Nachbargemeinde von Oberwiesenthal Urteil: Erweiterung des Skigebiets am Keilberg illegal

Die Erweiterung des Skigebiets Keilberg bei Jachymov, der tschechischen Nachbargemeinde von Oberwiesenthal, war illegal. Wie aus einem Urteil des Bezirksgerichts in Pilsen hervorgeht, war die Baugenehmigung dafür nicht rechtmäßig.

Konkret geht es um eine Skipiste als Verbindung zum Skigebiet Neklid. Für den Bau wurden im Jahr 2018 durch die Forstverwaltung Jachymov mehrere Hektar Wald gerodet. Nachträglich habe die Stadt dann eine Genehmigung dafür erteilt, so das Gericht in Pilsen. Dazu sei sie aber nicht befugt gewesen, die Genehmigung sei somit ungültig.

Der Betreiber des Skigebiets teilte auf Nachfrage von MDR SACHSEN mit, er sei nicht der Auftraggeber für den Neubau gewesen. Es handle sich bei dem neu angelegten Weg auch nicht um eine Skipiste, sondern um einen Forstweg, der auch für die öffentliche Nutzung bestimmt sei. Die Generalstaatsanwaltschaft argumentierte schon bei Einreichung der Klage, dass die massiven Landschaftsgestaltungs- und Abholzungsarbeiten weit über das hinausgegangen seien, was zum Bau einer reinen Forststraße notwendig sei.

Schon lange versucht René Lötzsch, der Liftbetreiber in Oberwiesenthal, das Skigebiet am Fichtelberg zu erweitern und zu modernisieren. Seit rund zehn Jahren versucht er, die Baugenehmigungen für zwei moderne Sessellifte zu bekommen. Gescheitert ist es bisher an behördlichen Vorschriften und den Einwänden von Naturschutzvereinen. "Die Leute hatten immer den Eindruck, am Keilberg bewegt sich was und bei uns geht gar nichts vorwärts", sagt er. "Aber dass da nicht alles rechtens war, sieht man ja jetzt." Nun müsse man abwarten, was das Urteil für konkrete Auswirkungen für den Keilberg haben wird.

Welche Auswirkungen die Gerichtsentscheidung auf Sommertouristen, die Forstwirtschaft oder die nächste Skisaison am Keilberg haben wird, ist noch nicht klar. In nächster Instanz soll sich nun die Baubehörde in Ostrov mit dem Fall beschäftigen und über die Nutzbarkeit der Straße entscheiden.