt-Spirit" und Projekte, die – jenseits des offiziellen Programms – von Vorfreude und Offenheit zeugen?
Musiker und Chemnitzer aus Überzeugung
Ja, die gibt es! Die Chemnitzer Band Gruppa Karl-Marx-Stadt zum Beispiel. Sie hat der Stadt ein besonderes Ständchen geschrieben – ganz ohne offiziellen Auftrag, aus reiner Überzeugung. "International Party" heißt der Song. Ein Video gibt es natürlich auch, ohne geht es heutzutage ja nicht. Und so kann die Welt schon jetzt ein Gefühl für die musikalischen Vibes in der Kulturhauptstadt erhalten.
Frontmann Alexey erläutert: "Bei dem Lied geht es darum, dass man ohne Grenzen super feiern kann. Und im übertragenen Sinne: Egal welcher Herkunft du bist, egal was du trinkst, was du isst … einfach zusammen feiern! Das Lied ist entstanden und dann haben wir gemerkt, dass das perfekt zur Kulturhauptstadt passt. Einfach wegen der Message. Wegen der Stimmung."
"International Party" und Chemnitz: authentisch und positiv
Es treten auf: Bläser, ein Hänge-Bass-Drum, ein Akkordeon und die schnarrende Bass-Balalaika von Tobias. Der 44-Jährige beschreibt die Musik so: "Es ist balkanistische, tanzbare … naja Partymusik. Würde ich schon so sagen. Das heißt aber nicht, dass es flach ist. Es ist handgemacht, authentisch und positiv. Und so ist auch ein bisschen Chemnitz!"
Die Stadt habe sich in den letzten Jahren gemausert, fährt Tobias fort. Als er mit Anfang 20 hier unterwegs gewesen sei, seien sie noch die einzigen auf der Straße gewesen. Jetzt sei das Nachtleben schon eine ganz andere Nummer. "Die Stadt hat sich sehr entwickelt und hat meiner Meinung nach viel Potential. Und ist deutlich besser als ihr Ruf."
Alexey stimmt zu. Der 36-Jährige stammt aus Sibirien und kam 2002 als Teenager nach Chemnitz. Der Titel Kulturhauptstadt werde Chemnitz guttun, davon ist Alexey überzeugt.
Hoffnung auf Kultur im Überfluss
Er erinnert sich an einen Auftritt von Gruppa Karl-Marx-Stadt 2023 im ungarischen Veszprém, das damals europäische Kulturhauptstadt war und zieht einen Vergleich: "Das war so eine ähnliche Stadt wie Chemnitz, kulturell nicht sooo viel los. Aber genau in diesem Jahr war so viel los, dass die Leute gar nicht wussten, wo sie hingehen sollen. Ich bin gespannt, wie es in Chemnitz wird, ob es auch so überfüllt wird oder nicht."
Die Stadt hat sich sehr entwickelt und hat meiner Meinung nach viel Potential. Und ist deutlich besser als ihr Ruf.
Eine gute Zeit in Chemnitz haben
Alexey hat die Band 2013 gegründet. Anfangs coverte sie Lieder der Skacore-Band "Leningrad" aus dem heutigen St. Petersburg. Da lag das Spiel mit dem sozialistischen Städte- und dem Bandnamen für die eigene Combo auf der Hand und so entstand der Bandname Gruppa Karl-Marx-Stadt.
Inzwischen haben die Musiker drei Alben auf Russisch und Deutsch veröffentlicht und touren durch Clubs in ganz Deutschland. "International Party" ist das erste Lied auf Englisch. Textlich geht es unter anderem um irischen Whisky, deutsches Bier und französischen Rotwein – als Synonyme für Menschen aus aller Welt, die zusammen eine gute Zeit haben. Und das wünscht Gruppa Karl-Marx-Stadt auch Chemnitz für 2025.
Quelle: MDR KULTUR (Jacqueline Hene), Redaktionelle Bearbeitung: op
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 04. März 2024 | 11:30 Uhr